Ferdinand von Eckard wurde im jungen Alter von 18 Jahren bei den schweren Abwehrkämpfen die das Regiment im Bereich Vaux-Kreuz-/ Höhe Uboot-Graben/Wespentaille/ Friedrichs-Höhe, zu bestehen hatte, schwer verwundet. Er starb im Feldlazarett 261.
Die Regimentsgeschichte schreibt dazu:…In diesen Feuerorkan hinein erfolgte um 6 Uhr 10 vorm. der feindliche Infanterieangriff. Dichter Nebel lag über dem Kampfgelände, das von den Strahlen des ersten Morgendämmerns nur schwach erhellt war. Die Rufe der Posten und Handgranatenexplosionen ließen die in höchster Bereitschaft harrenden Besatzungen aus ihren Unterständen stürzen. Vor dem sofort besetzten K2 Graben brachen die vordersten feindlichen Wellen zum größten Teil zusammen…
…Starke Stoßtrupps erschienen vor dem rechten Flügel des Kuenzergrabens und versuchten, diesen aufzurollen. Überraschend schnell stießen Teile des Feindes von der Vaux-Kreuz Höhe die Zwischenstellung entlang und erreichten den Bataillonsgefechtsstand auf der Grenadierhöhe, während andere Trupps über die Wespentaille in die Stabsmulde herabstiegen. Bevor die Wirkung der Gegenstöße der Bereitschaftskompagnien fühlbar wurde, entspann sich um die deutschen Widerstandsnester ein erbitterter Zwischenfeldkampf…
…Das I. Bataillon verlor an Toten 1 Fähnrich (v. Eckardt) und 35 Mann…
Die Inschrift auf seinem Grabstein auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe lautet:
*13. Mai 1897 Gemeinde Saarburg +17. August 1917 Fosses-Wald
Zugführer 9./ Kompagnie III./ 1. Badisches Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109
Zum Regiment gestoßen am 14. Oktober 1916, letzte Beförderung am 10. Dezember 1916.
Leutnant von Borcke wurde am 4. März 1917 bei der Erstürmung der Vaux-Kreuz Höhe bereits schon einmal verwundet. Er fiel beim Unternehmen “Baden”, dessen Ziel es war in die französischen Stellungen einzubrechen, Gefangene und Beute zu machen und damit wieder die eigenen Linien zu erreichen.
Aus der Regimentsgeschichte des Leib-Grenadier-Regiments 109:
…In B4 war die 9. Kompanie angesetzt. Die erste Welle wurde von Leutnant v.Borcke geführt. Ein Stoßtrupp hatte den feindl. Graben vor dem eig. Abschnitt zu nehmen, ein Stoßtrupp den “Wamboldweg” abzuriegeln und ein dritter Stoßtrupp die Verbindung nach links mit dem GR 110 aufzunehmen. Über den genommenen Graben führte alsdann Lt. v. Borcke den Befehl…
…Am 17. August fielen vor dem Eingang des Pionierstollens auf der Grenadierhöhe Leutnant v. Borcke und Fähnrich Graf v. Spreti…
Carl von Borcke ruht in seiner alten Garnisonsstadt Karlsruhe mit vielen seiner Regimentsangehörigen auf dem dortigen Ehrenfeld des Hauptfriedhofs.
Der Rechtskandidat Friedrich Sutter wurde während der Kämpfe auf dem Westufer im Bereich Höhe 304/Termitenhügel durch Artilleriebeschuss in einem Unterstand verschüttet.
Darüber berichtet die Regimentsgeschichte des Reserve-Infanterie-Regiments 109:
Die feindliche Beschießung mit allen Kalibern wurde von Tag zu Tag heftiger, besonders stark am 23. Februar im Abschnitt “Straße 4”. Fünf Unterstandseingänge wurden eingeschossen. Der Unterstand, in welchem sich die Schreibstuben der 1. und 4. Komp. befanden, wurde durch Volltreffer eingedrückt. Durch sofortige Rettungsarbeiten gelang es, den Gefr. Göckel der 4. Komp. auszugraben. Gefr. Sutter und Gren. Hartmann konnten jedoch nur tot geborgen werden.
Friedrich Sutter fand seine letzte Ruhe auf dem Karlsruher Hauptfriedhof. Sein Grab ist dort neben vielen Regimentsangehörigen auf dem Ehrenfeld zu finden.
3./ Kompagnie
Infanterie-Regiment Graf Tauentzien von Wittenberg (3.Brandenburgisches) Nr. 20
Der Student Bruno Enes wurde am 2. März 1916 auf dem Schlachtfeld Verdun im Bereich Cailette-Wald durch Artilleriebeschuss an Kopf und Brust verwundet. Er starb am 15. März 1916 im Lazarett von Longuyon.
Das Infanterie-Regiment 20 lag vom 22. Februar 1916 bis zum 22. April 1916 in den Bereichen Herbebois, Hardaumont, Kugelgraben und Douaumont.
Aus der Regimentsgeschichte des IR 20:
…Kurz bevor der Sturm beginnen sollte, schlugen plötzlich 20 Treffer unserer eigenen schweren Artl. mitten in die Schützenlinien des I. Batls ein und verursachten empfindliche Verluste von einigen Toten und etwa 20 Verwundeten. In die dahinter aufgestellten Stoßtrupps schlugen ebenfalls deutsche Granaten ein, sodaß erstere fluchtartig und unter Zurücklassung ihrer Ausrüstungsgegenstände zurückgehen mußten. Auch die besonders betroffene 1. und 2. K. mußte zur Vermeidung weiterer Verluste zurückgenommen werden. Das war ein schlimmer Anfang für die braven Angreifer!…
…Erregte Ferngespräche bei Regiment, Brigade und Division folgten diesem Zwischenfall, um die kurzschießende Batterie zu ermitteln. So rächte sich schon vor Beginn des Kampfes die fehlende Verbindung zur Artillerie!
Enes wurde nach seinem Ableben in die Heimat Berlin überführt und auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof beerdigt. Der Zeitpunkt ist unbekannt, die Familiengruft wurde erst 1918 angelegt.
Geboren am 03. Juni 1872 in Berlin Gefallen im August 1914 bei Muzeray
7./ Kompagnie, 1. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 130
Kneisz zog ab Mobilmachung nach kurzem Grenzschutz mit dem Regiment ins Feld. Seine 7. Kompagnie nahm am 03. August 1914 am ersten Gefecht des Regiments mit den Franzosen teil. Etwas über 3 Wochen später fiel er bei den Vormarschkämpfen am Othain-Abschnitt bei Muzeray, gelegen zwischen Spincourt und Mangiennes, 35 km von Verdun entfernt (Verlustliste 21/129 vom 12.9.1914).
Auszug aus der Regimentsgeschichte des IR 130
…Die Nacht verbringt das Regiment auf dem Gefechtsfeld. Am folgenden Morgen wird es zur Verfolgung auf Muzeray angesetzt. Es entfaltet sich östlich Vaudoncourt, das der Feind räumt.Die Vormarschstraße zeigt die Merkmale einer eiligen Flucht. An der Wegegabel 1 km nordwestlich Vaudoncourt entfaltet sich das Regiment erneut mit II. Batl. rechts, III. Batl. links der Straße nach Muzeray. Scharfes Infanteriefeuer schlägt dem II. Batl. entgegen, das Mühe hat, in den hohen Getreidefeldern zu übersehen, wo eigene Truppen sind. Lt. Dinges und Hptm. Kneisz fallen…
Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin findet sich heute das Grab von Otto Kneisz.
Bataillons-Adjutant, I. Bataillon, Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 109
Geboren am 15. Februar 1880 in Karlsruhe Gefallen am 31. Januar 1917 auf Höhe 304 bei Verdun
Auszeichnungen:
Eisernes Kreuz I. und II. Klasse
Ritterkreuz des Militär-Karl-Friedrich-Verdienstordens
Zähringer Löwe mit Schwertern
Aus dem Reichsarchiv
…Mit den erfolgreichen Unternehmungen “Minden, Block und Groos” der 28. Reserve-Division, gelang es am 25. Januar 1917 die französischen Kräfte von der Höhe 304 zu werfen. Das RIR 109 nahm mit einigen Kompagnien am Unternehmen “Block” im rechten Divisionsabschnitt “C” teil.
In den nachfolgenden Tagen fanden ständig starke französische Gegenangriffe und Patrouillenunternehmen gegen die verlorene Stellung statt.
Aus der Regimentsgeschichte des RIR 109:
…Am 31. Januar fiel auf der Obotritenhöhe beim Fürstengraben der Adjutant des I. Batls. Lt. d. R. Beier. Mit ihm verlor das Regiment einen tapferen und treuen Soldaten und Kameraden, einen edlen und vornehmen Menschen. Leutnant Grundel übernahm dessen Geschäfte.
Artur Beier war vor dem Krieg Pädagogik-Professor und nebenbei ein bekannter und erfolgreicher Fußballer des Karlsruher FC Phoenix, dem heutigen Karlsruher SC. Dort feierte er als Mittelläufer und Kapitän die Deutsche Meisterschaft 1909. Ebenso nahm Beier als Spieler an den Ur-Länderspielen teil.
Ein Sportskamerad über Artur Beier:
„Im Spiel ein großartiger Feldherr und vorzüglicher Soldat in einem, als Mensch von vorbildlichem Charakter, war er zur Führung berufen.”
Artur Beier wurde in Malancourt erstbestattet und fand seine letzte Ruhestätte später auf dem Ehrenfeld des Karlsruhers Hauptfriedhofs.
Das Porte Chaussée ist ein Teil der alten Stadtbefestigung von Verdun. Östlich des alten Stadtkerns, direkt an der Maas gelegen, bildete es einen Hauptteil der früheren defensiven Bewehrung. Es wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts (1380) erbaut, im 15. Jahrhundert baulich verändert und der Zeit angepasst.
Das 3-stöckige burgähnliche Stadttor wurde ab 1754 als königliches Militärgefängnis genutzt. Ein schweres heute noch erhaltenes Fallgatter verwehrte möglichen Angreifern den Zutritt zur Stadt. Heute lädt es den Besucher förmlich ein es zu durchwandern und die Altstadt von Verdun zu betreten.
In naher Entfernung finden Sie auch das Tourismus-Büro der Stadt mit dem gegenüberliegenden Monument aux Enfants de Verdun.
Schon im frühen Mittelalter war Verdun eine befestige Stadt an der wichtige Handelsrouten entlangliefen. Durch den Vertrag von Chambord fällt die Stadt Verdun 1552 an den König von Frankreich, Heinrich II. Der Bau der Zitadelle in Verdun begann schon 1567 nach der Bastionsbauweise auf dem Saint-Vanne-Felsen, erstreckte sich aber über mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Fertigstellung. Der Festungsbaumeister Vauban (1633 – 1707), gestaltete den Bau weiter und noch Mitte des 19. Jahrhunderts arbeitete man nach seinen Plänen.
Nach dem die Preußische Besatzungsmacht nach dem Deutsch – Französischem Krieg 1870/71, im Jahr 1873 die Zitadelle verließ, wurden die Arbeiten, allerdings unterirdisch, zur Verstärkung weiter fortgesetzt. In den Jahren 1890 und 1893 wurden unter Kommandant Guinot 4 km unterirdische Gänge angelegt. 1914 wurden 4 Horchstollen angelegt und mit dem Stollensystem verbunden. Im dritten Kriegsjahr wurden Bäckereien geschaffen, Telefonzentralen, Lagerräume, Aufenthaltsräume und vieles mehr eingerichtet, um das Leben und Arbeiten zu erleichtern. Nun war Platz für mehrere tausend Menschen, unterschiedliche Quellen sprechen von 5000 – 10000 Personen.
Hinweise für Besucher
Heute dient ein Teil der Zitadelle als Museum. Im Juni 2021 sorgte die unterirdische Zitadelle von Verdun für ein großes Ereignis, als sie ihre Pforten mit einem völlig neu gestalteten Rundgang öffnete. Drei Bereiche sollen den Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzen. In jedem Fall ist der neu gestaltete Eingangsbereich um Welten freundlicher gestaltet als der vorherige Besucherempfang. Ein Film begleitet von Informationstafeln soll die Besucher in das Thema einstimmen. Im Anschluss folgt eine Rundfahrt mit den bereits vorher vorhandenen ferngesteuerten Wagen. Diese Rundfahrt wird nun durch VR(Virtual Reality)-Brillen begleitet. Nach der Rundfahrt sollen weitere Informationstafeln den Besuch abschließen.
Am 13. September 1916 wird in ihren Gewölben die Stadt mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ausgezeichnet und ihr das Kriegsverdienstkreuz verliehen.
Schon 1916 schlägt der Präsident des Souvenir Francais aus Rennes vor, dass ein unidentifizierter französischer Soldat im Panthéon bestattet werden soll. Der anschliessende Gesetzesentwurf wird einstimmig duch die Nationalversammlung beschlossen und der Bestattungsort geändert: Arc de Triomphe de l’Ètoile in Paris
Die Richtlinien sehen vor, dass in jedem der festgelegten Frontabschnitte: Flandres, Artois, Somme, Marne, Chemin-de-Dames, Champagne, Verdun, Lothringen und Elsaß ein nicht identifizierter französischer Soldat exhumiert wird. Am 09. November 1920 werden die Särge nach der Zitadelle von Verdun transportiert. Aber nur acht Särge kommen an, da bei einem der Särge Zweifel aufkommen.
Am nächsten Tag überreicht André Maginot, Minister für Pensionen und Kriegshilfe, Auguste Thin, einem jungen Obergefreiten des Regiment d’Infanterie 132, der zuvor dazu bestimmt wurde den unbekannten Soldaten auszuwählen, einen Blumenstrauß mit den Worten: “Soldat, Sie werden diesen Blumenstrauß auf einen der acht Särge ablegen, derjenige ist dann der unbekannte Soldat (…). Dies ist die höchste Würdigung und sie ist nicht zu hoch, wenn es sich um den handelt, dessen anonymes Opfer und dessen übermenschlicher Mut das Vaterland, die Rechte und die Freiheit gerettet hat.” Der junge Soldat bleibt vor dem 6. Sarg stehen, er zählte die Zahlen seines Regiments zusammen – Regiment d’Infanterie No. 132.
Der nun auserwählte Leichnam findet seinen Platz als „Unbekannter Soldat Frankreichs” unter dem Arc de Triumph. Die übrigen sieben Gefallenen werden auf dem Französischen Soldatenfriedhof Faubourg – Pavé in Verdun unter dem Hochkreuz bestattet. Zunächst war eine Bestattung in der Krypta des Siegesdenkmals geplant gewesen. Dieser Plan zur Bestattung wurde jedoch verworfen.
Der Park der Marschälle
Ein Weg durch den Park der Marschälle, der an die Zitadelle im Südwesten anschließt, führt an den hohen Umwallungen der Befestigung vorbei. Sie werden flankiert von 16 Statuen französischer Marschälle aus der Zeit Napoleons I. bis zum Ersten Weltkrieg.
Im Schatten der Kathedrale Notre Dame befindet sich der ehemalige Bischofspalast (Palace Episcopal), dessen Bau 1724 nach einem Entwurf vom Pariser Baumeister Robert de Cotte begonnen wurde. Die Namen der residierenden Bischöfe lassen sich im Eingangsbereich des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, betrachten. Seit 1994 beherbergt es innerhalb seiner Mauern das „Centre Mondial de la Paix”, besser bekannt als „Weltfriedenszentrum”. Hier soll es dem Besucher möglich sein, sich mit Krieg, Frieden und Versöhnung, der Freiheit und den Menschenrechten auseinander zu setzen.
Es können Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen, Seminare besucht, sowie Konferenz- und Klassenräume genutzt werden. Der Schwerpunkt wird hier auf Aufklärung der Jugend gelegt, gerne arbeitet das Zentrum mit Schulklassen und Teilnehmern von Bildungsfahrten zuammen. Zum 90. Jahrestag der Schlacht wurden vor dem Weltfriedenszentrum 2 Skulpturen eingeweiht und der Palast selbst, als neues Teilstück in die „Straße des Friedens” aufgenommen.
Auf den Ruinen des alten römischen Castrums „Virodunum” errichteten ab 457 n. Chr. die ansässigen Siedler das erste Gotteshaus. Auch der heutige Monumentalbau mit romanischen Einflüssen, dessen Bau ca. 990 n. Chr. begonnen wurde, befindet sich an dieser Stelle und wacht über die Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden weitere Anbauten wie die Krypta und Portale angefügt, sowie spätgotische Elemente hinzugefügt. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1755 existieren bis heute nur noch zwei der ehemaligen vier Türme.
Zahlreichen Beschuß und dadurch resultierende Beschädigungen musste die Kathedrale in den Jahren 1914-1918 über sich ergehen lassen. Historische Quellen beschreiben, dass die erste Granate am 21. Februar 1916 gegen 8 Uhr 15 das südöstliche Querschiff streifte und zwischen Kathedrale und Palast einschlug.