Schon im frühen Mittelalter war Verdun eine befestige Stadt an der wichtige Handelsrouten entlangliefen. Durch den Vertrag von Chambord fällt die Stadt Verdun 1552 an den König von Frankreich, Heinrich II. Der Bau der Zitadelle in Verdun begann schon 1567 nach der Bastionsbauweise auf dem Saint-Vanne-Felsen, erstreckte sich aber über mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Fertigstellung. Der Festungsbaumeister Vauban (1633 – 1707), gestaltete den Bau weiter und noch Mitte des 19. Jahrhunderts arbeitete man nach seinen Plänen.
Nach dem die Preußische Besatzungsmacht nach dem Deutsch – Französischem Krieg 1870/71, im Jahr 1873 die Zitadelle verließ, wurden die Arbeiten, allerdings unterirdisch, zur Verstärkung weiter fortgesetzt. In den Jahren 1890 und 1893 wurden unter Kommandant Guinot 4 km unterirdische Gänge angelegt. 1914 wurden 4 Horchstollen angelegt und mit dem Stollensystem verbunden. Im dritten Kriegsjahr wurden Bäckereien geschaffen, Telefonzentralen, Lagerräume, Aufenthaltsräume und vieles mehr eingerichtet, um das Leben und Arbeiten zu erleichtern. Nun war Platz für mehrere tausend Menschen, unterschiedliche Quellen sprechen von 5000 – 10000 Personen.
Hinweise für Besucher
Heute dient ein Teil der Zitadelle als Museum. Im Juni 2021 sorgte die unterirdische Zitadelle von Verdun für ein großes Ereignis, als sie ihre Pforten mit einem völlig neu gestalteten Rundgang öffnete. Drei Bereiche sollen den Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzen.
In jedem Fall ist der neu gestaltete Eingangsbereich um Welten freundlicher gestaltet als der vorherige Besucherempfang.
Ein Film begleitet von Informationstafeln soll die Besucher in das Thema einstimmen. Im Anschluss folgt eine Rundfahrt mit den bereits vorher vorhandenen ferngesteuerten Wagen. Diese Rundfahrt wird nun durch VR(Virtual Reality)-Brillen begleitet. Nach der Rundfahrt sollen weitere Informationstafeln den Besuch abschließen.
Gruppen sollten auf jeden Fall reservieren. Achtung: In der Zitadelle sind es ganzjährig nur 8° C.
Homepage mit weiteren Informationen
Weitere Eindrücke von der Zitadelle
Historische Ereignisse in der Zitadelle
Am 13. September 1916 wird in ihren Gewölben die Stadt mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ausgezeichnet und ihr das Kriegsverdienstkreuz verliehen.
Schon 1916 schlägt der Präsident des Souvenir Francais aus Rennes vor, dass ein unidentifizierter französischer Soldat im Panthéon bestattet werden soll. Der anschliessende Gesetzesentwurf wird einstimmig duch die Nationalversammlung beschlossen und der Bestattungsort geändert: Arc de Triomphe de l’Ètoile in Paris
Die Richtlinien sehen vor, dass in jedem der festgelegten Frontabschnitte: Flandres, Artois, Somme, Marne, Chemin-de-Dames, Champagne, Verdun, Lothringen und Elsaß ein nicht identifizierter französischer Soldat exhumiert wird. Am 09. November 1920 werden die Särge nach der Zitadelle von Verdun transportiert. Aber nur acht Särge kommen an, da bei einem der Särge Zweifel aufkommen.
Am nächsten Tag überreicht André Maginot, Minister für Pensionen und Kriegshilfe, Auguste Thin, einem jungen Obergefreiten des Regiment d’Infanterie 132, der zuvor dazu bestimmt wurde den unbekannten Soldaten auszuwählen, einen Blumenstrauß mit den Worten: “Soldat, Sie werden diesen Blumenstrauß auf einen der acht Särge ablegen, derjenige ist dann der unbekannte Soldat (…). Dies ist die höchste Würdigung und sie ist nicht zu hoch, wenn es sich um den handelt, dessen anonymes Opfer und dessen übermenschlicher Mut das Vaterland, die Rechte und die Freiheit gerettet hat.”
Der junge Soldat bleibt vor dem 6. Sarg stehen, er zählte die Zahlen seines Regiments zusammen – Regiment d’Infanterie No. 132.
Der nun auserwählte Leichnam findet seinen Platz als „Unbekannter Soldat Frankreichs” unter dem Arc de Triumph.
Die übrigen sieben Gefallenen werden auf dem Französischen Soldatenfriedhof Faubourg – Pavé in Verdun unter dem Hochkreuz bestattet. Zunächst war eine Bestattung in der Krypta des Siegesdenkmals geplant gewesen. Dieser Plan zur Bestattung wurde jedoch verworfen.
Der Park der Marschälle
Ein Weg durch den Park der Marschälle, der an die Zitadelle im Südwesten anschließt, führt an den hohen Umwallungen der Befestigung vorbei. Sie werden flankiert von 16 Statuen französischer Marschälle aus der Zeit Napoleons I. bis zum Ersten Weltkrieg.
Wo zu finden:
Frankreich