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Rudolf Sickermann

Rudolf Sickermann

 

* 25. Juli 1894 in Hagen/Westfalen

+ 16. Juli 1916 Verdun   – La Vauche Wald

 

Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 25, 10./ Batterie

 

 

Über Rudolf Sickermann ließ sich nicht viel herausfinden.

Seine Einheit, das Reserve-Feldartillerie-Regiment 25, verlegte vom 2. – 9. Juli 1916 aus den Argonnen in seinen neuen Bestimmungskreis Verdun, um dort an den Stellungskämpfen teilzunehmen.

Am 9. Juli 1916 bezog die 10./ Batterie Biwak im Morimont-Lager. Schon wenig später nahm sie Stellung im La Vauche Wald und wurde der II. Abteilung RFAR 25 unterstellt.

 

Die Regimentsgeschichte schreibt über diese Gefechtstage:

…Die gesamte Gefechtstätigkeit blieb während des Juli sehr rege, namentlich die Stellung der linken Nachbardivision vor Zwischenwerk Thiaumont war das Ziel häufiger, örtlicher Angriffe des Feindes. Da ein Verlust dieser beherrschender Stellung den Feind in Flanke und Rücken der eigenen Division führen mußte, wurde den dort stattfindenden Kämpfen besondere Aufmerksamkeit gewidmet und durch ein zusammengefaßtes Sperrfeuer die Abwehr der Angriffe unterstützt.

Vom 15.-18. Juli kam es hier zu größeren Kämpfen, in die das Regiment, selbst unter schwerem Feuer liegend, wiederholt eingriff…

 

Wie Rudolf Sickermann, selbst sein Dienstgrad ist nicht bekannt, zu Tode kam ließ sich leider nicht ermitteln.

Beerdigt wurde er auf dem Buschey-Friedhof in Hagen, im Kreise seiner Familie.

 

Sickermann

 

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Leutnant der Reserve Schneidermann

Leutnant der Reserve
Wilhelm “Willi” Schneidermann

*02. Juli 1890
+20. August 1916 bei Thiaumont

3. Westfälisches Infanterie-Regiment Freiherr von Sparr Nr. 16
11./ Kompagnie

Das Infanterie-Regiment Freiherr von Sparr Nr. 16 wurde am 18. August 1916 in den Bereich des Steilhangs Douaumont vorgezogen und schon bald in die erste Linie des Infanterie-Regiments 58, direkt vor dem Zwischenwerk Thiaumont eingegliedert.

Am 19. August wird die vordere Linie mit schwerstem Feuer belegt, gegen 18 Uhr abends erfolgt ein Angriff stärkerer französischer Kräfte. In der Nacht zum 20. August wird das III./16 wieder abgelöst und marschiert zum Steilhang.

Lt. d. R. Schneidermann erlag am 20. August 1916 seinen, vermutlich am Tage vorher, erlittenen Wunden. Er wurde auf dem Ehrenhain auf dem Südwestfriedhof in Essen zur letzten Ruhe gebettet.

Die genauen Umstände seines Todes bleiben ungeklärt.

Schneidermann
Schneidermann
Karte des IR 16
Thiaumont
Zwischenwerk Thiaumont
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Leutnant der Landwehr Kurt Wemper

Leutnant der Landwehr
Kurt Wemper

Geboren am 13. Januar 1872
Gefallen am 30. Juni 1916 bei Thiaumont

Kompagnieführer 3./ Kompagnie, Garde-Infanterie-Regiment Nr. 7

Leutnant der Landwehr Wemper war ab dem 01. Oktober 1915 als Führer eines Zuges in der 9./ Komp. eingesetzt. Während der Verdunschlacht führte er die 3./ Kompagnie des Regiments. Diese war nach dem fehlgeschlagenen Angriff des Regiments auf den Zick-Zack-Graben am 28. Juni 1916 im Bereich der Wabengräben eingesetzt. Während eines Angriffes der Nachbarregimenter und der 6./ Kompanie des GIR 7 auf das Zwischenwerk Thiaumont fiel Leutnant Wemper in seiner Stellung der französischen Artillerie zum Opfer.

Dazu schreibt die Regimentsgeschichte des 7. GIR:

…Das im schwersten Sperrfeuer vorgehende III./6.GIR findet das Zwischenwerk vom Feinde unbesetzt und richtet sich vorwärts desselben und in ihm notdürftig ein…

 …Bei der starken Beschießung fällt am Nachmittag der Führer der 3. Komp. Lt. Wemper, ein in vielen Lagen erprobter Offizier, Unterarzt Hellmann wird in seinem Sanitäts-Unterstand verschüttet und erleidet außer heftigen Quetschungen eine Gasvergiftung. Lt. Wemper findet am 06. Juli in Delut seine letzte Ruhestätte.

Zu einem unbekanntem Zeitpunkt wurde Kurt Wemper auf den Kirchhof II der Dorotheenstädtischen Gemeinde in Berlin-Wedding umgebettet.

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Leutnant Werner Robschinsky

Leutnant
Werner Robschinsky

Zugführer 1. Maschinengewehr-Kompagnie
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 9

Friedenstruppenteil: Füsilier-Regiment   (1. Hannoversches)   Nr. 73

Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse

Geboren am: 30. September 1897 in Berlin-Lichterfelde
Gefallen am: 23. Juni 1916 Verdun

Leutnant Robschinsky fiel beim Sturm des Regiments auf das Thiaumont-Werk und dem Dorf Fleury der eigenen Artillerie zum Opfer.

Am 17. April 1916 zeichnete sich Robschinsky bei der Erstürmung des Albainrückens aus.

Aus der Regimentsgeschichte des RIR 92:

…Die schwerste Aufgabe hatte die 4. Komp., die das tiefe Gewirr der Wabengräben zu nehmen hatte. Von ihrem Führer Lt. Kellinghusen, war gut vorgesorgt. Die beiden erkannten Maschinengewehre gleich gegenüber der Sappe sollte Lt. Robschinsky mit einigen Draufgängern überraschend stürmen, damit sie nicht erst zum Schuß kamen. Das glückte. Die wachsamen frz. Schützen sprangen gerade ans Gewehr, als Robschinsky und seine Begleiter mit Handgranaten beide Bedienungen erledigten. Das ersparte auch den anderen Kompagnien viel Blut.

Lt. Robschinsky wurde von seinem Kompagnieführer für die schneidige Tat zum E.K. I eingegeben…

…Unsere Artillerie setzte mit schwerem Feuer aus allen Kalibern ein.

Bedenklich nahe orgelte es bei der 8. Komp. über die Köpfe, und nicht lange, da gab ´s Kurzschüsse einer schweren Batterie in die Stellung der 7. Komp., die im Tal unten nahe des Franzosennest lag. Ein Kurzschuß tötete Leutnant Kruse, den beliebten Kompagnieführer, und Leutnant Robschinski von der MGK, den tapferen Stürmer vom 17. April…

Ouvrage Thiaumont
Ouvrage Thiaumont

Aus   “Die Tragödie von Verdun 1916,   3. und 4. Teil” des Reichsarchives;

…Dazu waltete über dem Einsatz der 92er noch ein besonderer Unstern.

Schon beim Anmarsch am 22. und während der Bereitstellung fiel eine ungewöhnlich große Anzahl von Offizieren aus…

…Lt. d.R. Kruse, Kp.F. 7., Lt. Robschinsky, MGK,…

Da die bayerische Artillerie im Juni ständig die eigenen Stellungen unter Feuer nahmen, erhielten sie durch das RIR 92 den Spitznamen “Regiment Kaiser”, in Anlehnung an dessen Aussage vom 16. August 1914: “Ich kenne keine Parteien mehr”.

Die letzte Ruhestätte fand Robschinsky in seiner Heimat Berlin auf dem Parkfriedhof Lichterfelde.

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Verdun - Östlich der Maas

Das Beinhaus von Douaumont

Das Beinhaus oder Ossuaire de Douaumont liegt inmitten des Schlachtfeldes, zwischen dem Fort Douaumont und dem Thiaumont-Rücken. Diese Gedenkstätte liegt unweit der einstigen Thiaumont-Ferme (Bauernhof) und beherbergt heute im Inneren die sterblichen Überreste von 130.000 nicht identifizierten Soldaten, die nach dem Krieg auf den Schlachtfeldern östlich und westlich der Maas geborgen wurden.

Gebeinhaus
Das 2014 neu restaurierte Gebeinhaus

Die Initiative zum Bau eines Gebeinhauses ging von Monsignore Ginisty, dem Bischof von Verdun, aus. Er war entsetzt, dass Sammler nicht nur Helme, Waffen und Munitionsteile, sondern auch Knochen und Schädel sammelten und gewinnbringend veräußerten. So scharrte er einige Getreue um sich und begann die Überreste der Gefallenen zunächst in einer Holzbaracke zu sammeln. Später begann er frankreichweit Spenden für das Beinhaus zu sammeln. Bereits am 20. August 1920 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Fertigstellung und Eröffnung dauerte jedoch wegen finanzieller Schwierigkeiten bis 1929.

Die Kapelle ist einfach und schlicht gehalten. Auf dem Altar der Kapelle sind drei Namenstafeln mit etwa 100 vermissten französischen Feldgeistlichen angebracht.
Der 46 m hohe Turm ist in der Form einer Granate erbaut, indem sich auch ein kleines Museum und ein Filmvorführraum im Untergeschoss befinden. Vom Turm aus lässt sich das Schlachtfeld in alle Richtungen überblicken. Der Kreuzgang ist in die geografischen Abschnitte der Schlacht eingeteilt. In jedem Wandbogen stehen die Namen zweier Abschnitte des Schlachtfeldes von Verdun. “Die Flamme der Erinnerung” brennt an Gedenktagen auf den vorgesehenen Plätzen. Im Innern des Kreuzgangs stehen die Namen vermisster oder gefallener französischer Soldaten auf den von ihren Familien gestiftete Steinen. Ebenso finden sich dort gespendete Steine von unterschiedlichsten französischen Veteranen- bzw. Kriegervereinigungen. Außen auf den Wandbögen stehen die Städte Frankreichs, die sich mit Spenden am Aufbau des Gebeinhauses beteiligt haben.
Von außen kann man die Knochen durch Panzerscheiben lagern sehen: Meter um Meter Gebein, staubige Knochen, Ellen, Schädel, Beckenschaufeln, kleine Knöchelchen, Wirbel, zahllos, unzählbar, Tausende und Abertausende Tote, namenlos.

Das Gebeinhaus von Douaumont in der großen Politik

Bis zum 29. Mai 2016 gab allerdings hier keinen Hinweis darauf, dass es sich um die Überreste von Franzosen und Deutschen handelte. Bei gemeinsamen Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident François  Hollande haben beide nun eine Tafel eingeweiht, die dieses Totenhaus zu einem gemeinsamen macht: “Hier ruhen die Überreste deutscher und französischer Soldaten”.

Hier bekräftigten auch in der Vergangenheit am 22. September 1984 der Präsident der französischen Republik François Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl mit einer Geste der Versöhnung die deutsch – französische Freundschaft. Eine Gedenkplatte vor dem Beinhaus erinnert an die einzigartige Zusammenkunft: „Wir haben uns versöhnt. Wir haben uns verständigt. Wir sind Freunde geworden.” 
Noch nie vorher hatten sich der französische Staatspräsident und der deutsche Bundeskanzler auf den Schlachtfeldern zum gemeinsamen Gedenken getroffen.
Die erste Station des Besuchs war die deutsche Kriegsgräberstätte Consenvoye, nördlich von Verdun. Mit Mitterrand betrat zum ersten Mal ein französischer Staatspräsident eine deutsche Kriegsgräberstätte in Frankreich. 

 Seit dem 09. Februar 2014 findet sich dort auch ein erster deutscher Name: Peter Freundel, +28. Mai 1916 (Bayerisches 12. Infanterie-Regiment).

Website des Gebeinhauses

Öffnungszeiten:
Aufgrund der aktuellen Lage bitte auf die Website des Gebeinhauses bezüglich Öffnungszeiten, Ticketbuchung und Führungen schauen.
Gebeinhaus
Das provisorische Gebeinhaus um 1920
Gebeinhaus
Francois Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl vor dem Gebeinhaus
Der National-Friedhof von Douaumont

Auf dem französischen National-Friedhof vor dem Beinhaus befinden sich Gräber mit 15.000 identifizierten Gefallenen. Die Form der Grabsteine unterscheidet sich nach christlichen, muslimischen und jüdischen Gefallenen.
Die Gräber der muslimischen Gefallenen wurden in 2006, anlässlich der Einweihung des Denkmals für die muslimischen Kolonialsoldaten, umgestaltet und nach Mekka ausgerichtet.

Vom Herbst 2011 bis Sommer 2014 wurde der Friedhof neu gestaltet und das Gebeinhaus von außen restauriert.

Wo zu finden: