Im Maison du Pays d’Argonne in Vienne-le-Château befindet sich im Untergeschoß ein kleines Museum. Einige Informationstafeln erläutern die Kämpfe in den Nordargonnen. Hierzu werden verschiedene Ausstellungsstücke aus dem Bois de la Gruerie und aus der Feste Kronprinz gezeigt, unter anderem ist das Bett und der Schreibtisch des späteren Generalfeldmarschall Erwin Rommel zu sehen. Rommel diente als junger Infanterie-Offizier 1914/1915 beim Infanterie-Regiment 124 aus Weingarten in den Argonnen.
Bitte melden sie sich zum Besuch des Museums einfach in der Touristen-Information im Erdgeschoß.
Nach den beiden deutschen Großangriffen vom Juli und September 1915 beherrschten die deutschen Truppen den Sattel der Höhe La Fille Morte. Die Höhe 285 blieb dagegen im Besitz der französischen Truppen. Die französischen Beobachter erhielten von dort aus einen tiefen Einblick in die Täler und Schluchten westlich dieser Höhe. Um sich den Blicken der Franzosen auch bei Tage zu entziehen, gruben die deutschen Truppen mehrere Verbindungstunnel unter den Höhen und Schluchten hindurch. Einer von ihnen war der Kaisertunnel.
Der Einbau der Küchen wurde schon im März 1916 begonnen und war Anfang April beendet. Später kamen eine Zisterne, ein Sanitätsraum und ein Generatorraum hinzu. Die Generatoren versorgten die Minenkriegsanlage mit Strom für Ventilatoren und Beleuchtung. (Anm. : Ob es sich nur um einen Sanitätsraum oder ein Materiallager für den Verbandsplatz handelte, steht nicht fest. Jedenfalls ist in den Plänen der Bayer. Vermessungsabteilung 15 im Nordgrund-Lager ein Verbandsplatz eingezeichnet.)
Für Material-, Truppen- und Verwundetentransporte bauten die deutschen Truppen mit Hilfe zweier Eisenbahn-Betriebskompanien ein Feldbahnnetz, auch Argonnenbahn genannt, auf. Dieses reichte mit einem seiner Endpunkte bis zum Lager Nordgrund. Von hier aus führte die Strecke über den Meurissons-Grund, Bahnhof Römerlager, Bahnhof Esebeck-Platz zum Lager Borrieswalde zum Hauptverbandsplatz.
Der Kaisertunnel wurde in den ersten Monaten des Jahres 1916 vom 9. lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 173 (St. Avold, Metz) gegraben. Vom Südgrund aus nach Norden war, unter der Kronprinzenhöhe hindurch, bis zum Nordgrund (auch Jägerschlucht genannt) ein über 300 m langer bergmännisch gebauter Tunnel, der Kaiser-Tunnel, gegraben worden. Das Bild zeigt einen noch provisorisch ausgebauten Seitenausgang.
Im Januar 1918 berichten die Pioniere vom württembergischen Pionier-Bataillon 402 vom Ausfall der Generatoren mangels Ersatzteilen und Kabeln. Der Strom wird zunächst vom Lager Lehmannschlucht und später von der Kraftzentrale im Meurissonsgrund bezogen.
Des weiteren wurde ein Verbindung zur 2. Linie geschaffen – der Bataillons-Tunnel. Somit war es möglich vor den französischen Beobachtern auf der Höhe 285 unbeobachtet, durch den Siebenschläfer-Graben kommend, zunächst durch den Ortliebtunnel in den Nordgrund hinabzusteigen und im Anschluß durch den Kaisertunnel und Bataillonstunnel über eine Strecke von 400 m sich völlig unsichtbar zu bewegen. Dies war jedoch nur für Personen möglich. Für größere Materialtransporte war der Ortlieb- und Bataillonstunnel nicht breit genug.
Aktuelle Situation des Kaisertunnel:
Der Kaisertunnel ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Im Rahmen der Vorbereitung für die 100-Jahr Feier des Ersten Weltkriegs wurde der Kaisertunnel wegen maroder Eingänge im Dezember 2012 geschlossen. Ein neues Sicherheitskonzept erwies sich als zu teuer, so dass die dringend erforderlichen Restaurationsarbeiten an beiden Eingängen und der Beleuchtung nicht durchgeführt werden konnten.
Zur weiteren Nutzung des Museums kann ebenfalls nichts Neues gesagt werden.
Der Stein, den die deutschen Erbauer auf dem Nordausgang platzierten, wurde von den Les Amis de Vauquois im Juni 2014, nach Genehmigung der Behörden, zum Schutz vor Diebstahl abmontiert und in das Minenkriegsmuseum auf Vauquois gebracht.
Das Mémorial de Verdun in Fleury zählt neben den Museen in Meaux, Peronne und Ypern zu den bedeutensten und umfangreichsten Museen des Ersten Weltkriegs in Europa.
Konzipiert als Stätte der Erinnerung soll es dem Einsatz und dem Leiden aller beteiligten französischen, deutschen, österreichischen und amerikanischen Soldaten vor Verdun gewidmet sein.
Nach drei Jahren Renovierungsarbeiten, 2013 – 2016, ist das Mémorial wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Erinnerungsstätte wurde vollständig erneuert und bietet nun einen lehrreichen und unterhaltsamen Besichtigungsrundgang mit Schwerpunkt auf den französischen und deutschen Frontsoldaten an. Die Sammlung des Museums umfasst 2000 Objekte, unzählige Fotos, von denen der Großteil erstmals gezeigt wird, audiovisuelle Darstellungen sowie deutsche und französische Augenzeugenberichte.
Der Aufbau der Ausstellung im Mémorial:
Unteres Erdgeschoss Das Schlachtfeld des Jahres 1916 ist weiterhin Schwerpunkt des Mémorials. Eingerahmt von gläsernen Schaubildern erstreckt sich eine mehrteilige Leinwand. Diese audiovisuelle Vorführung vermittelt die Heftigkeit der 300 Tage dauernden Kämpfe.
Alltagsgegenstände – in Schaukästen und Schubladen – zeigen dem Besucher die menschliche Perspektive der Schlacht um Verdun. Der anschließende Bereich mit Geschützen und LKWs erinnert an die “Voie sacrée” und erinnert an die logistischen Aufwände, die auf beiden Seiten betrieben wurden.
Oberes Erdgeschoss Hier bieten sich Möglichkeiten die Umgebung des Schlachtfeldes kennen zu lernen und zu verstehen. Wer hat die Schlacht befehligt? Wie war die Rolle der Artillerie und gab es eine Luftwaffe? Was spielte sich im Hinterland ab und was machte eigentlich der Sanitätsdienst?
Zu guter Letzt werden die Kämpfe bis 1918 und der Beginn der Erinnerungskultur um die Schlacht von Verdun gezeigt.
Das Fort Douaumont war der Hauptstützpunkt des Festungsgürtels von Verdun mit einer Größe von 3 Hektar Areal und 3 km Stollenanlagen. Heute kann man über seine von Granaten durchwühlten Decke mit zahlreichen Panzer- und Geschütztürmen flanieren. Für ein kleines Eintrittsgeld kann man den für Touristen freigegebenen Teil innerhalb des Forts besichtigen und sich einen Einblick vom Leben der damaligen Besatzung schaffen. Die deutschen Soldaten nannten das Fort treffenderweise “Sargdeckel”.
Das Fort
Das Fort Douaumont war ein Teil der äußeren Befestigungslinie von Verdun. Diese wurde im 19. Jahrhundert nach dem deutsch/französischen Krieg von 1870/71 mit 11 Forts und 23 Zwischenwerken erbaut. Schließlich lag die deutsche Grenze nach 1871 und der Besetzung von Elsass/Lothringen nur noch knapp 60 km von Verdun entfernt. Fort Douaumont war das größte und am stärksten bewaffnete Fort dieses Festungsgürtels.
Ab 1885 wurde das Fort mit Kalksteinen erbaut, doch schon die Erfindung der Sprengranaten machten größere Umbauarbeiten und Verstärkungen erforderlich. Mittlerweile war auch der Stahlbeton bekannt, so dass alle bedeutenden Teile des Forts betoniert wurden. Neben umfangreichen Grabenstreichen (diese Gebäude dienten zur Verteidigung der Festungsgräben) erhielt das Fort mehrere Panzer- und Versenktürme, welche mit Maschinengewehren ausgestattet waren. Kasematten, Unterkünfte, Munitions- und Proviantlager, Werkstätten und ein Lazarett vervollständigten das Fort.
Die Restaurierungsarbeiten am ehemaligen Kriegs-Eingang sind im Mai 2018 abgeschlossen worden. Nun können die Besucher das Fort durch ihn betreten.