Sivry-sur-Meuse war ein Etappen-Standort im Hinterland der deutschen Front an der Maas. Der Ort hatte knapp 300 Einwohner.
In Sivry befand sich schon ab dem 01. Oktober 1914 das Reserve-Feldlazarett 25. Das Lazarett erstreckte sich über mehrere Gebäude: Schule, Rathaus sowie Scheunen und Wohngebäude. Es besass über 200 Lagerstellen. Zum Lazarett gehört ein Bade- und Desinfektionsraum. Nach Beginn der Verdun Schlacht entsteht südlich von Sivry der Haupt-Verbandsplatz der 14. Infanterie-Division.
Das Lazarett von Sivry
Am 23. April 1916 übernimmt das Reserve-Feldlazarett 35 die Einrichtung und versorgt aufgrund der günstigen Lage der Ortschaft, Verwundete und Kranke von beiden Seiten der Maas.
Kriegsgräberstätte Sivry-sur-Meuse
Die ehemalige deutsche Kriegsgräberstätte Sivry-sur-Meuse wurde als Folge der Errichtung des Lazaretts angelegt. Der Friedhof besteht heute nicht mehr. Der Gräberdienst der Wehrmacht löste 1943 den Friedhof neben weiteren auf und alle 729 Grabstellen wurden nach Consenvoye umgebettet.
Oswald Boelcke in Sivry
1916 hatte der bekannteste deutsche Jagdflieger Oswald Boelcke seine Unterkunft in Sivry. Oswald Boelcke entwickelte als erster Jagdflieger weltweit die Einsatzgrundsätze im Luftkampf.
Im März 1916 wurde in Sivry-sur-Meuse die Fliegerabteilung Sivry und spätere Jagdstaffel 2/Jasta Boelcke aufgestellt. Die Staffel bestand aus sechs Jagdflugzeugen. Das Flugfeld befand sich auf der Wiese zwischen Kanal und Maas. In der Zeit zwischen dem 12. März und 27. Juni 1916 gelangen Oswald Boelcke 10 Anschüsse zwischen Verdun und der Champagne. Oswald Boelcke liess einen Front-Beobachtungsstand telefonisch mit dem Flugfeld verbinden und schuf so die erste Flieger-Leitstelle der Welt.
Die Ortskommandantur
Natürlich gab es in Sivry auch eine Kommandantur. Heute würde man “militärische Verwaltungsstelle” sagen. Hier hatte der Ortskommandant seinen Stab untergebracht.
Die Maasbrücke
Beim Vormarsch 1914 wurde die Brücke über die Maas durch die abrückenden französischen Truppen zerstört. Da die Brücken im Maastal knapp waren, bauten Pioniere des Pionierbataillon 20 sie wieder auf. Die Kronprinzenstraße führte zur Brücke und ging in der Mitte des Dorfes vor der Kirche ab.
Ortsansichten
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