Viel zu sehen gibt es an dem Ouvrage de Thiaumont nicht mehr wirklich viel. Doch dort lässt sich wie an keiner anderen Stelle in Verdun die fast noch unveränderte Mond- und Kraterlandschaft erkennen, die von monatelangen Beschuss aller Kaliber herführte.
Das kleine Zwischenwerk Thiaumont wurde ab 1887 von den Franzosen als Infanteriewerk in Bruchsteinmauerwerk erbaut und ab 1902 – 1915 modernisiert. Zu Anfang gab es nur 3 gepanzerte Beobachtungstürme. Die Unterkunftsräume befanden sich unter dem rechten Kehlwall. Um 1905 bekam das Werk zusätzlich einen drehbaren, einfahrbaren MG-Turm. Dazu kamen eine Zwischenraumstreiche, ein gepanzerter Beobachtungsturm und einige betonierte Räume.
Am Rande des Werkes finden wir die zwei heftig umkämpften Befehlsstände PC 118 und PC 119.
Das Reichsarchiv schreibt in seinem Band 10: Die Westfront bis zum Sommer 1916 – Verdun – Durchführung des Hauptangriffs:
Am 23. Juni errang das I. bayerische Armeekorps einen der größten Erfolge der ganzen Verdun Offensive. Zum Angriff waren angesetzt:
Auf dem linken, die französischen Stellungen in der Thiaumont-Schlucht umfassenden Flügel der 19. Reserve-Division zwei, bei der 1. bayerischen Infanterie Division drei und beim Alpenkorps des Generalleutnants Krafft von Delmensingen vier Bataillone. Starke Reserven standen dahinter zum Nähren des Angriffs bereit. Sorgfältige, bis in die geringfügigsten Einzelheiten gehende Vorbereitungen sollten den Erfolg verbürgen.
Der Sturm erfolgte unter den günstigsten Bedingungen. Das zweistündige Wirkungsschießen hatte gut vorgearbeitet, die vornehmlich im Angriffsstreifen des I. bayerischen Armeekorps erfolgte Grünkreuzvergasung die feindlichen Batterien nahezu ausgeschaltet. Mit Tagesanbruch hatten diese zwar teilweise ihr Feuer wieder aufgenommen, es blieb aber schwach und lag teilweise auf dem Hintergelände, so daß die Sturmkompagnien im Gegensatz zu früheren Angriffen ungeschwächt und darum auch voll Siegeszuversicht antreten konnten und anfangs nur geringe Verluste erlitten. Mit Ungestüm warfen sie sich auf den verstörten Feind, der sein Heil in der Flucht suchte oder sich gefangen gab. Die zahlreich in und hinter den französischen Kampfgräben liegenden Betonklötze wurden in erbittertem Nahkampf ausgeräumt. Noch nicht zehn Minuten nach Sturmbeginn war das Zwischenwerk Thiaumont in der Hand der Sieger…
Das Werk liegt zwischen dem Beinhaus von Douaumont und dem Zwischenwerk Kalte Erde. Am Rande des Werkes finden wir die zwei heftig umkämpften Befehlsstände PC 118 und PC 119.
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