Apremont ist eine kleine Ortschaft am südlichen Rand der Ardennen. Der Ostausläufer des Argonnerwaldes verläuft nur wenige Hundert Meter vom westlichen Ortsrand entfernt.
Straßenansicht in Apremont
Während des Weltkriegs befanden sich in und um Apremont umfangreiche Einrichtungen der deutschen Armee. So gab es in im Dorf unter anderem ein Betriebsamt der Argonnenbahn (Feldbahn) und in der Nähe das Munitionslager Zillertal. Nördlich von Apremont befand sich der Feldbahnhof Klein-Zwickau. Auf halben Weg zum Lager Borrieswalde lag der Bahnhof Beuthen. Weitere Verbindungen führten nach Châtel, zum Noltelager und nach Marcq.
Die Kirche in Apremont
Blick auf Apremont
Um die Mesnil-Ferme herum stehen zwei größere Beton-Bauten. Ihr Nutzung ist nicht weiter bekannt.
Der Bahnhof Autry liegt westlich des gleichnamigen Ortes im Département Ardennes in Frankreich.
Die vorbeiführende Feldbahn verband den Vollbahnanschluss in Cernay im Süden mit den Ortschaften Vaux-le-Mouron, Mouron und weiteren Ortschaften im Norden mit Vouziers.
Unweit des Bahnhofs befand sich ein großer Lagerkomplex rings um das Saalburg-Lager. Dessen Namensgebung stammt von hessischen Einheiten, die dort ihre Ruhelager anlegten. Die Saalburg ist ein, auf dem Taunuskamm nordwestlich von Bad Homburg vor der Höhe gelegenes, ehemaliges Kastell des römischen Limes.
Zum Lagerkomplex Saalburg-Lager gehörten weiterhin:
Waldlager Autry
Artillerie-Protzenlager I. und II.
Hüttenlager
Pionier-Hauptpark
Weiter westlich lag das Lager Schwerinsburg.
Erwähnt ist das Lager Saalburg beispielsweise beim Reserve-Infanterie-Regiment 81 aus Meschede (II./ Siegen, III. Wetzlar):
…Vor allen Dingen sollten die Nerven zur Ruhe kommen. In Charlerange und Brézy, den Hauptruheorten des Regiments, sowie später in den Lagern von Schwerinsburg und Saalburg war das auch im Allgemeinen der Fall. Sie wurden zunächst von der feindlichen Artillerie – von Ausnahmefällen abgesehen – in Ruhe gelassen…
…In den neu entstandenen, den Bedürfnissen des Krieges angepassten Lagern, Saalburg bei Lager Autry und Schwerinsburg bei Schlößchen Franc Fossés, waren günstigere Verhältnisse. Die lagen in Wäldern, waren also der unmittelbaren Sicht des Feindes entzogen, und erst seine Flieger entdeckten sie, jemehr die Fliegerei sich ausbildete und sich auf ihren späteren hohen Stand hob. Große Unterstände – vor allem gegen Fliegerbomben – wurden in ihnen gebaut. Die Verpflegung war damals gut und reichlich. An den Nachmittagen fanden Turnspiele statt, die dann schließlich in Abhaltung eines Mannschafts-Sportfestes gipfelten…
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich
Der Soldatenfriedhof in Dun sur Meuse
Bereits im Jahre 1914 wurde der Soldatenfriedhof Dun-sur-Meuse von dort ansässigen Sanitätseinheiten auf dem Berghang oberhalb der Stadt angelegt. Im September 1914 wird am Bahnendpunkt Dun-sur-Meuse die Krankensammelstelle zum Kriegslazarett erweitert. Das Lazarett wird in einigen privaten Häusern eingerichtet. Der Zugang von Verwundeten und Kranken ist jeden Tag groß. Im Schnitt erreichen zwischen 200 und 400 Personen den Bahnendpunkt Dun-sur-Meuse.
Ende 1914 kann das Lazarett 500 Betten aufweisen. Dazu gehören Röntgenabteilung, Badestube und Desinfektionsanstalt. Nach der Fertigstellung der Feldbahn auf dem westlichen Maasufer im April 1916 nimmt die Anzahl der Verwundeten zu. Sie kommen von den Hauptverbandsplätzen Cierges, Romagne-sous-Montfaucon, Aincreville und Cléry-le-Grand. Der Friedhof wird bis September 1918 genutzt. Danach schreitet die amerikanische Maas-Argonnen-Offensive voran und der Ort wird geräumt.
Auf dem Friedhof liegen 1664 Tote in Einzelgräbern bestattet. Für die geringe Anzahl Bestatteter ist der Friedhof großräumig angelegt. Die Belegung besteht hauptsächlich aus Angehörigen der Infanterieregimenter:
Infanterie-Regiment Nr. 22
Infanterie-Regiment Nr. 156
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 10 (I. Bataillon Striegau, II. Wohlau, III. Breslau)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 11 (I. Bataillon Glatz, II. Schweidnitz, III. Münsterberg)
Reserve-Infanterie-Regiment 23 (I. und II. Bataillon Oppeln)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 38 (I. Bataillon Oels, II. und III. Breslau)
Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 6 Oels
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 22 (I. Bataillon Rybnik, II. Ratibor, III. Cosel)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 51 (I. Bataillon Neisse, II. Gleiwitz)
Diese Infanterieregimenter aus Schlesien wurden im Rahmen des VI. Reserve-Korps bei den Kämpfen um die Höhe Toter Mann und Höhe 304 eingesetzt.
Weiterhin wurden auf der Kriegsgräberstätte zwei Angehörige der österreichischen Armee bestattet, die hier im Spätsommer 1918 eingesetzt war. Auch in Dun-sur-Meuse verstorbene belgische und deutsche Zivilarbeiter, die im Straßen- oder Eisenbahnbau eingesetzt waren, sind hier beigesetzt worden.
Die Kleinstadt Varennes-en-Argonne im Nordosten der Argonnen lag 4 Jahre lang etwa 3 km hinter der Frontlinie. Waren im September 1914 nur einige Häuser zerstört, bestand der Ort im Jahr 1918 nur noch aus Ruinen.
Im Ort waren einige wichtige Einrichtungen zur Versorgung und Unterstützung der deutschen Truppen eingerichtet worden:
Munitions-Park
Zwei Pionier-Zwischenparks
Divisions-Gefechtsstand
Feldpost-Amt
Zwei Bahnhöfe der Argonnenbahn (Feldbahn)
Bilder – damals und heute
Die Kirche
Die Hauptstraße in Richtung Cheppy, rechts die Kirche
Karl Friedrich Alexander von Württemberg war von 1864 bis 1891 als Karl der Dritte König von Württemberg.
In den Argonnen gab es während des Weltkrieges unzählige Waldlager. Anfangs kaum mehr als eine Laubenkolonie entstanden mit der Dauer des Krieges große Lager, die oftmals terassenförmig in die steilen Hänge und Schluchten des Argonnerwaldes angelegt wurden. Ausgestatt mit Feldbahn-Anschluss, Kantinen, Büchereien und vielem mehr, profitierten sie vom Wasserreichtum des Waldes. Graf-Häseler-Quelle, Kronprinzen-Quelle und König-Karl-Quelle sind nur einige Namen.
Die König-Karl-Quelle ist die einzig uns bekannte, erhalten gebliebene gefasste Quelle im Argonnerwald. Ganz in der Nähe zweier großer Waldlager – Lager Totermann und Lager Totental werden die Truppen sich hier mit frischem Wasser versorgt haben.
Die auf der Einfassung der Quelle erwähnte 19. Reserve-Division hielt sich im Sommer 1916 nach der Schlacht um Verdun in den Argonnen auf. Das Reserve-Infanterie-Regiment 73 schreibt über die halsbrecherischen Fahrten im offenen Wagen der Argonnenbahn zum Lager Totermann.
Der Weg zur König-Karl-Quelle
Die König-Karl-Quelle ist von Binarville gut zu Fuß auf einer kleinen Wanderung von etwa 45 Minuten zu erreichen. In Binarville folgen sie der Rue de Bois bis zum Waldrand. Ab dort geht es stetig bergab über eine Forststraße bis unten im Tal eine größere Lichtung zu sehen ist. Folgen sie der Straße noch wenige Hundert Meter weiter, dann ist der Weg zur Quelle mittels Wegweiser rechts am Wegesrand gekennzeichnet. Der sich dort anschließende Weg gehört zu einem größeren Wanderweg-Netz, dass dort in den letzten Jahren erschlossen wurde. Näheres erfahren sie beim Touristen-Büro in Vienne-Le-Château oder Clermont-en-Argonne.
Auf der Mudra-Höhe – wenige Kilometer westlich von Apremont-sur-Aire, am Südrand der Ardennen – befand sich in der Zeit des Weltkrieges der Lagerkomplex Borrieswalde. Der Namensgeber war der Chef des Generalstabs des XVI. Armee-Korps aus Metz – Oberst Rudolf von Borries. Im Verband der 5. Armee nahm er am Vormarsch nach Westen teil, am 31. Mai 1915 verließ er das in den Argonnen kämpfende XVI. Armee-Korps zur 7. Armee.
Zu diesem Lagerkomplex gehörten ein umfangreiches Truppenlager, welches in mehreren Terrassen am steilen Hang angelegt worden war. In diesem Lager befanden sich ein Hauptverbandsplatz, eine Krankensammelstation, eine Zahnstation, eine Bücherei, und ein Lichtspielsaal. Des weiteren gab es einen Gas-Raum und eine Gas-Schutzmittel-Depot. Einen unterirdische Stollenanlage schützte zudem vor Überraschungen bei Fliegerangriffen. Unweit des Lagers hatte auch die Argonnen-Division ihren Gefechtsstand. Die Blockhäuser waren ungefähr 1 m in den Boden eingelassen, um Material für den Bau zu sparen. Zum Ausbau wurde genutzt, was die Gegend her gab.
Die Argonnenbahn
Das Truppenlager wurde durch die Argonnenbahn versorgt, eine Schmalspurbahn welche die Versorgung der Front und der Truppenlager übernahm. Zum Lager gehörte der Bahnhof Borrieswalde, in der Nähe befanden sich noch der Bahnhof Bauthen und Kleinzwickau. Dieser Teil der Argonnenbahn nannten die Soldaten auch Mudrabahn. Eine Eisenbahn-Güter-Stelle koordinierte die Verladung.
Der Bahnhof Mudrahöhe
Am Bahnhof Mudrahöhe verzweigte sich die Argonnenbahn. Mehrere Sackgleise gingen von hier ab, vermutlich um die Züge besser gedeckt entladen zu können. Eine Verbindung Richtung Norden führte über das Lager Borrieswalde zum Lager Waldfriede bei Chatel. Richtung Süden führte die Verbindung zum Lager Sachsenhain und weiter Richtung Front.
Der Blinkstand Mudra und weitere Einrichtungen
In der näheren Umgebung des Lagers Borrieswalde baute die Truppe den Mudra-Turm und den Blinkstand Mudra. Der Mudraturm war ein hölzerner Turm von etwa 30 m Höhe, so dass man über die Baumwipfel hinweg das Schlachtfeld beobachten konnte. Der betonierte Blinkstand Mudra beherbergte eine Lichtsignalstation, die der schnellen Nachrichtenübermittlung diente. Ein Hauptverbandsplatz wurde aus dem Lager Borrieswalde zum abfallenden Hang der Mudrahöhe verlegt. Dies geschah wahrscheinlich zum Schutz der Truppe vor Infektionen. Des weiteren befand sich noch ein Pionierpark in der Nähe des Lagers.
Der deutsche Soldatenfriedhof Apremont
Direkt an der Straße, die von Apremont sur Aire hinauf zur Mudra-Höhe und dann weiter durch den Argonnerwald nach Binarville führt, befindet sich noch heute der deutsche Soldatenfriedhof Apremont.