Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich
Der Soldatenfriedhof Musson-Baranzy
Die Tage vom 20. bis zum 24. August 1914 sind geprägt von der Grenzschlacht bei Longwy nahe der belgisch/ französischen Grenze. Die Soldaten des V. Armeekorps – IR 124, 125, 127 und 127 – kämpften gegen Soldaten der französischen Armee, die sich bei Virton bereit gestellt hatte. Nach den Kämpfen bei Signeulx, Baranzy und Mussy-la-Ville werden Zivilisten zwangsverpflichtet insgesamt knapp 1000 Gefallene zu begraben. Dies geschieht auf 31 kleinen Friedhöfen, buchstäblich an jeder Hecke oder Straßenkreuzung. Die sterblichen Überreste von 251 deutschen Soldaten werden 1917 exhumiert und nach Baranzy auf den von deutschen Truppen angelegten Friedhof überführt.
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
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Der Soldatenfriedhof Damvillers
Im Herbst 1914 legen deutsche Sanitätseinheiten die ersten Grabstätten in Damvillers an. Diese Grabstätten werden auch noch in 1915 auf dem Gemeindefriedhof angelegt. Erst im Jahre 1916 wird der Soldatenfriedhof angelegt und die bisher in Damvillers Bestatteten umgebettet. Heute ruhen 1.113 deutsche Kriegstote auf dem Soldatenfriedhof, davon 4 Soldaten der k.u.k. österr.-ung. Armee und 2 belgische Zivilinternierte.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof Damvillers
Nach Anlaufen des deutschen Angriffs 1916 – die Ausgangsstellungen befanden sich nur wenige Kilometer südlich Damvillers – etablierten sich eine größere Zahl von Nachschubeinrichtungen von Stäben und Lazaretten in dem Ort. Alleine ein Lazarett, eingerichtet als Leichtverwundeten-Sammelplatz, durchliefen von Februar bis Mitte September 1916 rund 8.400 Verwundete! Zurückgebrachte Gefallene, an ihren Verletzungen und infolge Unfällen oder Krankheiten Verstorbene ließen die Zahl der Gräber schnell wachsen. Zahlreiche Tote kamen als Opfer des französischen Gegenangriffs im August 1917 und des alliierten Angriffs – Amerikaner und Franzosen – im Herbst 1918 hinzu. In dieser Zeit starben auch die vier Soldaten der österr.-ung. Armee. Sie gehörten einer der vier zur Unterstützung der Bundesgenossen im Sommer 1918 an die Westfront entsandten k.u.k. Division an.
Unter einem großen Baum steht das restaurierte Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248. Es trägt die Aufschrift: “Den hier ruhenden Kriegern zum Gedächtnis”. Der Sockel trägt die Initialen des Lazaretts. Den oberen Bereich ist durch ein Eisernes Kreuz und einen Eichenbruch verziert, der sich mit einem Seitengewehr kreuzt.
Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248
Vom Gräberfeld aus hat der Besucher einen wunderbaren Ausblick Richtung Südosten auf die Côte d’Horgne, auf der während des Krieges der sogenannte Gündell-Turm errichtet wurde. Dieser 30 m hohe hölzerne Beobachtungsturm bot einen weiten Blick in das Frontgebiet.
Neben zahlreichen Sanitätseinrichtungen finden im Laufe der Kriegsjahre Feldbäckereien, eine Korpsmelkerei, eine Badeanstalt, eine Festungs-Vermessungs-Abteilung mit Kartenstelle und Pferdelazarette ihre Tätigkeitsfeld und Unterkunft in Damvillers. In den Jahren 1914 bis 1916 erlaubt die nahe Front und der regelmäßige Artilleriebeschuß keine größeren Einrichtungen.
Als erste deutsche Sanitätseinheit richtet sich das Reserve-Feldlazarett 13 des V. Reserve-Korps in Damvillers ein. 281 Lagerstellen teilen sich auf in die Kirche, 2 Schulen, den Rathaussaal und zahlreiche Wohnhäuser. Die weitläufige Unterbringung sorgt für reichlich lange Wege beim Sanitätspersonal. Anfangs wird mangels Küchen im Freien gekocht. Ende September 1914 wird über die Reserve-Sanitätskompanie 19 in Damvillers berichtet. Mit Beginn der Verdun-Offensive im Februar 1916 wird über die Errichtung eines Leichtverwundetensammelplatzes berichtet. Diese Einrichtung betreut das Reserve-Feldlazarett 33 des VII. Reservekorps. Vom 21. Februar bis 15. September 1916 durchlaufen rund 8400 Verwundete diesen Sammelplatz, von dem sie an die Lazarette weiter geleitet werden.
Soldatenfriedhof Damvillers in 1916
Im August 1917 müssen, nach der französischen Offensive vom 20. August 1917, die Hauptverbandsplätze zweier Divisionen aus dem Lager Neu-Wavrille und Flabas nach Damvillers zurückverlegt werden. Hier wird zunächst nur eine zusammengefasste Einrichtung weiter betrieben. Die hier eingesetzten Sanitätskompanien betreiben den neuen Hauptverbandsplatz im täglichen Wechsel. Als der Beschuss von Damvillers zunimmt, wird der Hauptverbandsplatz an den nördlichen Ortsrand verlegt. Dort wird die Einrichtung vom Armee-Feldlazarett Nr. 52 weiter fortgeführt.
Der Ahorn-Kreichauf Erinnerungsstein erinnert an drei Infanteristen des Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments “König” Nr. 10, die bei den Kämpfen des Regiments im Wald von Viéville-sous-les-Côtes am 21. September 1914 fielen und an dem Straßenkreuz begraben wurden.
Ahorn-Kreichauf Erinnerungsstein
Nähere Informationen gehen auf deutsche und französische Initiativen zur Errichtung des Erinnerungssteins zurück.
Folgende Soldaten sind auf dem Erinnerungsstein erwähnt:
Josef Ahorn, 11./ I.R.10 geb. 09. August 1891 in Schlott Hohenwart, Landkreis Paffenhofen an der Ilm, Bauernknecht und Junggeselle
Georg Kreichauf, 9./ I.R. 10 geb. 16. Dezember 1891 in Sulzbürg, Mühlhausen, Landkreis Neumarkt i.d. Oberpfalz, verheiratet, Tagelöhner, Vater von vier Kindern
Karl Kreichauf, Bruder des Georg Kreichauf, Tambourgefreiter der 11./ I.R. 10 geb. 12. Februar 1892, ebenfalls in Sulzbürg, Bäcker und Junggeselle
Wie und wann das Denkmal errichtet wurde, bleibt im Nebel der Geschichte verborgen. Auf dem Sockel des Erinnerungssteins ist ein gekröntes “L” zu erkennen.
Aus der Regimentsgeschichte:
Das Regiment war zwischen dem 18. und 25. September 1914 bei den Kämpfen auf den Maashöhen beteiligt.
So drang denn am 21. September das 10. Regiment in das große Waldgebiet westlich von Viéville ein – mit spähenden Augen wurde das Dickicht des Unterholzes und der Baumkronen abgesucht – hatte man doch früher gar oft mit den berüchtigten französischen “Baumschützen” üble Bekanntschaft gemacht. An dem großen Wegestern (2 km westlich Hattonchâtel) kam es zu regellosen Zusammenstößen einzelner Kompagnien mit offenbar versprengten feindlichen Abteilungen vom V. französischen A.K., welche in dem unübersichtlichen Gelände große Aufregung und unsinnige Schießerei verursachten. Nachdem der Feuerlärm im Walde allmählich verstummt war, wurde um 01.30 Uhr nachm. eine mehrstündige Gefechtsrast angeordnet – Patrouillen klärten zum weiteren Vormarsch auf – die aufgefundenen gefallenen Franzosen trugen meist die Regimentsnummer 44 oder 258.
Umbettung nach Viéville-sous-les-Côtes
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die drei Soldaten auf den Deutschen Soldatenfriedhof Viéville-sous-les-Côtes umgebettet. Dort haben sie im Kameradengrab ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Die Kämpfe um Cesse und Luzy-Saint-Martin gehörten zu den Folgekämpfen nach der Schlacht um Longwy – 22. bis 25. August 1914. Diese Grenzschlacht führte die Heeresleitung entlang der Festungslinie Montmédy–Longuyon–Longwy, danach setzten die deutschen Verbände über die Maas, um die geschlagenen französischen Truppen zu verfolgen und endgültig zu vernichten.
Das Reichsarchiv schreibt zum 26. – 28. August 1914: Das VI. Armeekorps vollends sah sich außerstande, eine Erleichterung der Lage des rechten Flügels herbeizuführen, da es nach Überschreiten der Maas auf heftigen Widerstand stieß. Der nachts und in den frühen Morgenstunden bei Martincourt übergegangenen 11. Infanterie-Division gelang es zwar, in erbitterten Kämpfen sich in Besitz der Dörfer Luzy und Cesse zu setzen, doch gewann ihr weiterer Angriff, der sich gegen den Ostrand des vorliegenden Waldes und gegen die Straße Laneuville – Beaumont richtete, nur sehr allmählich Boden. Der Feind ließ es an kräftigen Gegenstößen nicht fehlen und verstärkte sich zusehends. Sein Artilleriefeuer verursachte schwere Verluste. Auf den Höhen westlich Luzy und Cesse war die Angriffskraft der schlesischen Infanterie erschöpft. Feld- und schwere Artillerie vermochten aus ihren Stellungen vom jenseitigen Maas-Ufer nicht wirksam genug in die Kämpfe einzugreifen. Der Versuch, eine Feldbatterie über die Brücke in eine offene Feuerstellung bei Luzy vorzuziehen, endigte sehr bald mit ihrer Niederkämpfung. Die Pontonbrücke selbst war in Gefahr, eingeschossen zu werden, und wurde zeitweise ausgefahren. Während so das Gefecht der 11. Infanterie-Division bis zum Mittag mehr und mehr in ein kritisches Stadium geriet, gelang es der 12. Infanterie-Division, mit der 24. Infanterie-Brigade und einer Feldartillerie-Abteilung ungeachtet feindlichen Artilleriefeuers bei Inor den Übergang zu vollziehen und sich in leichterem Gefecht zunächst in dem westlich gelegenen Maas-Bogen festzusetzen. Als dann in den ersten Nachmittagsstunden unter der Wirkung des französischen Artilleriefeuers auf dem rechten Flügel der 11. Infanterie-Division rückgängige Bewegungen eintraten, die allerdings dank dem tatkräftigen Eingreifen der örtlichen Führung bei Luzy und am Bahndamm nördlich des Ortes zum Stillstand kamen, setzte der Kommandeur der 24. Infanterie-Brigade, Generalmajor v. d. Heyde, seine Infanterie zum flankierenden Vorstoß in südlicher Richtung durch den vorliegenden Wald an und brachte hierdurch den feindlichen Angriff gegen die Infanterie-Division nicht nur zum Stehen, sondern allmählich auch zum Zurückfluten. Auch das französische Artilleriefeuer wurde schwächer. Der rechte Flügel der 11. Division schloss sich dem Vorgehen an und trieb den Feind in den Wald zurück. … Eine ernste Krise aber war noch am Abend auf dem Südflügel der Armee beim VI. Armeekorps entstanden. Dort lebte nach Eintritt völliger Dunkelheit das französische Artillerie- und Infanteriefeuer schlagartig wieder zu großer Heftigkeit auf. Es übte eine erhebliche moralische Wirkung auf die durch die Eindrücke des schweren Kampftages bereits stark erschütterte Infanterie der 11. Division aus. In dichten, ungeordneten Haufen strömten Teile, darunter zahlreiche Verwundete, über die unter feindlichen Feuer liegende Pontonbrücke auf das andere Ufer zurück. Erst dort gelang es allmählich, die Zurückweichenden regimenterweise zu sammeln. Klarheit über die wirkliche Lage an der Front war vom Standpunkt des Divisionsstabes 1 km östlich Martincourt nicht zu gewinnen. Der Divisionskommandeur, Generalleutnant v. Webern, eilte daher persönlich an die Brückenstelle vor. In seiner Abwesenheit entwarf der an der Befehlsstelle zurückgebliebene Generalstabsoffizier für alle Fälle einen Befehl zur planmäßigen Räumung des linken Maas-Ufers und sandte den Entwurf dem Divisionskommandeur nach, damit dieser je nach seiner Auffassung der Lage über die Ausgabe des Befehls entscheiden sollte. Der mit Überbringung des Entwurfs beauftragte Offizier erhielt für den Fall, daß er den Divisionskommandeur nicht finden und die Lage es erforderlich machen sollte, die Ermächtigung, den Befehl selbstständig zur Durchführung zu bringen. Es hat sich nicht ermitteln lassen, ob dem General v. Webern der Befehlsentwurf vorgelegt und von ihm gutgeheißen worden ist, oder ob der betreffende Ordonnanzoffizier ihn selbstständig ausgegeben hat. Nur soviel steht fest, daß er bei drei Regimentern der Division gegen Mitternacht, bei dem zur 12. Infanterie-Division gehörigen Infanterie-Regiment 63 um 01.30 Uhr nachts durchgedrungen ist. Dieses Regiment hatte noch zwei Stunden zuvor bei Luzy einen Vorstoß feindlicher Infanterie in blutigem Handgemenge zurückgeworfen, wie überhaupt die vordere Linie nach wie vor gehalten worden war.
Eine Übersichtstafel erläutert in französischer und deutscher Sprache die Ereignisse vom 26. und 27. August 1914.
Gliederung 11. Infanterie-Division
21. Infanterie-Brigade (Breslau)
Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 (Schweidnitz)
Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Graf Moltke“ (Schlesisches) Nr. 38 (Glatz)
22. Infanterie-Brigade (Schweidnitz)
Grenadier-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 11 (Breslau)
4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 (Breslau)
2. Schlesisches Jäger-Bataillon Nr. 6 (Oels)
Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 11 (Gleiwitz)
11. Feldartillerie-Brigade
Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ (1. Schlesisches) Nr. 6
2. Schlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 42
1. Kompanie/Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6
Die 5. Armee im August 1914 vor Verdun
Nach den Kämpfen in Cesse und Luzy-Saint-Martin begruben die Deutschen die Leichen größtenteils mit Hilfe lokaler Arbeitskräfte.
Mehr als tausend Tote oder Vermisste wurden auf französischer Seite gezählt, und wir können eine entsprechende Menge an deutschen Verlusten schätzen. Die Bestattung der Leichen dauerte bis Mitte September. Die Toten befanden sich teilweise in einem solchen Zustand des Verfalls, dass sie die Verwendung von Eisenhaken erforderten, um sie vor der Bestattung auf Wagen zum Abtransport zu laden. Zu Beginn der Besatzung errichteten die deutschen Truppen sieben Grabdenkmäler auf dem Gebiet der beiden Gemeinden, davon sechs in Luzy-Saint-Martin, an dem Ort Grand Truche, und eines in Cesse, an dem Ort Chaumont. Später wurden die Grabstätten aufgelöst und die Gefallenen nach Brieulles-sur-Meuse überführt.
Eins der zwei deutschen Denkmäler am Grand Truche. Neben dem ehemaligen Waldfriedhof sind es die einzigen erhaltenen Denkmäler aus der Zeit zu Beginn des Weltkrieges. Alle anderen Denkmäler aus dem Jahre 1914 sind nicht mehr aufzufinden. Vor dem Wald am Horizont fließt die Maas entlang.
Das Grenadier-Regiment Nr. 11 berichtet: Am Nachmittag beschoß unsere Artillerie, die dicht hinter den Vorpostenaufgefahren war, die jenseitigen Höhen, ohne daß der Franzose erwiderte oder sonst ein Erfolg zu bemerken war. Gegen Abend setzte starkes Regenwetter ein, daß für ein unbeobachtetes Überschreiten des Maas günstig schien. Nach 12 Uhr nachts begann dann der Vormarsch. Gegen 2 Uhr erreichte das an der Spitze der Div. befindliche Gren.-Regt. 11den Fluß westl. Martincourt. 4./11 besetzt den Ort und 2./11 verlängerte die Stellung nach Nordwesten am Kanal entlang. Zur Sicherung des Überganges wurden zunächst II./11 und die M.G.K als erste Truppe gegen 03.30 Uhr morgens am 27. August auf Pontons übergesetzt, da die Pontonbrücke noch nicht fertig war. Nur schwaches fdl. Inf.-Feuer setzte ein. Als bald darauf die Pionierbrücke passierbar wurde, ging das Überschreiten des Flusses schneller vor sich, so daß gegen 6 Uhr morgens das ganze Rgt. ohne die beiden zur Deckung des Überganges zurückgelassene Komp. (2./ und 4./) hinüber war. Rechts vom I.R. 51, das bald auch den Übergang bewerkstelligt hatte, entwickelte sich nun Gren.Regt. 11 nach Westen. Kurz darauf ging bei der Brigade die Meldung ein, daß der Feind nach Süden in Richtung Stenay abmarschiere. Daher wurde die Brigade mit breiter Front nach Süden entwickelt, wobei Regt. 11 aus Luzy und den mit Buschwerk besetzten Höhen westl. davon starkes Feuer erhielt. Die Schwenkung hatte bei dem plötzlichen Angriff nicht durchgeführt werden können, daher kamen beide Regimenter, 11 und 51, etwas durcheinander, was die Führung erschwerte. Bald griff auch die 21. I.B. in den Kampf, deren Regimenter (10 und 38) sich gleichfalls mit den anderen Verbänden vermischten. Gegen Mittag kam das Gefecht 800 m westl. Luzy zum Stehen, weil die anfangs zurückgewichene Inf. des Feindes sich hier eingegraben hatte und ein rasendes Schnellfeuer auf die deutschen Linien unterhielt. Besonders wirksam war die vorzügliche franz. Artl.,während die deutsche von den Höhen am rechten Maasufer leider vielfach die eigenen Truppen beschoß und dadurch schwer behinderte. Unter so schwierigen Verhältnissen begannen die deutschen Linien zu wanken, und es bedurfte des entschlossenen Eingreifens der Offz. und energischer Uoffz., darunter des Feldw. Heilmanns 3./11, die Schützen zum Aushalten zu bewegen. Nachdem es endlich erreicht war, die Artl. zu verständigen, gelang es durch einen kräftigen Vorstoß gegen die Höhen westl. Luzy, den Feind in das Fôret de Jaulney zurückzuwerfen. Ein weiteres Vordringen in die dichten Waldungen war wegen der starken Verluste, der Vermischung der Verbände, die eine straffe Leistung fast unmöglich machte und der hereinbrechenden Dämmerung wegen nicht ratsam. Da der Gegner, dessen Artl. den Tag über sich ziemlich zurückgehalten hatte, von 7 Uhr abends an begann, das ganze Gelände bei Luzy und besonders auch den Maasübergang bei Martincourt in wirksamster Weise mit Granaten abzustreuen, wurde die am Bahndamm dicht nördl. Luzy gesammelte 22. I.B. gegen 12 Uhr nachts wieder über die Maas zurückgenommen. … Neben vielen Verwundeten hatte das Regt. an Gefallenen den Verlust von 9 Offz., 4 Feldw. und 130 Uo. und Mannschaften zu beklagen.
Denkmal des Grenadier-Regiments Nr. 11 und des Infanterie-Regiments Nr. 51
Der aufgelassene Waldfriedhof in Luzy-Saint-Martin
Ein kleiner Pfad führt vom Picknickplatz am Grand Truche rechts den Hang hoch zum Waldrand. Der Soldatenfriedhof wurde in Form einer Rotunde errichtet. Ursprünglich waren dort die Gräber für 82 französische und 118 deutsche gefallene Soldaten, die vom nahen Schlachtfeld geborgen wurden. Später wurden die Leichen umgebettet; sie ruhen nun auf den zentralen Soldatenfriedhöfen von Brieulles-sur-Meuse.
Das Wissen über dieses einzigartige Denkmal wird heute von Führern bei organisierten Besuchen der Stollenanlagen und des kleinen Minenkriegsmuseum weitergegeben. Der Verein Les Amis des Vauquois et de sa Région führt diese Führungen durch und betreut die Anlagen.
Eindrücke von Vauquois
Führungen in deutscher Sprache:
Führungen werden an jedem ersten Sonntag im Monat in französischer Sprache angeboten. Reservierung bei der Marie (Bürgermeisterei) ist aufgrund der großen Nachfrage erforderlich Tel: +33 3 29 80 72 14 (nachmittags).
Dr. Walter Höhndorf wurde im heutigen Ortsteil Prützke der Gemeinde Kloster Lehnin als Sohn eines Lehrers am 10. November 1892 geboren.
Dr. Walter Höhndorf
Bei Kriegsausbruch meldete sich der Pilot und Flugzeugkonstrukteur Walter Höhndorf zur Fliegerwaffe. Höhndorf wurde bald befördert, da seine fliegerischen Leistungen überduchschnittlich waren. Schon im März 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Er diente bei verschiedenen Fliegerabteilungen bis er von der Truppe zum Einfliegen der neuen, riesigen Siemens-Schuckert R-Typen freigestellt wurde. Diese Langstreckenbomber kamen später über dem Baltikum zum Einsatz. Während dieser Abkommandierung stellte er einen neuen Weltrekord auf. Er erreichte mit seinem Doppeldecker mit 4 Passagieren eine Flughöhe von 3280 Metern.
Nachdem er an die Westfront zurückkehrte, dauerte es nicht lange und er hatte seine ersten Luftsiege bei der Jagdstaffel 14 zu verzeichnen. Der Heeresbericht meldete seinen vierten Abschuss im Juni 1916. Das Ritterkreuz des Hohenzollernordens erhielt er nach dem 5. Abschuss, nach dem 6. Luftsieg am 20. Juli 1916 bekam er den “Pour le mérite”. Höhndorf war 1917 an der Jagdstaffelschule in Valenciennes eingesetzt.
Mit einer selbst konstruierten Maschine stürzte er bei Iré-le-sec am 05. September 1917 tödlich ab. Sein Tod wurde von Kameraden und Schülern tief beklagt. Sie errichteten ihm zwischen Iré-le-sec und Montmédy ein Denkmal, welches heute noch zu sehen ist.
Am 17. September 1917 wurde Dr. Walter Höhndorf auf dem alten Friedhof in Berlin-Schönberg beigesetzt. Die Grabstätte existiert heute nicht mehr.
Auszeichnungen:
Ritterkreuz des Hohenzollerordens Pour le Merite
Sein Denkmal steht an der Straßenkreuzung D643/905 nicht weit entfernt von Montmédy. Wer es wann erbaut hat, ist unbekannt.
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich
Der Soldatenfriedhof Servon
Blick in die Champagne
Das kleine Dorf Servon-Melzicourt liegt am Rande der westlichen Argonnen, nahe der Champagne. Die Gegend um Servon war während des Ersten Weltkrieges schwer umkämpft:
20. Juni bis 03. Juli 1915 Angriffsschlacht im Argonnerwald 16. Februar bis 20. März Winterschlacht in der Champagne 25. September bis 06. November 1915 Herbstschlacht in der Champagne 05. April bis 27. Mai 1917 Doppelschlacht Aisne-Champagne 26. September bis 11. November 1918 Maas-Argonnen-Offensive
Der Soldatenfriedhof wurde bereits im Ersten Weltkrieg angelegt. Aufgrund seiner Lage finden sich hier Tote aus den Argonnen und der Champagne.
Auf dem Friedhof befinden sich heute 10.147 deutsche Soldaten. 3621 ruhen davon in Einzelgräbern und 6526 in drei Kameradengräbern. Von diesen blieben 6114 unbekannt.
Grab in Servon 1915
Auf dem Friedhof befinden sich zwei besondere Denkmäler, die nach dem Krieg hierhin überführt wurden. Das erste Denkmal war der 1./ Kompanie des Pionierbataillons Nr. 29 gewidmet. Es hatte seinen Standort an der Varenner Straße. Der genaue ursprüngliche Standort ist unbekannt. Die Einheit war bis 1917 im Argonnerwald eingesetzt.
Das zweite Denkmal stand auf dem Friedhof des Pionier-Bataillons Nr. 20, ebenfalls an der Varenner Straße. Die Reste dieses Friedhofs sind heute noch sichtbar. Es ist denkbar, dass die Toten ebenfalls hierhin umgebettet wurden.
Soldatenfriedhof Servon mit Denkmal des Pionierbataillons Nr. 29
Vom oberen Teil des Friedhofs hat der Besucher einen sehr guten Blick in die weitläufige Champagne.
Blick über den Friedhof von Servon nach Norden
Unser Mitstreiter, Freund und Kamerad Ernst (+2020) während einer Gedenkfeier auf dem Friedhof in Servon
Am 14. Juni 2014 fand die Einweihung des ersten Denkmals für die an der Westfront gefallenen Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee in Samogneux bei Verdun statt. Das Denkmal steht in unmittelbarer Nähe des Frontverlaufs vom Oktober 1918.
Neues Denkmal bei Samogneux
Als Vorbild für das Denkmal von Samogneux diente ein von den Deutschen, für die auf den Maashöhen „gefallenen Kameraden”, errichtetes Denkmal, von dem nur mehr ein Foto erhalten geblieben ist.
Ursprüngliches Denkmal auf den Maashöhen
Neben dem Denkmal wurde eine erklärende, mit Fotografien versehene Hinweistafel errichtet, dessen Texte vom Generalkonsulat in Französisch, Deutsch und Englisch verfasst und zur Verfügung gestellt worden sind. Auf der Rückseite des Denkmals stehen alle österreich-ungarischen Einheiten, die sich zwischen 1914 und 1918 an der Westfront aufgehalten haben.
Hinweistafel
Text der Erinnerungstafel:
Zur Erinnerung an alle an der Westfront eingesetzten und ums Leben gekommenen Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee wurde im Frühjahr 2014 in Samogneux/Verdun ein integrales Denkmal errichtet.Es war die Absicht des Conseil Général de la Meuse, zusammen mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz – Kriegsgräberfürsorge und dem österreichischen Generalkonsulat in Straßburg eine Gedenkstätte einzurichten, die eine Mahnung zum Frieden und eineAufforderung zur Freundschaft sein soll. Das Monument steht in unmittelbarer Nähe des Verteidigungsabschnitts der k.u.k. 1. Infanteriedivision aus der Zeit zwischen 21. August und 17. Oktober 1918. Es befindet sich auch in der Nähe jenes Bereiches, wo dieselbe Division vom 18. Oktober bis Anfang November 1918 ihre Stellungen hielt und wo die k.u.k. 106. Landsturmdivision vom 26. September bis Mitte Oktober 1918 eingesetzt war.Von diesem Ausgangspunkt kann man die Kampfzone in welcher diese Divisionen eingesetzt waren, entlang von zwei Achsen begehen: Auf der Departementstraße von Samogneux –Sivry sur Meuse – Vilosnes – Liny devant Dun (D964) und dem Waldweg Samogneux -Haumont. Die Besucher gelangen dabei zu den deutschen Soldatenfriedhöfen von Consenvoye, mit 62 Gräbern von k.u.k. Soldaten im oberen Teil des Friedhofes, sowie Dun sur Meuse, Damvillers und Lissey.Es sind dies die vier nächstgelegenen von 37 Kriegerfriedhöfen an der ehemaligen Westfront, wo Soldaten aus der österreichisch – ungarischen Monarchie bestattet sind.
Bilder und Text teilweise: Österreichisches Generalkonsulat Strassburg
Blick nach Osten auf den Verteidigungsabschnitt der k.u.k. 1. Infanteriedivision
Sivry-sur-Meuse war ein Etappen-Standort im Hinterland der deutschen Front an der Maas. Der Ort hatte knapp 300 Einwohner.
In Sivry befand sich schon ab dem 01. Oktober 1914 das Reserve-Feldlazarett 25. Das Lazarett erstreckte sich über mehrere Gebäude: Schule, Rathaus sowie Scheunen und Wohngebäude. Es besass über 200 Lagerstellen. Zum Lazarett gehört ein Bade- und Desinfektionsraum. Nach Beginn der Verdun Schlacht entsteht südlich von Sivry der Haupt-Verbandsplatz der 14. Infanterie-Division.
Das Lazarett von Sivry
Sivry – Kaiser-Wilhelmstr. mit Feld-Lazarett
Heute: Das Rathaus von Sivry-sur Meuse
Am 23. April 1916 übernimmt das Reserve-Feldlazarett 35 die Einrichtung
und versorgt aufgrund der günstigen Lage der Ortschaft, Verwundete und
Kranke von beiden Seiten der Maas.
Wagenhalteplatz an der Kirche von Sivry
Kriegsgräberstätte Sivry-sur-Meuse
Die ehemalige deutsche Kriegsgräberstätte Sivry-sur-Meuse wurde als Folge der Errichtung des Lazaretts angelegt. Der Friedhof besteht heute nicht mehr. Der Gräberdienst der Wehrmacht löste 1943 den Friedhof neben weiteren auf und alle 729 Grabstellen wurden nach Consenvoye umgebettet.
Der einstige Soldatenfriedhof in Sivry
Noch 2011 war das Denkmal des Königlich Sächsischen Ersatz-Feldartillerie-Regiments 47 in einem schlechten Zustand.
Seit 2012 erstrahlt es in neuem Glanz
Oswald Boelcke in Sivry
1916 hatte der bekannteste deutsche Jagdflieger Oswald Boelcke seine Unterkunft in Sivry. Oswald Boelcke entwickelte als erster Jagdflieger weltweit die Einsatzgrundsätze im Luftkampf.
Im März 1916 wurde in Sivry-sur-Meuse die Fliegerabteilung Sivry und spätere Jagdstaffel 2/Jasta Boelcke aufgestellt. Die Staffel bestand aus sechs Jagdflugzeugen. Das Flugfeld befand sich auf der Wiese zwischen Kanal und Maas. In der Zeit zwischen dem 12. März und 27. Juni 1916 gelangen Oswald Boelcke 10 Anschüsse zwischen Verdun und der Champagne. Oswald Boelcke liess einen Front-Beobachtungsstand telefonisch mit dem Flugfeld verbinden und schuf so die erste Flieger-Leitstelle der Welt.
Das Quartier von Oswald Boelcke 1916
Das Haus heute…
Die Ortskommandantur
Natürlich gab es in Sivry auch eine Kommandantur. Heute würde man “militärische Verwaltungsstelle” sagen. Hier hatte der Ortskommandant seinen Stab untergebracht.
Sivry sur Meuse Die Kommandantur in Sivry 1916
Die Maasbrücke
Beim Vormarsch 1914 wurde die Brücke über die Maas durch die abrückenden französischen Truppen zerstört. Da die Brücken im Maastal knapp waren, bauten Pioniere des Pionierbataillon 20 sie wieder auf. Die Kronprinzenstraße führte zur Brücke und ging in der Mitte des Dorfes vor der Kirche ab.
* 10. November 1892 in Prützke/Mark Brandenburg + 05. September 1917 bei Montmédy
Jagdstaffel 14
Dr. Walter Höhndorf
Walter Höhndorf wurde im heutigen Ortsteil Prützke der Gemeinde Kloster Lehnin als Sohn eines Lehrers geboren. Das Schulgebäude ist erhalten geblieben.
Bei Kriegsausbruch meldete sich der Pilot und Flugzeugkonstrukteur Walter Höhndorf zur Fliegerwaffe. Höhndorf wurde bald befördert, da seine fliegerischen Leistungen überduchschnittlich waren. Schon im März 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Er diente bei verschiedenen Fliegerabteilungen bis er von der Truppe zum Einfliegen der neuen, riesigen Siemens-Schuckert R-Typen freigestellt wurde. Diese Langstreckenbomber kamen später über dem Baltikum zum Einsatz. Während dieser Abkommandierung stellte er einen neuen Weltrekord auf. Er erreichte mit seinem Doppeldecker mit 4 Passagieren eine Flughöhe von 3280 Metern.
Nachdem er an die Westfront zurückkehrte, dauerte es nicht lange und er hatte seine ersten Luftsiege zu verzeichnen. Der Heeresbericht meldete seinen vierten Abschuss im Juni 1916. Das Ritterkreuz des Hohenzollernordens erhielt er nach dem 5. Abschuss, nach dem 6. Luftsieg am 20. Juli 1916 bekam er den “Pour le mérite”. Höhndorf war 1917 an der Jagdstaffelschule in Valenciennes eingesetzt.
Mit einer selbst konstruierten Maschine stürzte er bei Iré-le-sec am 05. September 1917 tödlich ab. Sein Tod wurde von Kameraden und Schülern tief beklagt. Sie errichteten ihm zwischen Iré-le-sec und Montmédy ein Denkmal, welches heute noch zu sehen ist.
Am 17. September 1917 wurde Dr. Walter Höhndorf auf dem alten Friedhof in Berlin-Schönberg beigesetzt. Die Grabstätte existiert heute nicht mehr.
Auszeichnungen:
Ritterkreuz des Hohenzollerordens Pour le Merite
Sein Denkmal steht an der Straßenkreuzung D643/905 nicht weit entfernt von Montmédy. Wer es wann erbaut hat, ist unbekannt.