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Argonnen

Das verlorene Batallion – Lost Battalion

Nicht weit entfernt von Binarville bei Sainte-Ménéhould befand sich die Charlepaux-Mühle, in deren Nähe amerikanischen Einheiten vom 02. – 08. Oktober 1918 während der Maas-Argonnen-Offensive eingeschlossen waren.

Zusammengefasst stießen die amerikanischen Einheiten, begünstigt durch das unübersichtliche Gelände und schlechtes Wetter, zweimal durch die schwachen, deutschen Sicherungen und wurden eingeschlossen. Durch Rücknahme der deutschen Sicherungskräfte auf eine neue Hauptwiderstandslinie (zum Verteidigen waren die Einheiten zu schwach) wurden sie wieder “befreit”. Die Begebenheit wurde mehrfach von Hollywood verfilmt. In Deutschland kennt kaum jemand die Geschichte.

Einen längeren Beitrag haben wir hier.

Aufstellung der beteiligten US-Truppen:

308th Infantry Regiment:

A,B,C,E,G,H Companies

307th Infantry Regiment:

K Company

306th Machinegun Battalion:

C, D Companies

Aufstellung der Beteiligten auf deutscher:

Reserve-Infanterie-Regiment 252 (Darmstadt)

Reserve-Infanterie-Regiment 254 (Darmstadt)

Landwehr-Infanterie-Regiment 83 (Kassel)

Landwehr-Infanterie-Regiment 122 (Ulm)

Reserve-Pionier-Kompanie 76 (Kehl)

Der Ort sieht heute auf den ersten Blick ganz anders aus als vor knapp 100 Jahren. Daher versuchen wir die ursprünglichen Verhältnisse deutlich zu machen.
Fuhr man im Sommer 1918 auf der kleinen Straße von Binarville in Richtung Charlepaux-Mühle, so galt es mehrere Lager zu passieren.

Zunächst kamen südlich der Straße die Ausläufer des Mudra-Lagers, anschließend das Pionier-Lager und dann das Charlepaux-Lager. Nördlich der Straße lag noch das Nordwest- oder Minenwerfer-Lager. Die Lager verfügten über einen Anschluss an die Argonnenbahn in Richtung Toter-Mann-Mühle, Binarville und weiter zum Knotenpunkt Hindenburg-Mühle (Lancon).

Richtung Süden gibt es unzählige kleine Hohlwege, Täler und sonstige Geländeeinschnitte, die ein unbemerktes Vordringen begünstigen und die Sicherung des Geländes erschweren.

Im Tal angekommen, findet der Besucher die Brücke über den Biber-Bach (Ruisseau des Bièvres)   und auf der rechten Seite das Denkmal des Lost Batallion’s. Es ist den 687 US-Soldaten gewidmet, die dort eingeschlossen waren, von denen lediglich 194 überlebten.

Lost Battalion
Denkmal Lost Battalion

Die Teiche auf der östlichen Straßenseite gehörten damals zur Charlepaux-Mühle. Unmittelbar hinter dem Denkmal befand sich der Bahnhof Charlepaux-Lager der Argonnenbahn. Die Bahnstrecke führte weiter zum Bahnhof Tafelland, Lager Toter-Mann-Mühle und weiter nach Süden.

Charlepaux-Mühle
Charlepaux-Mühle oder was davon übrig war…
Bhf Charlepeaux
Bahnhof Charlepeaux
Minenwerfer-Lager
Minenwerfer-Lager

Auf der westlichen Seite der Straße lagen weitere Bahnhofsanlagen, sowie Abstellgleise.

Der Standort des Denkmals

Ein Gedenkstein steht unmittelbar an der Straße oberhalb der Stelle im Müllergrund, wo sich die eingeschlossenen Soldaten befunden haben. Dort ist kaum noch etwas zu sehen. Die in den amerikanischen Berichten vielzitierte Giselher-Stellung meint den weiter südlich verlaufenden Argonnenriegel. Diese Stellung sollte aus mehreren Maschinengewehrnestern mit dazugehörigen Stollenanlagen bestehen, nebst Feldwachen, die das Ganze sichern sollten. Das Meiste befand sich aber nur auf dem Papier. Viele Stollen waren nur angefangen und die MG-Stellungen nur vereinzelt als Erdwerk vorhanden. Die wenigen betonierten Anlagen waren im Bereich der 12. Kompanie LIR 122, diese verfügte noch knapp über 90 Mann und mußte nach Süden und Westen sichern.

Frankreich

Gedenkstein Lost Battalion
Gedenkstein Lost Battalion

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