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Heimgeholt

Joseph Freiherr von Montigny

Leutnant und Adjutant II./ Infanterie-Regiment Nr. 28
*28.10.1890 Aachen

Verwundet 18.02.1915 bei Perthes-lès-Hurlus
+04.04.1915 in Vouziers

Das Infanterie-Regiment Nr. 28 war im Februar 1915 während der Winterschlacht in der Champagne bei Perthes-lès-Hurlus eingesetzt.

Die Regimentsgeschichte schreibt:
Vom II. Bataillon mußten noch in der Nacht vom 16./17. Februar die 6./ und 8./ die zweite Linie des Reserve-Infanterie-Regiments 92 besetzen, während 5./ und 7./ Kompanie erst am Abend des 17. eingesetzt wurden. Der Abschnitt lag nordwestlich Perthes an der Arbrehöhe, die das Rgt. aus den Dezemberkämpfen zur genüge kannte.
Der Kompanieführer Lt. Mertsching (8./28) berichtet:
Nichts ist unangenehmer, als nachts eine unbekannte Stellung einzunehmen. Nach kurzem Umblick beim Morgengrauen fanden wir uns im Gelände zurecht. Bald setzte starkes französisches Artillerie-Feuer ein. Unser flacher Graben bot wenig Schutz, Unterstände waren nicht vorhanden. Glücklicherweise schoß der Franzose auf unsere Linie nur mit 7,5 cm Granaten, wahrscheinlich amerikanischer Fertigung; sie splitterten gut. Gegen Mittag ging er zum Trommelfeuer über, woraus wir auf einen bald folgenden Angriff schlossen. Damals trommelte der Franzose noch nicht tagelang, was nicht heißen soll, daß er mit Granaten sparte. Wir hatten schon morgens, gleich nach dem Einrücken in die Stellung, Verluste, inzwischen mehrten sie sich aber schmerzlich. Ein Fahnenjunker der 6./ Kp., Löher, der zwischen mir uns Lt. Kahlefeld lag, bekam einen kleinen Granatsplitter in den Bauch und wollte sich auf unser Anraten nach rückwärts begeben. Er kam nicht weit in dem tückischen Laufgraben. Ein Granate riß ihn nieder. Erst später haben wir gelernt, mit Feuer bedachte Laufgräben nicht zu benutzen, sondern frei über das Feld zu gehen. Wegen einzelner Leute verlegte der Feind das Feuer nicht von den befohlenen Zielen.
Lt. Kahlefeld ging der Tod des sehr nahe. Gleich darauf setzte auch der Angriff des Franzosen ein. Vor uns hatte er keinen Erfolg, doch schien es, als hätte er vor unserem rechten Flügel Boden gewonnen. Wir beteiligten uns dort an der Abwehr mit allen verfügbaren Gewehren.
Ein in der Nähe stehendes M.G. hatte seine Bedienungsmannschaft verloren. Einer meiner Melder bediente es zuerst allein, dann mit Hilfe von zwei Ersatzleuten bis zum Einbruch der Dunkelheit. Das französische Art.-Feuer lag bei Beginn des Angriffs verstärkt auf unserer Linie, was aber unser Schützen- und M.G.-Feuer nicht wesentlich zu beeinträchtigen vermochte. Doch mehrte das Art.-Feuer leider unsere Verlust in bedenklicher Weise. Bisher hatten die Leute noch in schnell gebuddelten Einschnitten Schutz finden können, der aber ganz wegfiel, sobald sie, auf der Brustwehr liegend, selbst feuerten. Zweifellos hatte der Franzose die Aufgabe unseres Grabens zum flankierenden rückwärtigen Flankenschutz erkannt. Ich gestehe es offen, dieses dauernde, gut liegende Art.-Feuer war unangenehm. Es macht mürbe. Erst bei Anbruch der Dunkelheit ließ es nach. Ich stellte die Verluste fest. Genaue Unterlagen habe ich nicht mehr, aber ich glaube, meine Kompanie hatte wohl rund 20 Tote und Verwundete zu beklagen, die 6./Kp. sicher ebensoviel.
Gegen 09 Uhr abends löste ich die 10./Kp. RIR 92 in vorderer Linie ab. Auch die 6./ Kompanie ging in die erste Linie. Die Lage war nicht besonders vertrauenserweckend. Nach rechts hatte ich keine Verbindung mit unserem I.R. 29. Der Franzose saß dazwischen. Ein nach vorn führender ehemaliger Laufgraben war ebenfalls zum Teil vom Feinde besetzt und beiderseits mit einer Sandsackpackung abgeriegelt. Links hatte ich Anschluss an unsere 6./ Kompanie. Nach Mitternacht (18. Februar) wurden die Kompanie-Fhr. zum Batl.-Kmdr. befohlen. 6./ und 8./ Kp. erhielten Befehl, um 6.20 Uhr morgens nach einer Art.-Vorbereitung von 20 Minuten die gegenüberliegenden, am Tage vorher verlorenengegangenen Grabenteile wiederzunehmen. 7./ und 5./ Kp. sollten unsere Stellung besetzen. Die Besprechung beim Batl.-Kmdr. dauerte ziemlich lange. Als ich zurück kam, war es höchste Zeit, die Komp. zum Angriff bereitzustellen. Die Züge wurden von zwei Vize-Feldwebeln und einem Unteroffz. geführt. Einige Granaten unser eigenen Artl. gingen in unseren Graben, was nicht gerade fördernd auf die Angriffsvorbereitungen wirkte. Ich hatte den Angriff so eingeteilt, dass der Zugführer des rechten Zuges mit seinen Leuten, die die Verbindung mit I.R. 29 störende Sappe nehmen sollte. Der Zugführer, Vzfw. Öllers, hatte die Stellung selbst erkundet, und wir wußten, daß sie stark besetzt war. Ich nahm die vor meiner Mitte liegende Sappe selbst und ließ den 2. Zug rechts von mir, den 3. im Anschluß an die 6./ Kp vorgehen. Pünktlich 6.20 Uhr morgens brachen wir vor. Es waren mir noch vier Pioniere als Handgranatenwerfer zugeteilt worden, wovon ich leider einen unterwegs vom Batls.-Gef.-St. bis zur Stellung verlor. Um nichts zu verzetteln, behielt ich die drei Pioniere bei mir (wie sparsam man damals noch mit Handgranaten war!). Gerade die vor mir liegende Sappe hatte ich für am stärksten gehalten. Das mag auch in der Nacht so gewesen sein, jetzt sah ich nur etwa 6 Mann, die sich nicht mehr zu Wehr setzen konnten; die Handgranaten saßen gut. Im weiteren Vorstürmen sah ich die 6./ Kp. im flotten Vorgehen. In diesem Augenblick setzte auch die Gegenwirkung ein. Vzfw. Öllers hatte wohl doch stärkeren Widerstand gefunden. Wir erhielten von dort her und von vorn rasendes Feuer. Nicht mehr weit vom französischen Graben stürzte der neben mir laufende Pion.-Unteroffz., unmittelbar darauf empfand ich einen dröhnenden Schlag auf den Kopf. Das alles ging schneller als ich es hier niederschreiben kann. Ich mußte wohl hingefallen sein, denn ich fand mich nachher im Drahthindernis wieder. Ein Gewehrschuß aus nächster Entfernung hatte mir eine starkblutende Kopfwunde beigebracht. Nachdem ich mir unter Aufopferung einiger Fetzen aus meiner Hose und aus meinem Mantel aus dem Draht gearbeitet hatte – das feindliche Inf.-Feuer hatte nicht nachgelassen – und es mir klar war, wo ich mich befand, rollte ich mich in die nächste Deckung. Es war der gewonnene französische Graben.”

Bei dem Angriff war auch Lt. Kalefeld verwundet worden. Aus dessen gleich nach seiner Verwundung niedergeschriebenen Erinnerungen sei nachfolgendes wiedergegeben: “Am 18. Februar früh 6 Uhr wurden alle Komp.-Führer des Batls. zum Batls.-Führer Hptm. Dobberke gerufen, wo uns ein Sturmbefehl für 7.15 Uhr vormittags zuging. Es sollten stürmen die 8./, meine (6./) und ein Zug der 5./ Kp., anschließend an 8./ 29. Jede Komp. erhielt vier Pioniere mit Handgranaten zugeteilt. Punkt 07.15 Uhr verlassen wir nach viertelstündiger Artl.-Vorbereitung den Graben. Die Komp. folgt mir, meine Pioniere neben mir. Wir kommen auf diese Art ca. 50 m vor, werden dann aber aus dem uns flankierenden Laufgraben mit einem derartigen Feuer überschüttet, daß alles in meiner nächsten Umgebung fällt und das anfangs angestimmte Hurra immer schwächer wird und allmählich ganz verstummt. Ich erreiche ein Granatloch und will mich dort verschnaufen. Da sehe ich, wie ich mich umschaue, daß hinter mir zwei Pioniere mit Kopfschüssen gefallen sind, daß links von mir niemand mehr und rechts nur noch eine kleine Anzahl von der 8./ Kp. folgt. Während ich mich in das Granatloch legte oder während ich darin lag, fühlte ich, daß etwas an mein Schulterblatt fliegt. Ich glaubte, es sei ein Stein gewesen und fühlte zunächst auch noch keine Schmerzen. Da ich aber sehe, daß mit den paar noch übriggebliebenen Leuten nichts mehr zu machen ist, gehe ich mit diesen sprungweise von Granatloch zu Granatloch zurück, wobei ich über manchen bei den letzten Stürmen gefallenen Soldaten hinwegklettern muß.
Am Wegekreuz traf ich den Fahnenjunker Unt.-Offz. Meyer von der 5./ Kp. der beim Sturm einige Kolbenschläge von einem Franzosen erhalten, diesen schließlich mit der Pistole erschossen hatte. Meyer erzählte, daß meine Komp. am linken Flügel in den feindlichen Schützengraben gelangt sei, sich darin aber nicht habe halten können.”Der genommene Graben war auf die Dauer nicht zu halten. Wegen des wahnsinnigen Art.-Feuers mußten ihn die beiden Kompanien aufgeben. Nach starkem Trommelfeuer gingen um 02 Uhr nachmittags die Franzosen ihrerseits zum Angriff vor und drangen auch in einen Teil unserer Linie ein. Im sofortigen Gegenstoß mit aufgepflanztem Seitengewehr warfen unsere Kompanien sie wieder hinaus, ja, es gelang ihnen sogar, ein vorher von den Franzosen besetztes Grabenstück, den sogenannten “Blinddarm” zurückzugewinnen. Um 04 Uhr nachmittags versuchte der Feind einen neuen Angriff, den unsere Artl. vereitelte.
In der Frühe des 19. Februar wurde das II. Btl. durch das R.I.R. 78 abgelöst, um am Abend links des I. Batls. in Stellung zu gehen. Bei der Ablösung wurde die 7./ Kp. vergessen. Sie hatte am 19. Februar noch mehrere heftige Angriffe, die bereits am frühen Morgen einsetzten, abzuwehren und erledigte ihre Aufgabe trotz schwerer Verluste unter ihrem tapferen Führer Lt. Leisse mit großem Schneid und Erfolg.
Dabei zeichnete sich der Fahnenjunker Müller dadurch aus, daß er im stärksten Feuer von den Nachbarkompanien Munition herbeischleppte, die der Komp. auszugehen drohte. Erst in der Nacht vom 19./20. Februar trat sie, nur noch 34 Mann stark, zum Regt. zurück.
Das III./Batl. stand am 17. Februar als Reserve der 39. I.B. beim Forsthaus. 11./Kp. erhielt den Auftrag, ein von den Franzosen besetztes Grabenstück zu nehmen. Da sie schon beim Anmarsch in starkes Sperrfeuer geriet, mußte sie unter starken Verlusten von dem Angriff absehen. Am 18. und 19. Februar litt das Btl. unter starkem Artl.-Feuer. Inf.-Angriffe erfolgten nicht. Am Abend des 19. Februar wurde es durch R.I.R 78 abgelöst und erhielt den Befehl, sich dem Regt. 28 wieder zur Verfügung zu stellen. Ja, wo war der Regt. Stab? Unteroffz. Knierim 10./28, gelang es nach langem Suchen, ihn in der Karbolschlucht zu finden. Vom Suchen im schweren Artl.-Feuer erschöpft, mußte er den Weg noch einmal zurücklegen, um dem Batl. den Regts.-Befehl zu überbringen. Dabei gelang es ihm auch, dem Batl. die Feldküchen zuzuführen, die das Batl. in der vergangenen Nacht vergeblich gesucht hatten. In einem beschwerlichen Nachtmarsche gelang das Batl. zur Karbolschlucht, wo es zunächst Regts.-Reserve wurde.

Die Kämpfe des Regts. vom 16. – 19. Februar sind ein Teil der “Schlacht bei Perthes-les-Hurlus und Beausejour”. Das Regt. hat in wenigen Tagen sechs Offz. und 583 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten zu beklagen.

In den Kämpfen wurde auch Lt. von Montigny verwundet. Wie und unter welchen Umständen er den Weg in die Heimat fand, ist unbekannt.

Joseph Freiherr von Montigny
Grabstätte des Freiherrn von Montigny

Joseph Freiherr von Montigny liegt begraben auf dem Waldfriedhof in Aachen.

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Monthois

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Monthois

Monthois ist eine kleine Gemeinde in der Nähe von Vouziers und gehört zum Departement Ardennes. Im Frühjahr 1915 wird hier ein deutscher Soldatenfriedhof angelegt. Die Toten stammen aus den Lazaretten in Monthois. Zuvor hatten die Kämpfe in der Winterschlacht in der Champagne (16. Februar bis 20. März 1915) und im Argonnerwald einen Höhepunkt erreicht. Bei den Abwehr- und Rückzugskämpfen im Herbst 1918 waren die Verluste besonders hoch. Französische Militärbehörden erweiterten den Friedhof nach Kriegsende durch Gefallene aus provisorischen Grablagen im Bereich von 14 Gemeinden, zumeist vom Westrand der Argonnen.

Monthois
Eingang zum Soldatenfriedhof Monthois
Denkmal des 26. Reserve-Korps

Gliederung des 26. Reserve-Korps, das vom 18. April 1917 bis zum 06. April 1918 als Gruppe Dormoise in der östlichen Champagne eingesetzt war. Das Denkmal auf dem Friedhof in Monthois schufen in der Truppe dienende Bildhauer und Steinmetze für ihre gefallenen Kameraden.

Soldatenfriedhof Monthois

51. Reserve-Division

  • 102. Reserve-Infanterie-Brigade
    • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 234
    • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 235
    • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 236
    • Maschinen-Gewehr-Scharfschützen-Abteilung 73
    • Reserve-Kavallerie-Abteilung Nr. 51
  • Artillerie-Kommandeur Nr. 51
    • Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 51
    • I./Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 11 (ab dem 16. April 1918)
  • Stab Pionier-Bataillon 351
    • Reserve-Pionier-Kompanie 51
    • 7. Kompanie/Pionier-Bataillon Nr. 28
    • Minenwerfer-Kompanie 251
  • Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 451

20. Reserve-Division

  • 40. Infanterie-Brigade
    • 2. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 77
    • Infanterie-Regiment „von Voigts-Rhetz“ (3. Hannoversches) Nr. 79
    • Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92
    • MG-Scharfschützen-Abteilung Nr. 32
    • 5. Eskadron/Braunschweigisches Husaren-Regiment Nr. 17
  • Artillerie-Kommandeur Nr. 20
    • Niedersächsisches Feldartillerie-Regiment Nr. 46
    • Fußartillerie-Bataillon Nr. 155
  • Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10
  • Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 20

214. Reserve-Division

  • 214. Infanterie-Brigade
    • 3. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 50
    • Infanterie-Regiment Nr. 358
    • Infanterie-Regiment Nr. 363
    • 3. Eskadron/Schwere Reserve-Reiter-Regiment Nr. 1
  • Artillerie-Kommandeur Nr. 214
    • Triersches Feldartillerie-Regiment Nr. 44
    • I. Bataillon/2. Pommersches Fußartillerie-Regiment Nr. 15
  • Pionier-Bataillon Nr. 214
  • Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 214
Monthois
Aufnahme unbekannten Datums des Soldatenfriedhofs in Monthois

Von den 3 339 Gefallenen ruhen 2 348 in Einzelgräbern; zwei blieben namenlos. In dem Gemeinschaftsgrab mit 991 Opfern sind nur 72 namentlich bekannt.

Einige Grabsteine aus der Zeit des Weltkriegs sind erhalten geblieben.

Grabstein des Lt. Brook
Lazarettberichte über Monthois:

Das Feldlazarett 9 versah vom 14. September ab in Monthois eine Verband- und Erfrischungsstelle für die auf der Etappenstrasse zurückbeförderten Verwundeten. Die Etappenstrasse führte von Tahure über Monthois, Savigny, Chestres, Brieulles, Tannay nach Sedan zur Bahn. Die Verluste des VIII. Armee-Korps durch die französischen Angriffe am 14. und 15. September gibt der Korpsarzt auf 500 Verwundete an, die durch die Hauptverbandplätze gingen.
Am 20. September richtete es sich lazarettmäßig im Gerichtsgebäude, 2 Wohngebäuden, und einer Fruchthalle ein. Nur die schwerer Verletzten nahm es auf und beförderte die vielen Leichtverwundeten weiter. Besonders Verwundete mit Lungenschüssen, die die bisherige Fahrt schon schlecht vertragen hatten, behielt es zurück, sie besserten sich bei Ruhelage bald.

Ortsansicht von Monthois

Wo zu finden:

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Heimgeholt

Offiziers-Stellvertreter Emil Pott

Offiziers-Stellvertreter
Emil Pott
6./ Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 25


*22. August 1880 in Aachen
+21. Dezember 1914 bei Ardeuil am Ostrand der Champagne

Die Regimentsgeschichte des zur gleichen Division (15. Reserve-Infanterie-Division) gehörenden RIR 17 schreibt zur Stellung bei Höhe 191:

In den ersten Oktobertagen hatte das Regiment seine Stellung bei Höhe 191 wieder besetzt, und begann dieselbe weiter auszubauen. Der Gegner hatte sich bei Höhe 191 und den beiden westl. davon liegenden Bergnasen festgesetzt und sich bis zu dem nördl. derselben gelegenen Wäldchen vorgearbeitet.
….
In der Nacht vom 04. zum 05. Oktober nahm die links neben dem Regiment liegende 21. Res.Div. ohne Kampf die Briqueterie, eine an der Straße Cernay – Ville-sur-Tourbe gelegene Ziegelei. Hierdurch wurde es notwendig, dass die 15. Res.Div. auch weiter vorging. 
Auf Befehl der Brigade ging das Regiment weiter vor bis 1 km südöstl. der Höhe 191 an den Steilhang, der sich nördl. der Höhe zu dem Wäldchen herunterzieht. Dort wurden Schützengräben angelegt und Sappen vorgetrieben.
……
Am 20.12. begann morgens gegen 10 Uhr ein Artilleriefeuer leichter und schwerer Kaliber, vermischt mit Infanteriefeuer gegen unsere Stellung. Die in Stellung befindlichen Kompagnien besetzten die vordere Stellung; im Lager wurden die Res.-Kompagnien alarmiert und hinter der Höhe des Lagers bereitgestellt. Bald jedoch verstummte das Feuer, ohne dass ein Angriff erfolgte. Um 01.20 kam die Meldung vom I. Btl., dass vor Minaucourt vier feindl. feuernde Batterien erkannt wären. Diese Meldung wurde an das Fuß-Artl.-Rgt. Nr. 7 weiter gegeben, dessen Haubitzen das Ziel unter Feuer nahmen. In dieser Zeit hatte man, da Angriffsabsichten der Franzosen erkannt waren, auch eine Batterie 21-cm Mörser, sowie eine Batterie schwerer Feldhaubitzen hinter unserem Lager aufgestellt, die sich allmählich auf die feindliche Stellung einschossen.

Höhe 191
Die Höhe 191 von Norden gesehen
Emil Pott

Das Familiengrab der Familie Pott steht auf dem Ostfriedhof in Aachen.

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Offiziers-Stellvertreter Paul Erasmus

Offiziers-Stellvertreter
Paul Erasmus
3./ (1. Rheinisches) Infanterie-Regiment Nr. 25

*19. Mai 1889 in Aachen
+20. September 1914 bei Souain

Viel ist über Paul Erasmus nicht bekannt.

Die Regimentsgeschichte schreibt über den September 1914:

Für den 19. September war ein Angriff des Regiments auf Souain befohlen. 04.30 vormittags stellten sich die Bataillone, II./25 vorn rechts, III./25 links anschließend, I./25 mit M.G.K. im zweiten Treffen bei strömenden Regen zum Angriff auf das Dorf und die östlich davon gelegene Höhe 158 bereit. Der Angriff erfolgte ohne Artillerievorbereitung. 6 Uhr vormittags wurde das Infanteriefeuer eröffnet. 6.15 Uhr vormittags wurde zum Angriff angetreten. II./25 kam anfangs gut vorwärts, geriet aber nach Verlassen des Waldzipfels in starkes, von links einschlagendes Infanterie- und Maschinengewehr-Flankenfeuer und wurde dadurch gezwungen; links gegen die Höhe 158 einzuschwenken. Die Verluste wurden bedeutend, einige in die vorderste Linie eingesetzte Maschinengewehre wurden außer Gefecht gesetzt; ihr tapferer Führer, Lt. v. Fromberg, fiel. Um das Flankenfeuer abzuschwächen, wurde das III./25 links vom II. Bataillon eingesetzt. 400 m gelang es ihm, Boden zu gewinnen. Dann aber wurde es durch erhebliche Verluste zum Halten gezwungen. Nun wurde auch noch das I./25 nach links gezogen und mit Teilen 7.20 Uhr vormittags eingesetzt. Auch Teile der Korps-Reserve (I.R. 28) griffen auf dem linken Flügel mit ein, um den Wald, aus dem das Flankenfeuer kam, zu säubern. Die überhöhende flankierende Stellung ermöglichte es dem Feinde, den Angriff niederzuhalten. In dem Bewußtsein ihrer Stärke versuchten die Franzosen wiederholt, im Gegenstoß die stark zusammengeschmolzenen Kompanien zurückzuwerfen, doch gelang es jedesmal durch Einsatz aller Gewehre und der noch intakten Maschinengewehre unter Lt. d. R. Ruoff, die Franzosen zurückzuwerfen. Als der Feind mit bedeutenden Verstärkungen in den Mittagsstunden neue Versuche unternahm, setzte rechtzeitig starkes deutsches Artilleriefeuer  ein, das auf der Gegenseite ziemlich erhebliche Verluste hervorrief. Der Brennpunkt lag vornehmlich in der vom II. Bataillon erreichten Linie. Die Bedienungsmannschaften der Maschinengewehre waren zum größten Teil außer Gefecht gesetzt, so dass Hauptmann d. R. Nemnich mit Teilen seiner 8./ Kompanie die Deckung übernahm. Unter besonders starken Verlusten hielt die 12./ Kompanie ihre gewonnene Stellung. Ein jetzt eintreffender Divisionsbefehl ordnete an: “Nicht weiter vorgehen, bis 16. I.D. in das Gefecht eingreift!” Die Kompanien gruben sich im feindlichen Feuer ein. Da es auch der 16. I.D. nicht gelang, vorwärts zu kommen, erhielt die 15. I.D. den Befehl, sich vom Feinde loszulösen. Bei Helligkeit war das infolge des feindlichen Feuers nicht möglich, erst nach einbrechender Dunkelheit gelang es den Kompanien bei strömenden, kalten Regen, sich auf ihre Sturmausgangsstellung zurückzuziehen. Der Angriff hatte die große Stärke des Gegners vor unserer Front erwiesen. Zwei Offiziere, 73 Unteroffiziere und Mannschaften waren gefallen, fünf Offiziere, 214 Unteroffiziere und Mannschaften verwundet worden.

Im Walde östlich Souain richtet sich nun das Regiment zur nachhaltigen Verteidigung ein. Auf dem rechten Flügel lag das I., in der Mitte das III., auf dem linken Flügel das II. Bataillon. Der Angriff am 19. und der anhaltende starke Regen, der eine große Zahl fieberhafter Erkältungen verursachte, lichtete die Frontstärken. So hatte II./25 keinen Offizier mehr als Kompanieführer. Durch aus Aachen eintreffenden Ersatz  – Major Schulze I./25, Obltn. d. R. Schmidt 5./25, Leutnant Stroedicke 6./25 – am 23.  September wurden die Lücken teilweise wieder gefüllt. 

Erasmus
Die Familie Erasmus hatte 3 Gefallene im Weltkrieg
Erasmus

Das Familiengrab der Familie Erasmus steht auf dem Ostfriedhof in Aachen.

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Servon

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Servon

Servon
Blick in die Champagne


Das kleine Dorf Servon-Melzicourt liegt am Rande der westlichen Argonnen, nahe der Champagne. Die Gegend um Servon war während des Ersten Weltkrieges schwer umkämpft:

20. Juni bis 03. Juli 1915 Angriffsschlacht im Argonnerwald
16. Februar bis 20. März Winterschlacht in der Champagne
25. September bis 06. November 1915 Herbstschlacht in der Champagne
05. April bis 27. Mai 1917 Doppelschlacht Aisne-Champagne
26. September bis 11. November 1918 Maas-Argonnen-Offensive

Der Soldatenfriedhof wurde bereits im Ersten Weltkrieg angelegt. Aufgrund seiner Lage finden sich hier Tote aus den Argonnen und der Champagne.

Auf dem Friedhof befinden sich heute 10.147 deutsche Soldaten. 3621 ruhen davon in Einzelgräbern und 6526 in drei Kameradengräbern. Von diesen blieben 6114 unbekannt.


Heckhoff
Grab in Servon 1915



Auf dem Friedhof befinden sich zwei besondere Denkmäler, die nach dem Krieg hierhin überführt wurden. Das erste Denkmal war der 1./ Kompanie des Pionierbataillons Nr. 29 gewidmet. Es hatte seinen Standort an der Varenner Straße. Der genaue ursprüngliche Standort ist unbekannt. Die Einheit war bis 1917 im Argonnerwald eingesetzt.

Das zweite Denkmal stand auf dem Friedhof des Pionier-Bataillons Nr. 20, ebenfalls an der Varenner Straße. Die Reste dieses Friedhofs sind heute noch sichtbar. Es ist denkbar, dass die Toten ebenfalls hierhin umgebettet wurden.

Servon
Soldatenfriedhof Servon mit Denkmal des Pionierbataillons Nr. 29

Vom oberen Teil des Friedhofs hat der Besucher einen sehr guten Blick in die weitläufige Champagne.

Servon
Blick über den Friedhof von Servon nach Norden
Unser Mitstreiter, Freund und Kamerad Ernst (+2020) während einer Gedenkfeier auf dem Friedhof in Servon

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Champagne Sehenswertes

Main de Massiges – Ehrenberg – Höhe 191

Die “Main de Massiges” ist ein Hügel am östlichen Rand der Champagne, der wie eine Hand geformt, die Finger nach Süden streckt. Weiter südlich liegt der kleine Ort Massiges. Die Argonnen sind nur eine kurze Wegstrecke davon entfernt.

Nach dem Erstarren der Frontlinien im Herbst 1914 hielten die Franzosen die Höhe besetzt. Die Höhe war der beherrschende Punkt zwischen Tourbe und Aisne. Die Höhe ermöglichte den französischen Truppen einen weiten Einblick ins deutsche Hinterland. Vom Kanonenberg aus arbeiteten sich die deutschen Truppen heran. Am 03. Februar 1915 griffen die deutschen Soldaten nach vorherigem unterirdischen Minenangriff auch oberirdisch an und eroberten die Höhe.
Kronprinz Wilhem von Preußen soll den Angriff von Bouconville aus beobachtet haben.

Bericht eines Pionier Offiziers zum Angriff auf Höhe 191

Während der Champagne-Herbstschlacht (22. September – 06. November 1915) konnten die deutschen Truppen die Höhe nicht gegen die fortwährenden französischen Angriffe verteidigen und so wurde die Höhe am 28. September 1915 geräumt.

In den letzten Jahren wurde die Höhe von der Association Main de Massiges als Gedenkstätte und Freilichtmuseum ausgebaut. Regelmäßig werden dort Führungen in französischer Sprache angeboten.

Hinweis:
In Massiges einfach den Wegweisern zur “Main de Massiges” folgen.

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