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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Bouillonville

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Bouillonville

Der Sanitätsbericht des Deutschen Heeres schreibt für den September 1914 über dAS Lazarett in BOUILLONVILLE:

Das Feldlazarett 1 wurde am 24. September 1914 in Bouillonville in der Kirche und 3 benachbarten Häusern errichtet und nahm an diesem Tage 85 Verwundete auf, die das Lazarett bis zum 30. September weiter beförderte. 4 Deutsche und 1 französischer Verwundeter waren gestorben.

Bouillonville
Bouillonville
Feldlazarett 1 in Bouillonville

Der Soldatenfriedhof Bouillonville nahm die Gefallenen auf, die ihr Leben bei den Kämpfen um den Besitz der Maashöhen zwischen St. Mihiel und Verdun verloren hatten. Weitere hohe Verluste verursachte der ständige Stellungskrieg mit den Versuchen beider Seiten, eine günstigere Position gegenüber dem Gegner zu erreichen. Auch aus dem Abschnitt St. Mihiel – Priesterwald – Pont-à-Mousson wurden zahlreiche Schwerverwundete in den Lazaretten von Bouillonville und Umgebung versorgt – viele erlagen hier ihren Verletzungen. Auch Gefallene nahm die abgelöste Truppe mit ins Hinterland, um sie außerhalb der Feuerzone auf einem Friedhof beizusetzen. Die rückwärtigen Dienste bauten den Friedhof bereits während des Krieges weitgehend aus. So wurden damals die Terrassen, die zugehörigen Treppenaufgänge und die Natursteinmauern angelegt sowie zahlreiche Bäume gepflanzt und ein Denkmal errichtet. Die französischen Militärbehörden betteten nach Kriegsende lediglich noch zehn deutsche Tote aus einem benachbarten Ort zu.

Bouillonville
Der Soldatenfriedhof in Bouillonville
Der Soldatenfriedhof in Bouillonville

In den Hängen beiderseits des Flusses Madine sind noch die Überreste der Pfeiler eines Eisenbahn-Viadukts zu sehen. Es handelte sich um ein Viadukt der Eisenbahnlinie Thiaucourt-Toul zwischen Bouillonville und Pannes. Beim deutschen Vormarsch 1914 wurde das Viadukt von französischen Truppen gesprengt. Die Reste der Pfeiler sind vom Friedhof in Bouillonville aus noch gut zu sehen.

54470 Bouillonville, Frankreich