Die Schlacht um Verdun ist eine der bekanntesten Schlachten zwischen Deutschland und Frankreich im Ersten Weltkrieg.
Kategorie:Sehenswertes
Wer schon einmal oder öfter die Stadt an der Maas besucht hat und ihre Geschichte kennt, weiß was diese Stadt und ihre Umgebung zu bieten hat. Doch derjenige, der das erste Mal in diesem Gebiet ist, wird von interessanten Objekten und unzähligen Exkursionsmöglichkeiten wahrlich erschlagen.
Wir wollen hier einen kleinen Einblick in die sehenswertesten Anlaufpunkte geben und versuchen das Interessanteste herauszufiltern. Vorweg ist zu sagen, dass es natürlich unmöglich ist, alles darzustellen und um alles zu sehen schon ein verlängertes Wochenende von Nöten ist.
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich
Der Soldatenfriedhof Musson-Baranzy
Die Tage vom 20. bis zum 24. August 1914 sind geprägt von der Grenzschlacht bei Longwy nahe der belgisch/ französischen Grenze. Die Soldaten des V. Armeekorps – IR 124, 125, 127 und 127 – kämpften gegen Soldaten der französischen Armee, die sich bei Virton bereit gestellt hatte. Nach den Kämpfen bei Signeulx, Baranzy und Mussy-la-Ville werden Zivilisten zwangsverpflichtet insgesamt knapp 1000 Gefallene zu begraben. Dies geschieht auf 31 kleinen Friedhöfen, buchstäblich an jeder Hecke oder Straßenkreuzung. Die sterblichen Überreste von 251 deutschen Soldaten werden 1917 exhumiert und nach Baranzy auf den von deutschen Truppen angelegten Friedhof überführt.
Seit Beginn des Weltkriegs und dem Vormarsch in Lothringen versuchen die deutschen Truppen die Festung Verdun in die Zange zu nehmen. Das große Ziel ist es, die Zange mit den durch die Argonnen vorgehenden Truppen zu schliessen. So rücken sie ab September 1914 um mehr als 20 km in das französische Gebiet vom Bois-le-Prêtre bis Eparges vor und kommen dabei durch St. Mihiel. Die Gelegenheit ist günstig, denn im Gebiet rund um St. Mihiel befindet sich lediglich eine abgekämpfte französische Division. Das Fort des Romains wird am 25. September 1914 mit schwerer Artillerie angegriffen und kurze Zeit später von deutschen Truppen besetzt.
Blick vom Höhenzug beim Bois d’Ailly auf die Maas
Dieser Bereich, Frontbogen von St. Mihiel genannt, wird erst im September 1918 durch amerikanischen Truppen befreit. Ab September 1914 besteht das Ziel der Franzosen darin, das von den Deutschen eroberte Gebiet zurückzugewinnen und diese “Tasche”, den Frontbogen, zu verkleinern. Der Höhenzug oberhalb der Straße von St. Mihiel nach Apremont bietet den Deutschen eine hervorragende Beobachtungsmöglichkeit tief ins französische Hinterland. Im Frühjahr 1915 unternehmen die französischen Truppen konzentrierte Angriffe um diesen Missstand auszugleichen. Der Bois d’ Ailly und der Tranchée de la Soif (Durstgraben) zeugen von den Leiden der Männer des Oberst André, die wegen des Mangels an Nahrungsmitteln und Wasser gezwungen waren, sich den Deutschen zu ergeben (Mai 1915). Zuvor waren Teile des französischen Regiment d’ Infanterie No. 172 ohne Anschluss rechts und links weit in die deutschen Linien gestürmt und abgeschnitten worden.
Seit September 1914 greifen die Franzosen im Aillywald an, um auf die Stadt Saint-Mihiel und ihre Zufahrtswege schießen zu können. Die Kämpfe sind gnadenlos infolge der vielen Toten durch Artilleriefeuer. Kaum sind sie gebaut, werden die Unterstände von Granaten zerstört. Die Soldaten beider Seiten können sich nur schlecht vor den Bombardierungen schützen. Kälte und Dreck erschweren das Leben im Krieg im Winter 1914/1915. Am 04. Mai 1915 verlieren die Franzosen auf einen Schlag das Gelände, dass sie mühsam erobert hatten. Zwischen dem 17. und 20. Mai führen Gegenangriffe zur Wiedergewinnung des verlorenen Stellung. Am 20. Mai dringt im Rahmen einen Angriffs die 7./ Kompanie des 172. Regiment d ‘Infanterie unter dem Kommando von Major d ‘André bis zum 5. deutschen Graben vor. Leider können die anderen Kompanien des Regiments infolge des heftigen gegnerischen Feuers nicht folgen. Es gelingt der 7ième Kompanie nicht, sich rechtzeitig zum Regiment abzusetzen. Sie wird sofort von den Deutschen umzingelt. Drei Tage lang liegen Major d’ André und seine Männer in großer Hitze und ohne Wasser in heftigem Abwehrkampf. Da kein Entsatz durch das Regiment erfolgt, können sich die Verteidiger schließlich nicht mehr halten. Als Letzter ergibt sich Major d’ André mit dem Schrei: “Vergeßt nicht den Durst-Graben”.
Dieses Denkmal, errichtet und gepflegt durch das “Souvenir Francais” zu Ehren der im Aillywald und im Wald von Apremont gefallenen Soldaten, wurde 1923 eingeweiht. Vor dem Denkmal befindet sich eine Grabkammer mit den Gebeinen von vielen Gefallenen.
Denkmal des R.I. 172
An diesem Gedenkort finden sie zahlreiche Schützengräben, Denkmäler und befestigte Anlagen. Sie können sich mit Hilfe der Schilder auf dem Parkplatz oder den im Wald angebrachten Markierungen informieren. Der Besuch dieser Gedächtnisstätten ist frei und kostenlos
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
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Der Soldatenfriedhof Damvillers
Im Herbst 1914 legen deutsche Sanitätseinheiten die ersten Grabstätten in Damvillers an. Diese Grabstätten werden auch noch in 1915 auf dem Gemeindefriedhof angelegt. Erst im Jahre 1916 wird der Soldatenfriedhof angelegt und die bisher in Damvillers Bestatteten umgebettet. Heute ruhen 1.113 deutsche Kriegstote auf dem Soldatenfriedhof, davon 4 Soldaten der k.u.k. österr.-ung. Armee und 2 belgische Zivilinternierte.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof Damvillers
Nach Anlaufen des deutschen Angriffs 1916 – die Ausgangsstellungen befanden sich nur wenige Kilometer südlich Damvillers – etablierten sich eine größere Zahl von Nachschubeinrichtungen von Stäben und Lazaretten in dem Ort. Alleine ein Lazarett, eingerichtet als Leichtverwundeten-Sammelplatz, durchliefen von Februar bis Mitte September 1916 rund 8.400 Verwundete! Zurückgebrachte Gefallene, an ihren Verletzungen und infolge Unfällen oder Krankheiten Verstorbene ließen die Zahl der Gräber schnell wachsen. Zahlreiche Tote kamen als Opfer des französischen Gegenangriffs im August 1917 und des alliierten Angriffs – Amerikaner und Franzosen – im Herbst 1918 hinzu. In dieser Zeit starben auch die vier Soldaten der österr.-ung. Armee. Sie gehörten einer der vier zur Unterstützung der Bundesgenossen im Sommer 1918 an die Westfront entsandten k.u.k. Division an.
Unter einem großen Baum steht das restaurierte Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248. Es trägt die Aufschrift: “Den hier ruhenden Kriegern zum Gedächtnis”. Der Sockel trägt die Initialen des Lazaretts. Den oberen Bereich ist durch ein Eisernes Kreuz und einen Eichenbruch verziert, der sich mit einem Seitengewehr kreuzt.
Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248
Vom Gräberfeld aus hat der Besucher einen wunderbaren Ausblick Richtung Südosten auf die Côte d’Horgne, auf der während des Krieges der sogenannte Gündell-Turm errichtet wurde. Dieser 30 m hohe hölzerne Beobachtungsturm bot einen weiten Blick in das Frontgebiet.
Neben zahlreichen Sanitätseinrichtungen finden im Laufe der Kriegsjahre Feldbäckereien, eine Korpsmelkerei, eine Badeanstalt, eine Festungs-Vermessungs-Abteilung mit Kartenstelle und Pferdelazarette ihre Tätigkeitsfeld und Unterkunft in Damvillers. In den Jahren 1914 bis 1916 erlaubt die nahe Front und der regelmäßige Artilleriebeschuß keine größeren Einrichtungen.
Als erste deutsche Sanitätseinheit richtet sich das Reserve-Feldlazarett 13 des V. Reserve-Korps in Damvillers ein. 281 Lagerstellen teilen sich auf in die Kirche, 2 Schulen, den Rathaussaal und zahlreiche Wohnhäuser. Die weitläufige Unterbringung sorgt für reichlich lange Wege beim Sanitätspersonal. Anfangs wird mangels Küchen im Freien gekocht. Ende September 1914 wird über die Reserve-Sanitätskompanie 19 in Damvillers berichtet. Mit Beginn der Verdun-Offensive im Februar 1916 wird über die Errichtung eines Leichtverwundetensammelplatzes berichtet. Diese Einrichtung betreut das Reserve-Feldlazarett 33 des VII. Reservekorps. Vom 21. Februar bis 15. September 1916 durchlaufen rund 8400 Verwundete diesen Sammelplatz, von dem sie an die Lazarette weiter geleitet werden.
Soldatenfriedhof Damvillers in 1916
Im August 1917 müssen, nach der französischen Offensive vom 20. August 1917, die Hauptverbandsplätze zweier Divisionen aus dem Lager Neu-Wavrille und Flabas nach Damvillers zurückverlegt werden. Hier wird zunächst nur eine zusammengefasste Einrichtung weiter betrieben. Die hier eingesetzten Sanitätskompanien betreiben den neuen Hauptverbandsplatz im täglichen Wechsel. Als der Beschuss von Damvillers zunimmt, wird der Hauptverbandsplatz an den nördlichen Ortsrand verlegt. Dort wird die Einrichtung vom Armee-Feldlazarett Nr. 52 weiter fortgeführt.
Nach Beginn der amerikanischen Maas-Argonnen-Offensive am 26. September 1918 zogen sich die Deutschen rasch nach Norden zurück und besetzten die nur zum Teil ausgebaute Hindenburg-Stellung. Nach schweren Gefechten in Exermont und Gesnes rücken die amerikanischen Kräfte nach Nordosten vor. Jedoch wird ihr Vormarsch gestoppt. Westlich von Romagne-sous-Montfaucon bietet der Höhenzug Cote-Dame-Marie eine natürliche Verteidigungsstellung, welche von den deutschen Truppen durch Beton-Unterstände auch in den Flanken verstärkt wurde. Die ab Anfang Oktober für etwa 10 Tage andauernden Kämpfe kosten viele Menschenleben. Nach eine Umgruppierung ihrer Kräfte greifen die Amerikaner erneut nach starker Artillerievorbereitung an. Nur ein Teil der Verteidigungsanlagen werden zerstört. Die deutschen Truppen warten das Artilleriefeuer in ihren Unterständen ab und besetzen nach Abflauen des Feuers ihre Stellungen.
Blick nach NordenWegmarkierungHinweistafelPfad über die Höhe Côte Dame Marie
Der Angriff startet erneut am 14. Oktober 1918. An der Spitze steht die 32. US-Infanteriedivision. Auf deutscher Seite stehen die Reste der 115. und 28. Infanteriedivision ihr gegenüber. Die beteiligten Regimenter sind I.R. 171, 136 und Grenadier-Regiment 109. Im Nebel startet ein erbitterter Kampf Mann gegen Mann. Aus überhöhten Stellungen überschütten die deutschen Schützen die Amerikaner mit rasendem MG-Feuer. Den Männern des 26. US Infantry-Regiment gelingt es die deutschen Stellungen nördöstlich der Höhe 288 zu umgehen und die Stellung flankierend anzugreifen. Damit machen sie den Weg für die Hauptkräfte der Division frei. Viele deutsche Soldaten geraten in Gefangenschaft. Das I.R. 171 wird nahezu aufgerieben. Westlich von Romagne-sous-Montfaucon gelingt es den Amerikanern in einem schlecht überwachten Geländeabschnitt, das Gewirr aus Stacheldraht und Hindernissen unbemerkt zu überwinden. Schnell wird die Lücke vergrößert und Romagne von Westen her umfasst. Somit gerät auch der deutsche Abschnitt bei Cote Dame Marie in Bedrängnis und wird geräumt.
Ausgangspunkt für die Exkursion ist ein kleiner Parkplatz bei La Robinette – Ferme du Transwaal. Am Waldrand führt ein kleiner Pfad in Richtung Norden die ersten Meter steil in den Wald. Folgen sie dem roten Pfeilen (Symbol der 32. US-Infanteriedivision) auf dem kleinen Waldpfad. Nach wenigen Metern erreichen sie ein betoniertes Wasserbecken. Alternativ gibt es einen Parkplatz an der D123 von Romagne-sous-Montfaucon kommend am linken Waldrand, bevor man in den Bois-de-Gesnes einfährt.
Der kleine Pfad schlängelt sich am Steilhang entlang. Hier und da muss an aufpassen, um die grobe Richtung nicht zu verlieren. Mehrere Aussichtspunkte gewähren eine gute Übersicht über das Gelände der nördlichen Argonnen. Auf dem Weg zum zweiten nördlicheren Parkplatz liegen die betonierten Gruppenunterstände am linken westlichen Wegesrand. Die Gruppenunterstände bestehen aus einem großen Raum mit zwei Eingängen. Betonierte Stufen führen zu einem Schützenauftritt. Das Dach des Unterstandes dient als Gewehrauflage und als Auflage für MG-Lafetten. Aus der näheren Umgebung kann man gut sehen, wie sich die Unterstände perfekt in die Landschaft einfügen.
Wo zu finden:
Côté Dame Marie, 55110 Romagne-Sous-Montfaucon, Frankreich
Côté Dame Marie, 55110 Romagne-Sous-Montfaucon, Frankreich
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
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Der Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont
Der deutsche Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont wird zu unbekanntem Zeitpunkt von deutschen Truppen angelegt und bis 1918 genutzt. Der überwiegende Teil der Toten stammt aus dem Jahr 1916, in dem die Schlacht von Verdun stattfindet. Der Friedhof beherbergt heute 1766 Tote, von denen 1517 in Einzelgräbern und 249 in 56 identifizierte und 193 unbekannte deutsche Soldaten.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof
Auf dem Friedhof ruhen neben Gefallenen auch eine große Zahl von Lazarettoten. Die Anzahl der Sanitätseinheiten und deren Einrichtungen waren in Ville im Jahr 1916 sehr zahlreich. Vor Eröffnung der Offensive richtete sich hier die Sanitätskompanie 3./XVIII der hessischen 21. Infanterie-Division. Kurze Zeit später, nach Beginn der Kampfhandlungen, wurde sogar der Hauptverbandsplatz der 21. Infanterie-Division in die nahe Ville gelegene Parses-Mühle verlegt. Schon die ersten Tage der Offensive bringen große Betriebsamkeit auf dem Hauptverbandsplatz. Der Hauptverbandsplatz in der Parses-Mühle versorgt ab dem 21. Februar bis 20. März 1916 1630 Verwundete, darunter 470 marschfähige, 1054 fahrfähige und 106 nicht fahrfähige Verwundete.
Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont
Ab März 1916, nach dem weiteren Vorrücken der deutschen Frontlinie bei Verdun, tauchen eine Vielzahl von Sanitätskompanien auf, die überwiegend die vorhandenen Hauptverbandsplätze übernehmen und unterhalten. Hier seien beispielsweise aufgeführt :
Sanitätskompanie 113 der 113. Infanterie-Division
Landwehr-Sanitätskompanie 13
Reserve-Sanitätskompanie 10 der 19. Reserve-Division
Sanitätskompanie 3/X
Sanitätskompanie 2/XII
Mit Ablauf des Monats Mai 1916 ändert sich das Bild in Ville und seiner Umgebung. Bayerische Truppen erscheinen auf dem Kampffeld, deren eigene Sanitätsformationen mitunter die vorhandenen Einrichtungen mit übernehmen und weiter unterhalten. Nach Beschuss durch französische Artillerie befördert man deshalb die Verwundeten aus Ville baldmöglichst weiter. Außer der Sanitätskompanie 1 des I. bayerischen Armeekorps werden noch die Sanitätskompanie 1 des III. bayerischen Armeekorps, sowie die Landwehr-Sanitätskompanie 7 der 19. Reserve-Division und die Sanitätskompanie 18 der 25. Reserve-Division ersetzt. Die Ärzte in Ville beschränken sich auf die dringlichsten Operationen.
Der Hauptverbandsplatz Ville besitzt einen sogenannten vorgeschobenen Verbandsplatz im Wavrille-Wald, nördlich des Fosses-Wald. Das Trägerpersonal der genannten Sanitätskompanien liegt in und um Ville. Einzelne Trägertrupps werden von dort im Wechsel zu den einzelnen Truppenverbandsplätzen an die Front entsandt. Nach dem Krieg erweitern die französischen Behörden den Friedhof Zubettungen. Diese Arbeiten erfolgten aus einer erstaunlichen Anzahl unterschiedlicher Orte u.a. aus zwei Friedhöfen der Ortes Chaumont-devant-Damvillers, zwei weiteren Friedhöfen des Ortes Ville, Azannes, Kap der Guten Hoffnung, Ville-Wald, Soumazannes, Caurières-Wald, Zwischenwerk Bezonvaux, Hoher Gänserücken, Fosses-Wald, Hardaumont, Chênois-Wald, Toter Mann, St-Rémy-Wald, Carrières-Wald, Les Eparges, Raffecourt, Cumières, Bezonvaux, Wald von Manheulles, Vaux-les-Palameix, Hohe Batterie von Damloup, aus dem Gelände westlich Fleury, Chaume-Wald, Lauffée-Wald, Haudromont-Ferme, Vaux, Haumont, Louvemont, Herbeuville-Wald, den M-Räumen von Fleury, der Doppelhöhe von Ornes, Fort Souville und dem Herbebois.
Blick auf das Kameradengrab im Hintergrund
Bei der Vielzahl der aufgeführten Orte ist der große Radius der Umbettungsarbeiten erkennbar. Vom Friedhof aus sind der Caures-Wald und der davor liegende Ville-Wald gut erkennbar. In Ville-devant-Chaumont ruhen die Angehörigen folgender Infanterie-Divisionen:
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
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Der Soldatenfriedhof Charenzy-Vezin
Der deutsche Soldatenfriedhof Charency-Vezin wurde Anfang 1915 von der 4./ Kompagnie des württembergischen Landsturm-Bataillons Reutlingen XIII als Sammelfriedhof für Gefallene aus den Gefechten am 24. August 1914, die noch verstreut in Feldgräbern auf dem früheren Kampfgelände lagen, angelegt.
Das Feldlazarett 7 richtete sich am 25. August 1914 abends im Schloß Charenzy bei Vezin ein. Das Schloß bot in 8 großen Sälen, mit guten Nebenräumen, geeignete Unterkunft. Leichtverwundete bewachten das Lazarett. Vom 29. August wurde das Lazarett durch Landwehrtruppen gesichert, die auch für Abbeförderung von Verwundeten sorgten. Am 28. August traf Kriegslazarettpersonal ein und übernahm das Lazarett. Am 2. September 1914 rückte das Lazarett ab.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof
Auf den kleinen Soldatenfriedhof bettete man auch die in einzelnen Gräbern bestatteten französischen Soldaten. 1916 wurden nochmals drei, 1918 weitere fünf Tote gefunden und auf dem Friedhof beigesetzt. Als nach dem Kriege die französischen Militärbehörden auch diesen kleinen Friedhof auflösen und die Toten – nach Nationen getrennt – auf größere Sammelanlagen überführen wollten, wehrte sich gegen diese Absicht die Gemeinde energisch und bestand darauf, dass der Friedhof am Ort bliebe. Die Gemeinde konnte sich schließlich durchsetzen.
Von den 55 deutschen Gefallenen ruhen 38 in Reihen- und Gruppengräbern. 17 unbekannte deutsche und französische Opfer sind in einem Gemeinschaftsgrab bestattet.
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
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Der Soldatenfriedhof Nantillois/ Madeleine-Ferme
Die Madeleine-Ferme
Dieser Soldatenfriedhof befindet sich auf dem Westufer der Maas, abseits der üblichen Touristenrouten zwischen den Dörfern Cunel und Nantillois. Der gebräuchlichere Name ist Soldatenfriedhof Madeleine-Ferme. Die Ferme liegt direkt an der Straße D15; hier zweigt ein Feldweg an den Waldrand ab. An diesem liegt der etwas versteckte Friedhof. Der deutsche Soldatenfriedhof Nantillois wurde Anfang März 1916 von der eigenen Truppe angelegt, als die deutschen Angriffe auf Verdun auch auf das Westufer der Maas ausgedehnt wurden. In der gegenüber dem Friedhof gelegenen Madeleine-Ferme richteten sich bei Beginn der Schlacht mehrere Lazarette ein. Die hier verstorbenen Schwerverwundeten fanden am Waldrand ihre letzte Ruhestätte. Von hier aus hat der Besucher einen schönen Blick auf den Bois de Cunel, in dem sich während des Weltkrieges viele Lager und Depots befanden.
Gruppen-UnterstandGruppen-UnterstandBeton-Unterstände im Bois de Cunel
Vor Beginn der Verdun-Offensive auf dem Westufer der Maas richtete die 11. Reserve-Division in der Ferme und Umgebung einen Hauptverbandsplatz ein. Abkommandiert für diesen Hauptverbandsplatz ist die Reserve-Sanitätskompanie Nr. 6. Eingerichtet wird der Verbandsplatz mit vier hölzernen Baracken. Der Leichtverwundeten-Sammelplatz der 11. Reserve-Division befand sich im Bois de Cunel. Im Mai wechseln die Armee-Korps auf dem Westufer der Maas. Die 54. Reserve-Division übernimmt die Einrichtungen der 11. Reserve-Division. Die Sanitätskompanie 54 richtet einen weiteren Hauptverbandsplatz an der Madeleine-Ferme ein. Die Anlage wird durch die Aufstellung von drei Baracken und zwei Krankenzelten erweitert. Dieser Hauptverbandsplatz versorgt vom 13. Mai bis 12. September 1916 2196 Verwundete. Von diesen sterben 45 infolge ihrer Verwundung und werden auf dem Friedhof beigesetzt. Als Operationen werden auf dem Hauptverbandsplatz durchgeführt: 21 Amputationen, 3 Schulter- und Hüftgelenkauschneidungen, 5 große Gefäßunterbindungen, 1 Gesäßnaht, 1 Trepanation, 3 Bluttransfusionen, 1 Aufklappen des Kniegelenks, 1 Luftröhrenschnitt, 1 Ausschneiden des Fußgelenks sowie weitere Operationen.
Neben den Sanitätseinrichtungen befinden sich weitere Einrichtungen im Bois de Cunel. Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 schreibt in seiner Regimentsgeschichte, dass sich die Truppe um den 18. März 1917 in einem Übungswerk an der Madeleine-Ferme auf einen Angriff im Avocourt-Wald vorbereitet.
BarackeDie Madeleine-FermeStahlreifen-Bahn am Bois des OgonsUmgebung der Madeleine-Ferme
In der Regimentsgeschichte des Infanterie-Regiments Nr. 15 finden wir im Dezember 1916 folgenden Bericht: “Nach schwerer Zeit konnte das III. Bataillon am 11. Dezember zur wohlverdienten Ruhe ins Lager rücken. Sein hochgeschätzter Bataillonsführer, Hauptmann Lindow, wurde am Nachmittag desselben Tages, zusammen mit den gleichfalls für die Ehre des Regiments gefallenen Unteroffizieren und Mannschaften, auf dem Regimentsfriedhof am Bois des Ogons an der Madeleine-Ferme zur ewigen Ruhe bestattet.” Hauptmann Lindow fiel am 07. Dezember 1916 einem Volltreffer auf seinen Unterstand in der Backzahnstellung auf Höhe 304 zum Opfer. Weiter heißt es beim I.R. 15: “In ewiger Dankbarkeit werden die Kämpfer von der Höhe 304 der 179 tapferen Kameraden gedenken, welche für ihr Vaterland den Heldentod starben und auf dem Regimentsfriedhof am Bois des Ogons bei der Madeleine-Ferme bestattet wurden.”.
Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 109, von dessen Angehörigen hier ebenfalls eine stattliche Anzahl ruht, fertigte für seine Gefallenen sogar kunstvoll gestaltete Grabsteine an. In der Regimentsgeschichte liest man: “Nicht vergessen sollen aber auch sein, die 5 Offiziere und 320 Unteroffiziere und Mannschaften, die in den Kämpfen vor Verdun ihr Leben ließen und auf dem Maashöhen zur letzten Ruhe gebettet wurden.” Diese Grabsteine sind noch heute auf dem Soldatenfriedhof Nantillois sichtbar.
Bilder vom Soldatenfriedhof Nantillois
Inwieweit auf dem Soldatenfriedhof Nantillois Zubettungen stattfanden ist nicht heraus zu finden. Sehr wahrscheinlich wurde der kleine Ortsfriedhof des R.I.R. 111 aus der Ortschaft Nantillois hierher überführt. Dieses Regiment hatte einen kleinen Friedhof im Ort angelegt, über dessen Auflösung nichts überliefert ist.
Der Ahorn-Kreichauf Erinnerungsstein erinnert an drei Infanteristen des Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments “König” Nr. 10, die bei den Kämpfen des Regiments im Wald von Viéville-sous-les-Côtes am 21. September 1914 fielen und an dem Straßenkreuz begraben wurden.
Ahorn-Kreichauf Erinnerungsstein
Nähere Informationen gehen auf deutsche und französische Initiativen zur Errichtung des Erinnerungssteins zurück.
Folgende Soldaten sind auf dem Erinnerungsstein erwähnt:
Josef Ahorn, 11./ I.R.10 geb. 09. August 1891 in Schlott Hohenwart, Landkreis Paffenhofen an der Ilm, Bauernknecht und Junggeselle
Georg Kreichauf, 9./ I.R. 10 geb. 16. Dezember 1891 in Sulzbürg, Mühlhausen, Landkreis Neumarkt i.d. Oberpfalz, verheiratet, Tagelöhner, Vater von vier Kindern
Karl Kreichauf, Bruder des Georg Kreichauf, Tambourgefreiter der 11./ I.R. 10 geb. 12. Februar 1892, ebenfalls in Sulzbürg, Bäcker und Junggeselle
Wie und wann das Denkmal errichtet wurde, bleibt im Nebel der Geschichte verborgen. Auf dem Sockel des Erinnerungssteins ist ein gekröntes “L” zu erkennen.
Aus der Regimentsgeschichte:
Das Regiment war zwischen dem 18. und 25. September 1914 bei den Kämpfen auf den Maashöhen beteiligt.
So drang denn am 21. September das 10. Regiment in das große Waldgebiet westlich von Viéville ein – mit spähenden Augen wurde das Dickicht des Unterholzes und der Baumkronen abgesucht – hatte man doch früher gar oft mit den berüchtigten französischen “Baumschützen” üble Bekanntschaft gemacht. An dem großen Wegestern (2 km westlich Hattonchâtel) kam es zu regellosen Zusammenstößen einzelner Kompagnien mit offenbar versprengten feindlichen Abteilungen vom V. französischen A.K., welche in dem unübersichtlichen Gelände große Aufregung und unsinnige Schießerei verursachten. Nachdem der Feuerlärm im Walde allmählich verstummt war, wurde um 01.30 Uhr nachm. eine mehrstündige Gefechtsrast angeordnet – Patrouillen klärten zum weiteren Vormarsch auf – die aufgefundenen gefallenen Franzosen trugen meist die Regimentsnummer 44 oder 258.
Umbettung nach Viéville-sous-les-Côtes
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die drei Soldaten auf den Deutschen Soldatenfriedhof Viéville-sous-les-Côtes umgebettet. Dort haben sie im Kameradengrab ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Ständige Ausstellung von Ansichten des Dorfes Gincrey bei Étain vor dem Ersten Weltkrieg, während und beim Wiederaufbau.
Das Rathaus von Gincrey
Übersetzung aus dem Französischem:
Ausstellung einer Sammlung deutscher Grabsteine: Während des Ersten Weltkriegs richteten die deutschen Soldaten auf dem Gebiet der Gemeinde Gincrey vier provisorische Friedhöfe ein. Alle Überreste, d.h. 495 gefallenen Soldaten, wurden 1921 und 1922 auf den Friedhof von Hautecourt-Lès Broville überführt.
Seit Jahrzehnten wurden an verschiedenen Stellen der Gemeinde mehrere Grabsteine und Denkmäler deutscher Regimenter entdeckt. Zahlreiche Objekte und Überreste deutscher Waffen sind ebenfalls zu sehen. Ein durch leere Flaschen eingefasstes deutsches Grab wurde in identischer Weise wieder angelegt.
Während des Krieges organisierten die deutschen Soldaten, wenn sie in Ruhe lagen (nach Verlassen der vordersten Linie), ihren Toten ein möglichst gutes Begräbnis. Später wurde aufgrund von Stoffmangel die Uniform wieder eingezogen und die Verstorbenen in Hemden und Unterhosen beerdigt. Alle Gräber hatten ein hölzernes Namenskreuz und manchmal war ein Grabstein gemeißelt. Die drei Hauptfriedhöfe in der Gemeinde Gincrey wurden von den Deutschen nach der Offensive vom 21. Februar 1916 angelegt. Da der Angriff viel länger dauerte als geplant und eine große Anzahl an Verletzten und Getöteten mit sich brachte, wurde nur ein kleiner Teil von ihnen nach hinten in die Etappe gebracht. In Gincrey wurde an der 1, rue de Flandres, ein Feldlazarett eingerichtet. Gleichzeitig wurde an der Stelle der heutigen Bürgermeisterei ein Friedhof angelegt (damals war es ein Obstgarten). Im Jahr 1916 wurden 158 Gräber angelegt, von denen eines mehrere Tote enthielt. Alle diese Beigesetzten waren verwundete Soldaten, die entweder ins Krankenhaus eingeliefert und in Gincrey verstarben oder gerade ins Lazarett verlegt wurden. Die Deutschen beerdigten auch drei gefangene und verwundete französische Soldaten, die ihren Verletzungen im Lazarett in Gincrey erlagen.
Ein zweiter Friedhof, der in Parzelle 28 des Gemeindewaldes (Anm. Litzmannwald) angelegt wurde, umfasste 234 Gefallene. Am Ende des Krieges fehlten 5 Kreuze am Fuß der Gräber; ein Kreuz trug eine unleserliche Inschrift. Beim Soldaten Julius Gempf aus Schuditten, Kreis Fischhausen in Ostpreußen, gefallen am 20. Mai 1916, vom Feldartillerie-Regiment Nr. 16 war sein Bild am Grabkreuz befestigt. Ein dritter Friedhof, der in Parzelle 4 des Gemeindewaldes angelegt wurde, umfasste 29 Gräber. In Parzelle 7 finden sich Spuren von 8 deutschen Soldatengräbern.
Denkmal und Erinnerung an die Gefallenen des Feldartillerie-Regiments Nr. 99 Diese ruhten einst auf dem Friedhof im Litzmannwald. Benannt nach Major Litzmann, Kommandeur des I./ Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 6.
Die Exhumierung von Gräbern wurde nach dem Krieg unter der Verantwortung des französischen Staates durchgeführt. Alle Friedhöfe der Gegend, etwas mehr als 40, wurden ab 1920 in der deutschen Kriegsgräberstätte Hautecourt-Abaucourt zusammengefasst.Praktisch wurden alle deutschen Gefallenen aus Gräbern in der Gemeinde Gincrey zwischen dem 28. Juni und dem 24. September 1920 umgebettet. Man kann davon ausgehen, dass einige Gefallene nach Deutschland zurückgebracht wurden. Am Beispiel des alten Friedhofs an der Place de la Marie, auf dem während des Krieges 158 Gräber lagen und 146 Leichen auf den Friedhof von Hautecourt-Abaucourt überführt wurden, kann man annehmen, dass die Differenz der Leichen nach Deutschland zurückgebracht wurde, wenn die Zählung in den Archiven korrekt ist. Eine andere Vermutung ist, dass es womöglich den Umbettern nicht gelang, alle Grabstellen wieder zu finden. Der französische Staat stellte es den Familien der Verstorbenen frei, ob sie den Leichnam in ihr Heimatdorf umbetten wollten oder, wenn die Familie wollte, dass der Tote bei seinen Kameraden blieb, an dem Ort der Kämpfe, an dem sie ihr Leben verloren hatten.So kam es, dass ein Teil der französischen Soldaten, die auf dem Gebiet von Gincrey beerdigt wurden, heute auf dem Nationalfriedhof in Fleury vor Douaumont liegen. Laut eines Berichts von Mr. Lollier Camille wurden die Leichen von französischen Soldaten exhumiert, die zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden waren, die nach dem Waffenstillstand verbüßt werden sollte. Sie wurden zu dieser Aufgabe eingeteilt, die aufgrund der Hitze und des verwesten Zustands der Leichen sehr unangenehm war.Der Soldat Hugo Brülow, der Parkkompanie II des Feldartillerie-Regiments Nr. 7, starb am 12. August 1916, wurde zunächst auf dem Friedhof in Gincrey begraben und am 15. Dezember 1916 nach Deutschland überführt. Die Überführung von Gefallenen nach Deutschland war während des Krieges sehr selten.
Der Friedhof wird in den Regimentsgeschichten der einschlägigen Literatur mehrfach erwähnt.
Hier ein kurzer Bericht des Feldartillerie-Regiments Nr. 100, dass im Sommer 1916 vor Verdun lag und über das Munitionsdepot Litzmannwald bei Gincrey versorgt wurde:
Außer geringfügigen Verbesserungen unserer Linie, die u.a. noch den Besitz der uns stark belästigenden Souville-Nase erstrebten, hatten wir uns nunmehr auch an der Verdunfront auf Abwehr zu beschränken. Unterdessen wurde der Feind immer angriffslustiger. Am 03. August stieß er mit mehreren Kompagnien östlich Souville auf unsere Laufféestellungen vor, wurden jedoch von der 2./ und 3./ Batterie zerstreut. Am 05. August wiederholten sich die örtlichen Vorstöße, die besonders durch 1./, 04./und 5./ Batterie bekämpft wurden. Am 08. August erfolgten starke fdl. Angriffe im rechten Divisionsabschnitt, eingeleitet durch heftiges fdl. Dauerfeuer auf unsere Vauxstellungen, in welchen der Beob.Offizier II./100 Lt. d. R. Hardt auf einem Erkundungsgang zwischen Fort Vaux und dem sog. Steinbruch fiel, Hpt. Huber, Kdr. II./100, verwundet wurde. Auch die Batteriestellungen hatten an diesen Tagen schwer zu leiden. Die 2./ Batterie beklagte u.a. am 04. d. M. den Tod ihres Führers Lt. d. R. von Kalm.
Feldbahnhof im Litzmannwald
Das Feldartillerie-Regiment-Nr. 99 schreibt: In der Nacht zum 14. zum 15. April 1916 rückten die 1./ und 2./ Battr. als erste Teile des Regiments in die neue Stellung vor dem Fort Vaux ein. … Die beiden leichten Munitionskolonnen bezogen die entsprechenden Lager des R.F.A.R. 100: Leichte-Munitions-Kolonne LMK I im Pierrevillewald nordöstlich der Pierreville Ferme, und L.M.K. II im Litzmannwald. … Die dichte Besetzung der Front und der dadurch überall verursachte Platzmangel bereitete auch dem Munitionsempfang große Schwierigkeiten. Es war die Regel, daß in Gincrey die Kolonnen mehrerer Regimenter zur gleichen Zeit zusammenkamen. Diese riesige Ansammlung von Fahrzeugen hatten oft große Unordnung im Gefolge. Es lag die Gefahr nahe, daß bei einer Beschießung des Ortes sich schwerste Verluste ergeben würden. Dieses Ereignis trat am 28. April ein. Es war ein ungewöhnlich heller Abend, so daß dem Feind die Bewegungen nicht entgehen konnten. Einige schwere Granaten zertrümmerten eine Anzahl Fahrzeuge und ließen 20 Verwundete und zahlreiche Pferde tot und verwundet liegen. … Am 29. Mai traf das Regiment ein besonders harter Schlag. Auf dem Wege zu den Batteriestellungen wurde Lt. Küper tödlich betroffen. … Am 30. Mai wurde Lt. Küper auf dem Ehrenfriedhof bei Gincrey in Anwesenheit sämtlicher abkömmlicher Offiziere und Abordnungen der Batterien durch Pfarrer Hertel bestattet. … Die 1./ Battr. verlor am 26. und 27.07. einen Zugführer, Vizewachtmeister Seidel, und ihren Batterieführer Hauptmann Seider. Mit seinem Vizewachtmeister zusammen wurde er auf dem Ehrenfriedhof des Regiments beigesetzt. Während an der Front der Kampf am mächtigsten tobte, rüstete man sich einige Kilometer weiter rückwärts zu einer einfachen Feier. Der Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof des Regiments bei Gincrey wurde eingeweiht. Die schlichte Feier schloß mit dem mit dem Niederländischen Dankgebet, bei dessen Klängen Kränze niedergelegt wurden. Auf zwei Tafeln zu beiden Seiten des Gedenksteins standen die Namen derer, die auf dem Friedhof ruhten, sowie derer, die nicht zurückgeschafft werden konnten oder die in Lazaretten starben. … In besondere Trauer wurde das Regiment versetzt durch das Hinscheiden des Oblt. Suhrmann, Führer der 5./ Battr. Er wurde am 22. August durch Granatsplitter in der Stellung schwer verwundet und verschied abends im Feldlazarett 7, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Am 24. August wurde er, der 50. Tote des Regiments in der Stellung am Fort Vaux, im Beisein vieler Offiziere und Mannschaften, die dem lieben Kameraden die letzte Ehre erweisen wollen, auf dem Regimentsfriedhof beigesetzt.
Von den Gefallenen liegen 48 (3 Offiziere, 45 Mannschaften) auf dem Ehrenfriedhof des Regiments im Parinsaux-Wald.
Die Kämpfe um Cesse und Luzy-Saint-Martin gehörten zu den Folgekämpfen nach der Schlacht um Longwy – 22. bis 25. August 1914. Diese Grenzschlacht führte die Heeresleitung entlang der Festungslinie Montmédy–Longuyon–Longwy, danach setzten die deutschen Verbände über die Maas, um die geschlagenen französischen Truppen zu verfolgen und endgültig zu vernichten.
Das Reichsarchiv schreibt zum 26. – 28. August 1914: Das VI. Armeekorps vollends sah sich außerstande, eine Erleichterung der Lage des rechten Flügels herbeizuführen, da es nach Überschreiten der Maas auf heftigen Widerstand stieß. Der nachts und in den frühen Morgenstunden bei Martincourt übergegangenen 11. Infanterie-Division gelang es zwar, in erbitterten Kämpfen sich in Besitz der Dörfer Luzy und Cesse zu setzen, doch gewann ihr weiterer Angriff, der sich gegen den Ostrand des vorliegenden Waldes und gegen die Straße Laneuville – Beaumont richtete, nur sehr allmählich Boden. Der Feind ließ es an kräftigen Gegenstößen nicht fehlen und verstärkte sich zusehends. Sein Artilleriefeuer verursachte schwere Verluste. Auf den Höhen westlich Luzy und Cesse war die Angriffskraft der schlesischen Infanterie erschöpft. Feld- und schwere Artillerie vermochten aus ihren Stellungen vom jenseitigen Maas-Ufer nicht wirksam genug in die Kämpfe einzugreifen. Der Versuch, eine Feldbatterie über die Brücke in eine offene Feuerstellung bei Luzy vorzuziehen, endigte sehr bald mit ihrer Niederkämpfung. Die Pontonbrücke selbst war in Gefahr, eingeschossen zu werden, und wurde zeitweise ausgefahren. Während so das Gefecht der 11. Infanterie-Division bis zum Mittag mehr und mehr in ein kritisches Stadium geriet, gelang es der 12. Infanterie-Division, mit der 24. Infanterie-Brigade und einer Feldartillerie-Abteilung ungeachtet feindlichen Artilleriefeuers bei Inor den Übergang zu vollziehen und sich in leichterem Gefecht zunächst in dem westlich gelegenen Maas-Bogen festzusetzen. Als dann in den ersten Nachmittagsstunden unter der Wirkung des französischen Artilleriefeuers auf dem rechten Flügel der 11. Infanterie-Division rückgängige Bewegungen eintraten, die allerdings dank dem tatkräftigen Eingreifen der örtlichen Führung bei Luzy und am Bahndamm nördlich des Ortes zum Stillstand kamen, setzte der Kommandeur der 24. Infanterie-Brigade, Generalmajor v. d. Heyde, seine Infanterie zum flankierenden Vorstoß in südlicher Richtung durch den vorliegenden Wald an und brachte hierdurch den feindlichen Angriff gegen die Infanterie-Division nicht nur zum Stehen, sondern allmählich auch zum Zurückfluten. Auch das französische Artilleriefeuer wurde schwächer. Der rechte Flügel der 11. Division schloss sich dem Vorgehen an und trieb den Feind in den Wald zurück. … Eine ernste Krise aber war noch am Abend auf dem Südflügel der Armee beim VI. Armeekorps entstanden. Dort lebte nach Eintritt völliger Dunkelheit das französische Artillerie- und Infanteriefeuer schlagartig wieder zu großer Heftigkeit auf. Es übte eine erhebliche moralische Wirkung auf die durch die Eindrücke des schweren Kampftages bereits stark erschütterte Infanterie der 11. Division aus. In dichten, ungeordneten Haufen strömten Teile, darunter zahlreiche Verwundete, über die unter feindlichen Feuer liegende Pontonbrücke auf das andere Ufer zurück. Erst dort gelang es allmählich, die Zurückweichenden regimenterweise zu sammeln. Klarheit über die wirkliche Lage an der Front war vom Standpunkt des Divisionsstabes 1 km östlich Martincourt nicht zu gewinnen. Der Divisionskommandeur, Generalleutnant v. Webern, eilte daher persönlich an die Brückenstelle vor. In seiner Abwesenheit entwarf der an der Befehlsstelle zurückgebliebene Generalstabsoffizier für alle Fälle einen Befehl zur planmäßigen Räumung des linken Maas-Ufers und sandte den Entwurf dem Divisionskommandeur nach, damit dieser je nach seiner Auffassung der Lage über die Ausgabe des Befehls entscheiden sollte. Der mit Überbringung des Entwurfs beauftragte Offizier erhielt für den Fall, daß er den Divisionskommandeur nicht finden und die Lage es erforderlich machen sollte, die Ermächtigung, den Befehl selbstständig zur Durchführung zu bringen. Es hat sich nicht ermitteln lassen, ob dem General v. Webern der Befehlsentwurf vorgelegt und von ihm gutgeheißen worden ist, oder ob der betreffende Ordonnanzoffizier ihn selbstständig ausgegeben hat. Nur soviel steht fest, daß er bei drei Regimentern der Division gegen Mitternacht, bei dem zur 12. Infanterie-Division gehörigen Infanterie-Regiment 63 um 01.30 Uhr nachts durchgedrungen ist. Dieses Regiment hatte noch zwei Stunden zuvor bei Luzy einen Vorstoß feindlicher Infanterie in blutigem Handgemenge zurückgeworfen, wie überhaupt die vordere Linie nach wie vor gehalten worden war.
Eine Übersichtstafel erläutert in französischer und deutscher Sprache die Ereignisse vom 26. und 27. August 1914.
Gliederung 11. Infanterie-Division
21. Infanterie-Brigade (Breslau)
Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 (Schweidnitz)
Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Graf Moltke“ (Schlesisches) Nr. 38 (Glatz)
22. Infanterie-Brigade (Schweidnitz)
Grenadier-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 11 (Breslau)
4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 (Breslau)
2. Schlesisches Jäger-Bataillon Nr. 6 (Oels)
Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 11 (Gleiwitz)
11. Feldartillerie-Brigade
Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ (1. Schlesisches) Nr. 6
2. Schlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 42
1. Kompanie/Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6
Die 5. Armee im August 1914 vor Verdun
Nach den Kämpfen in Cesse und Luzy-Saint-Martin begruben die Deutschen die Leichen größtenteils mit Hilfe lokaler Arbeitskräfte.
Mehr als tausend Tote oder Vermisste wurden auf französischer Seite gezählt, und wir können eine entsprechende Menge an deutschen Verlusten schätzen. Die Bestattung der Leichen dauerte bis Mitte September. Die Toten befanden sich teilweise in einem solchen Zustand des Verfalls, dass sie die Verwendung von Eisenhaken erforderten, um sie vor der Bestattung auf Wagen zum Abtransport zu laden. Zu Beginn der Besatzung errichteten die deutschen Truppen sieben Grabdenkmäler auf dem Gebiet der beiden Gemeinden, davon sechs in Luzy-Saint-Martin, an dem Ort Grand Truche, und eines in Cesse, an dem Ort Chaumont. Später wurden die Grabstätten aufgelöst und die Gefallenen nach Brieulles-sur-Meuse überführt.
Eins der zwei deutschen Denkmäler am Grand Truche. Neben dem ehemaligen Waldfriedhof sind es die einzigen erhaltenen Denkmäler aus der Zeit zu Beginn des Weltkrieges. Alle anderen Denkmäler aus dem Jahre 1914 sind nicht mehr aufzufinden. Vor dem Wald am Horizont fließt die Maas entlang.
Das Grenadier-Regiment Nr. 11 berichtet: Am Nachmittag beschoß unsere Artillerie, die dicht hinter den Vorpostenaufgefahren war, die jenseitigen Höhen, ohne daß der Franzose erwiderte oder sonst ein Erfolg zu bemerken war. Gegen Abend setzte starkes Regenwetter ein, daß für ein unbeobachtetes Überschreiten des Maas günstig schien. Nach 12 Uhr nachts begann dann der Vormarsch. Gegen 2 Uhr erreichte das an der Spitze der Div. befindliche Gren.-Regt. 11den Fluß westl. Martincourt. 4./11 besetzt den Ort und 2./11 verlängerte die Stellung nach Nordwesten am Kanal entlang. Zur Sicherung des Überganges wurden zunächst II./11 und die M.G.K als erste Truppe gegen 03.30 Uhr morgens am 27. August auf Pontons übergesetzt, da die Pontonbrücke noch nicht fertig war. Nur schwaches fdl. Inf.-Feuer setzte ein. Als bald darauf die Pionierbrücke passierbar wurde, ging das Überschreiten des Flusses schneller vor sich, so daß gegen 6 Uhr morgens das ganze Rgt. ohne die beiden zur Deckung des Überganges zurückgelassene Komp. (2./ und 4./) hinüber war. Rechts vom I.R. 51, das bald auch den Übergang bewerkstelligt hatte, entwickelte sich nun Gren.Regt. 11 nach Westen. Kurz darauf ging bei der Brigade die Meldung ein, daß der Feind nach Süden in Richtung Stenay abmarschiere. Daher wurde die Brigade mit breiter Front nach Süden entwickelt, wobei Regt. 11 aus Luzy und den mit Buschwerk besetzten Höhen westl. davon starkes Feuer erhielt. Die Schwenkung hatte bei dem plötzlichen Angriff nicht durchgeführt werden können, daher kamen beide Regimenter, 11 und 51, etwas durcheinander, was die Führung erschwerte. Bald griff auch die 21. I.B. in den Kampf, deren Regimenter (10 und 38) sich gleichfalls mit den anderen Verbänden vermischten. Gegen Mittag kam das Gefecht 800 m westl. Luzy zum Stehen, weil die anfangs zurückgewichene Inf. des Feindes sich hier eingegraben hatte und ein rasendes Schnellfeuer auf die deutschen Linien unterhielt. Besonders wirksam war die vorzügliche franz. Artl.,während die deutsche von den Höhen am rechten Maasufer leider vielfach die eigenen Truppen beschoß und dadurch schwer behinderte. Unter so schwierigen Verhältnissen begannen die deutschen Linien zu wanken, und es bedurfte des entschlossenen Eingreifens der Offz. und energischer Uoffz., darunter des Feldw. Heilmanns 3./11, die Schützen zum Aushalten zu bewegen. Nachdem es endlich erreicht war, die Artl. zu verständigen, gelang es durch einen kräftigen Vorstoß gegen die Höhen westl. Luzy, den Feind in das Fôret de Jaulney zurückzuwerfen. Ein weiteres Vordringen in die dichten Waldungen war wegen der starken Verluste, der Vermischung der Verbände, die eine straffe Leistung fast unmöglich machte und der hereinbrechenden Dämmerung wegen nicht ratsam. Da der Gegner, dessen Artl. den Tag über sich ziemlich zurückgehalten hatte, von 7 Uhr abends an begann, das ganze Gelände bei Luzy und besonders auch den Maasübergang bei Martincourt in wirksamster Weise mit Granaten abzustreuen, wurde die am Bahndamm dicht nördl. Luzy gesammelte 22. I.B. gegen 12 Uhr nachts wieder über die Maas zurückgenommen. … Neben vielen Verwundeten hatte das Regt. an Gefallenen den Verlust von 9 Offz., 4 Feldw. und 130 Uo. und Mannschaften zu beklagen.
Denkmal des Grenadier-Regiments Nr. 11 und des Infanterie-Regiments Nr. 51
Der aufgelassene Waldfriedhof in Luzy-Saint-Martin
Ein kleiner Pfad führt vom Picknickplatz am Grand Truche rechts den Hang hoch zum Waldrand. Der Soldatenfriedhof wurde in Form einer Rotunde errichtet. Ursprünglich waren dort die Gräber für 82 französische und 118 deutsche gefallene Soldaten, die vom nahen Schlachtfeld geborgen wurden. Später wurden die Leichen umgebettet; sie ruhen nun auf den zentralen Soldatenfriedhöfen von Brieulles-sur-Meuse.