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Damals und heute

Flugfeld Sivry-sur-Meuse

Oswald Boelcke erreichte, frisch ernannt als Oberleutnant, im Februar 1916 von Douai kommend, das Dorf Jametz. Sein Auftrag lautete; Schutz der Tätigkeiten der Artillerie-Flieger-Abteilung 203, im Rahmen des Angriffes auf die Festung Verdun. Den Beginn der Offensive verbrachte er allerdings auf Grund einer Darmerkrankung im Lazarett in Montmedy. Aus diesem flüchtete er nach wenigen Tagen um einen französischen “Bauernschreck” zu jagen, der mit seinen Bordwaffen des öfteren das Flugfeld beschoss. Noch am gleichen Tage gelang es Boelcke diesen anzuschießen.

Boelcke
Abgestürztes französisches Flugzeug bei Drillancourt im Mai 1916

Da es ihn näher zur Front zog, erhielt er die Erlaubnis vom leitenden Stabsoffizier der Flieger einen eigenes Flugfeld zu errichten. Die Platzwahl fiel auf Sivry-sur-Meuse und bald existierte dort die Fokkerstaffel Sivry mit Boelcke, Lt. Notzke, einem Personen- und einem Lastauto, sowie einem Unteroffizier und 15 Mann. Das Flugfeld lag ca. 1000 m nordwestlich von Sivry-sur-Meuse auf einer Wiese rechts der Maas. Die Entfernung zum zentralen Schlachtfeld Verdun betrug ca. 17 km.

Boelcke
Oswald Boelcke

Losgelöst von der Flieger-Abteilung, als eigenständige Gruppe agierend wurde, die Fokkerstaffel direkt dem Stabsoffizier der Fliegerei unterstellt. Ziel war es, die Luftherrschaft durch offensives Eingreifen herzustellen. Am 11. März 1916 erreichte Boelcke das Flugfeld und bereits am 12. sowie am 13. März gelangen ihm mit dem Abschuss eines Farman-Doppeldeckers über dem Cote de Talou und eines Voisin Doppeldeckers bei Malancourt die Luftsiege Nr. 10 und 11.

Schon am 19. März schoss er eine Maschine südlich Cuisy und am 21. März einen Farman Doppeldecker über dem Fosses-Wald ab.

Für Luftsieg Nr. 12 erhielt er ein kaiserliches Dankschreiben, nebenbei pflegte er viel Kontakt zum Kronprinzen im nahen Stenay.

Im April wurde Olt. Boelcke vom General der Infanterie und Chef des Generalstabs Erich von Falkenhayn nach Charleville zum Abendessen befohlen.

Karfreitag, den 21. April 1916, kollidierte Lt. Notzke auf der Rückkehr eines Frühfluges mit Olt. Boelcke mit einem Fesselballon und stürzte tödlich ab. Er wurde durch Olt. v. Althaus und Lt. v. Hartmann ersetzt. Ostersonntag verbrachte Boelcke in Stenay mit Kaiser Wilhelm II. im Gespräch.

Weitere Luftsiege:

An den folgenden Tagen errang er weitere Luftsiege:

26. April, Luftsieg Nr. 14 nach Kampf mit Absturz des Gegners südwestlich Vaux.

2. Mai, eine Maschine angeschossen, die bei Charny landen musste und von deutscher Artillerie zerstört wurde

6. Mai, eine Maschine angeschossen, Notlandung südlich Hessenwald.

9. Mai, Abschuss Nr. 15, eines Doppeldeckers südlich des Pfefferrückens.

Am 18. Mai schoss er einen zweimotorigen Caudron bei Massiges in Brand, welcher in die 2. Linie stürzte, am 21. Mai brachte er einen Nieuport nach kurzem Luftkampf über dem Mort Homme zum Absturz. Noch am gleichen Abend folgte Abschuss 18 über dem Hessenwald. Belohnt wurde er mit der Ernennung zum Hauptmann.

Mitte Juni 1916 sollte eine Staffel von 6 Fokkern das Flugfeld von Sivry-sur-Meuse verstärken und ab dem 30. Juni 1916 unter der Führung von Hauptmann Boelcke eingesetzt werden. Dazu kam es nicht mehr, da bedingt durch den Fliegertod von Max Immelmann, Boelcke das Fliegen von höchster Stelle verboten und er an den Balkan abkommandiert wurde. Seinen letzten Luftsieg im Frontbereich Verdun errang Boelcke trotz Flugverbot am Abend des 27. Juni 1916, als er einen Franzosen über Douaumont abschoss.

Boelcke
Fokker E III

Über das Flugfeld bei Sivry in den weiteren Kriegsjahren konnten keine weiteren Informationen eingeholt werden.

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Damals und heute

Sivry-sur-Meuse

Sivry-sur-Meuse war ein Etappen-Standort im Hinterland der deutschen Front an der Maas. Der Ort hatte knapp 300 Einwohner.

In Sivry befand sich schon ab dem 01. Oktober 1914 das Reserve-Feldlazarett 25. Das Lazarett erstreckte sich über mehrere Gebäude: Schule, Rathaus sowie Scheunen und Wohngebäude. Es besass über 200 Lagerstellen. Zum Lazarett gehört ein Bade- und Desinfektionsraum. Nach Beginn der Verdun Schlacht entsteht südlich von Sivry der Haupt-Verbandsplatz der 14. Infanterie-Division.

Das Lazarett von Sivry
Sivry
Sivry – Kaiser-Wilhelmstr. mit Feld-Lazarett
Sivry-sur Meuse
Heute: Das Rathaus von Sivry-sur Meuse

Am 23. April 1916 übernimmt das Reserve-Feldlazarett 35 die Einrichtung und versorgt aufgrund der günstigen Lage der Ortschaft, Verwundete und Kranke von beiden Seiten der Maas.

Sivry sur Meuse
Wagenhalteplatz an der Kirche von Sivry
Sivry sur Meuse
Kriegsgräberstätte Sivry-sur-Meuse

Die ehemalige deutsche Kriegsgräberstätte Sivry-sur-Meuse wurde als Folge der Errichtung des Lazaretts angelegt. Der Friedhof besteht heute nicht mehr. Der Gräberdienst der Wehrmacht löste 1943 den Friedhof neben weiteren auf und alle 729 Grabstellen wurden nach Consenvoye umgebettet.

Sivry sur Meuse
Der einstige Soldatenfriedhof in Sivry
Sivry sur Meuse
Noch 2011 war das Denkmal des Königlich Sächsischen Ersatz-Feldartillerie-Regiments 47 in einem schlechten Zustand.
Sivry sur Meuse
Seit 2012 erstrahlt es in neuem Glanz
Oswald Boelcke in Sivry

1916 hatte der bekannteste deutsche Jagdflieger Oswald Boelcke seine Unterkunft in Sivry. Oswald Boelcke entwickelte als erster Jagdflieger weltweit die Einsatzgrundsätze im Luftkampf.

Im März 1916 wurde in Sivry-sur-Meuse die Fliegerabteilung Sivry und spätere Jagdstaffel 2/Jasta Boelcke aufgestellt. Die Staffel bestand aus sechs Jagdflugzeugen. Das Flugfeld befand sich auf der Wiese zwischen Kanal und Maas. In der Zeit zwischen dem 12. März und 27. Juni 1916 gelangen Oswald Boelcke 10 Anschüsse zwischen Verdun und der Champagne. Oswald Boelcke liess einen Front-Beobachtungsstand telefonisch mit dem Flugfeld verbinden und schuf so die erste Flieger-Leitstelle der Welt.

Sivry sur Meuse
Das Quartier von Oswald Boelcke 1916
Sivry sur Meuse
Das Haus heute…
Die Ortskommandantur

Natürlich gab es in Sivry auch eine Kommandantur. Heute würde man “militärische Verwaltungsstelle” sagen. Hier hatte der Ortskommandant seinen Stab untergebracht.

Sivry sur Meuse
Sivry sur Meuse Die Kommandantur in Sivry 1916
Die Maasbrücke

Beim Vormarsch 1914 wurde die Brücke über die Maas durch die abrückenden französischen Truppen zerstört. Da die Brücken im Maastal knapp waren, bauten Pioniere des Pionierbataillon 20 sie wieder auf. Die Kronprinzenstraße führte zur Brücke und ging in der Mitte des Dorfes vor der Kirche ab.

Sivry
Die Kronprinzenbrücke
Sivry sur Meuse
Der Ort heute
Sivry sur Meuse
Sivry sur Meuse – Brücke über den Kanal
Sivry sur Meuse
Blick von Osten auf Sivry
Ortsansichten
Sivry
Ortseingang
Sivry
Kronprinzenstraße in Sivry an der Maas

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Verdun - In der Stadt

Porte Chaussée

Das Porte Chaussée ist ein Teil der alten Stadtbefestigung von Verdun. Östlich des alten Stadtkerns, direkt an der Maas gelegen, bildete es einen Hauptteil der früheren defensiven Bewehrung.
Es wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts (1380) erbaut, im 15. Jahrhundert baulich verändert und der Zeit angepasst.

Porte Chaussee in Verdun
Das Porte Chaussee in Verdun

Das 3-stöckige burgähnliche Stadttor wurde ab 1754 als königliches Militärgefängnis genutzt.
Ein schweres heute noch erhaltenes Fallgatter verwehrte möglichen Angreifern den Zutritt zur Stadt. Heute lädt es den Besucher förmlich ein es zu durchwandern und die Altstadt von Verdun zu betreten.

In naher Entfernung finden Sie auch das Tourismus-Büro der Stadt mit dem gegenüberliegenden Monument aux Enfants de Verdun.

Monument aux Enfants in Verdun
Monument aux Enfants in Verdun

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Verdun - In der Stadt

Die Zitadelle von Verdun

Schon im frühen Mittelalter war Verdun eine befestige Stadt an der wichtige Handelsrouten entlangliefen. Durch den Vertrag von Chambord fällt die Stadt Verdun 1552 an den König von Frankreich, Heinrich II. Der Bau der Zitadelle in Verdun begann schon 1567 nach der Bastionsbauweise auf dem Saint-Vanne-Felsen, erstreckte sich aber über mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Fertigstellung. Der Festungsbaumeister Vauban (1633 – 1707), gestaltete den Bau weiter und noch Mitte des 19. Jahrhunderts arbeitete man nach seinen Plänen.

Luftbild der Zitadelle von Verdun oben im Bild


Nach dem die Preußische Besatzungsmacht nach dem Deutsch – Französischem Krieg 1870/71, im Jahr 1873 die Zitadelle verließ, wurden die Arbeiten, allerdings unterirdisch, zur Verstärkung weiter fortgesetzt. In den Jahren 1890 und 1893 wurden unter Kommandant Guinot 4 km unterirdische Gänge angelegt. 1914 wurden 4 Horchstollen angelegt und mit dem Stollensystem verbunden. Im dritten Kriegsjahr wurden Bäckereien geschaffen, Telefonzentralen, Lagerräume, Aufenthaltsräume und vieles mehr eingerichtet, um das Leben und Arbeiten zu erleichtern. Nun war Platz für mehrere tausend Menschen, unterschiedliche Quellen sprechen von 5000 – 10000 Personen.

Zitadelle
Der neu gestaltete Eingang zur Zitadelle

Hinweise für Besucher

Heute dient ein Teil der Zitadelle als Museum. Im Juni 2021 sorgte die unterirdische Zitadelle von Verdun für ein großes Ereignis, als sie ihre Pforten mit einem völlig neu gestalteten Rundgang öffnete. Drei Bereiche sollen den Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzen.
In jedem Fall ist der neu gestaltete Eingangsbereich um Welten freundlicher gestaltet als der vorherige Besucherempfang.
Ein Film begleitet von Informationstafeln soll die Besucher in das Thema einstimmen. Im Anschluss folgt eine Rundfahrt mit den bereits vorher vorhandenen ferngesteuerten Wagen. Diese Rundfahrt wird nun durch VR(Virtual Reality)-Brillen begleitet. Nach der Rundfahrt sollen weitere Informationstafeln den Besuch abschließen.

Gruppen sollten auf jeden Fall reservieren. Achtung: In der Zitadelle sind es ganzjährig nur 8° C.
Homepage mit weiteren Informationen

Weitere Eindrücke von der Zitadelle

Der Eingang zum Kasernenbereich der Zitadelle. Mittlerweile wird dieser nicht mehr genutzt.
Zitadelle
Porte de France – ein Teil der Stadtbefestigung nah der Zitadelle
Zitadelle
An vielen Stellen ist die Zitadelle in das Stadtbild einbezogen worden.

Historische Ereignisse in der Zitadelle

Am 13. September 1916 wird in ihren Gewölben die Stadt mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ausgezeichnet und ihr das Kriegsverdienstkreuz verliehen.

Schon 1916 schlägt der Präsident des Souvenir Francais aus Rennes vor, dass ein unidentifizierter französischer Soldat im Panthéon bestattet werden soll. Der anschliessende Gesetzesentwurf wird einstimmig duch die Nationalversammlung beschlossen und der Bestattungsort geändert: Arc de Triomphe de l’Ètoile in Paris

Die Richtlinien sehen vor, dass in jedem der festgelegten Frontabschnitte: Flandres, Artois, Somme, Marne, Chemin-de-Dames, Champagne, Verdun, Lothringen und Elsaß ein nicht identifizierter französischer Soldat exhumiert wird. Am 09. November 1920 werden die Särge nach der Zitadelle von Verdun transportiert. Aber nur acht Särge kommen an, da bei einem der Särge Zweifel aufkommen.

Am nächsten Tag überreicht André Maginot, Minister für Pensionen und Kriegshilfe, Auguste Thin, einem jungen Obergefreiten des Regiment d’Infanterie 132, der zuvor dazu bestimmt wurde den unbekannten Soldaten auszuwählen, einen Blumenstrauß mit den Worten: “Soldat, Sie werden diesen Blumenstrauß auf einen der acht Särge ablegen, derjenige ist dann der unbekannte Soldat (…). Dies ist die höchste Würdigung und sie ist nicht zu hoch, wenn es sich um den handelt, dessen anonymes Opfer und dessen übermenschlicher Mut das Vaterland, die Rechte und die Freiheit gerettet hat.”
Der junge Soldat bleibt vor dem 6. Sarg stehen, er zählte die Zahlen seines Regiments zusammen – Regiment d’Infanterie No. 132.

Der nun auserwählte Leichnam findet seinen Platz als „Unbekannter Soldat Frankreichs” unter dem Arc de Triumph.
Die übrigen sieben Gefallenen werden auf dem Französischen Soldatenfriedhof Faubourg – Pavé in Verdun unter dem Hochkreuz bestattet. Zunächst war eine Bestattung in der Krypta des Siegesdenkmals geplant gewesen. Dieser Plan zur Bestattung wurde jedoch verworfen.

Verdun
Die Zitadelle im Grün versunken

Der Park der Marschälle

Ein Weg durch den Park der Marschälle, der an die Zitadelle im Südwesten anschließt, führt an den hohen Umwallungen der Befestigung vorbei. Sie werden flankiert von 16 Statuen französischer Marschälle aus der Zeit Napoleons I. bis zum Ersten Weltkrieg.

Park der Marschälle

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Verdun - In der Stadt

Das Weltfriedenszentrum

Im Schatten der Kathedrale Notre Dame befindet sich der ehemalige Bischofspalast (Palace Episcopal), dessen Bau 1724 nach einem Entwurf vom Pariser Baumeister Robert de Cotte begonnen wurde.
Die Namen der residierenden Bischöfe lassen sich im Eingangsbereich des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, betrachten.
Seit 1994 beherbergt es innerhalb seiner Mauern das „Centre Mondial de la Paix”, besser bekannt als „Weltfriedenszentrum”. Hier soll es dem Besucher möglich sein, sich mit Krieg, Frieden und Versöhnung, der Freiheit und den Menschenrechten auseinander
zu setzen.


Es können Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen, Seminare besucht, sowie Konferenz- und Klassenräume genutzt werden. Der Schwerpunkt wird hier auf Aufklärung der Jugend gelegt, gerne arbeitet das Zentrum mit Schulklassen und Teilnehmern von Bildungsfahrten zuammen.
Zum 90. Jahrestag der Schlacht wurden vor dem Weltfriedenszentrum 2 Skulpturen eingeweiht und der Palast selbst, als neues Teilstück in die „Straße des Friedens” aufgenommen.

Öffnungszeiten des Weltfriedenszentrum:

Täglich: 09:30 – 12:00 / 14:00-18:00, montags geschlossen

Innenhof des Weltfriedenszentrum
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Verdun - In der Stadt

Kathedrale Notre-Dame de Verdun

Auf den Ruinen des alten römischen Castrums „Virodunum” errichteten ab 457 n. Chr. die ansässigen Siedler das erste Gotteshaus. Auch der heutige Monumentalbau mit romanischen Einflüssen, dessen Bau ca. 990 n. Chr. begonnen wurde, befindet sich an dieser Stelle und wacht über die Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden weitere Anbauten wie die Krypta und Portale angefügt, sowie spätgotische Elemente hinzugefügt. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1755 existieren bis heute nur noch zwei der ehemaligen vier Türme.

Zahlreichen Beschuß und dadurch resultierende Beschädigungen musste die Kathedrale in den Jahren 1914-1918 über sich ergehen lassen.
Historische Quellen beschreiben, dass die erste Granate am 21. Februar 1916 gegen 8 Uhr 15 das südöstliche Querschiff streifte und zwischen Kathedrale und Palast einschlug.

Kathedrale
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Verdun - In der Stadt

Das Siegesdenkmal

Mitten im Herzen der Stadt an der Rue Mazel gelegen, befindet sich das Siegesdenkmal, welches in die Mauer der alten Stadtbefestigung integriert wurde. Dieses Monument wurde im Juni 1929 eingeweiht. Es zeigt einen fränkischen Ritter auf dein Schwert gestützt, den Blick streng nach Osten Richtung Deutschland gewandt. Das Denkmal bildet in der Stadt einen zentralen Punkt des Gedenkens an die Schlacht. Somit entwickelte sich bereits früh der Gedenktourismus an den Ersten Weltkrieg in der Stadt Verdun, die wie keine andere Stadt Frankreichs davon profitiert.

Siegesdenkmal
Siegesdenkmal

73 Stufen führen an den eigentlichen Sockel des 30 m hohen, von russischen Beute-Kanonen flankierten Denkmals. Durch den dortigen Eingangsbereich betritt man die Krypta, in der das „Goldene Buch” ausliegt. In diesem Buch sind alle Namen der vor Verdun Gefallenen und der mit Medaillen geehrten Poilus verzeichnet. “Poilus” wurden die französischen Soldaten im Ersten Weltkrieg genannt. Auch in der heutigen Zeit werden immer wieder Namen nachgetragen.

Siegesdenkmal
Siegesdenkmal

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Argonnen

Maison du Pays d’Argonne

Im Maison du Pays d’Argonne in Vienne-le-Château befindet sich im Untergeschoß ein kleines Museum. Einige Informationstafeln erläutern die Kämpfe in den Nordargonnen. Hierzu werden verschiedene Ausstellungsstücke aus dem Bois de la Gruerie und aus der Feste Kronprinz gezeigt, unter anderem ist das Bett und der Schreibtisch des späteren Generalfeldmarschall Erwin Rommel zu sehen. Rommel diente als junger Infanterie-Offizier 1914/1915 beim Infanterie-Regiment 124 aus Weingarten in den Argonnen.

Bitte melden sie sich zum Besuch des Museums einfach in der Touristen-Information im Erdgeschoß.

Der Besuch ist kostenlos.

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Argonnen

Der Kaisertunnel

Nach den beiden deutschen Großangriffen vom Juli und September 1915 beherrschten die deutschen Truppen den Sattel der Höhe La Fille Morte. Die Höhe 285 blieb dagegen im Besitz der französischen Truppen.   Die französischen Beobachter erhielten von dort aus einen tiefen Einblick in die Täler und Schluchten westlich dieser Höhe. Um sich den Blicken der Franzosen auch bei Tage zu entziehen, gruben die deutschen Truppen mehrere Verbindungstunnel unter den Höhen und Schluchten hindurch. Einer von ihnen war der Kaisertunnel.

Der Einbau der Küchen wurde schon im März 1916 begonnen und war Anfang April beendet. Später kamen eine Zisterne, ein Sanitätsraum und ein Generatorraum hinzu. Die Generatoren versorgten die Minenkriegsanlage mit Strom für Ventilatoren und Beleuchtung.
(Anm. : Ob es sich nur um einen Sanitätsraum oder ein Materiallager für den Verbandsplatz handelte, steht nicht fest. Jedenfalls ist in den Plänen der Bayer. Vermessungsabteilung 15 im Nordgrund-Lager ein Verbandsplatz eingezeichnet.)

Für Material-, Truppen- und Verwundetentransporte bauten die deutschen Truppen mit Hilfe zweier Eisenbahn-Betriebskompanien ein Feldbahnnetz, auch Argonnenbahn genannt, auf. Dieses reichte mit einem seiner Endpunkte bis zum Lager Nordgrund. Von hier aus führte die Strecke über den Meurissons-Grund, Bahnhof Römerlager, Bahnhof Esebeck-Platz zum Lager Borrieswalde zum Hauptverbandsplatz.

Kaisertunnel

Der Kaisertunnel wurde in den ersten Monaten des Jahres 1916 vom 9. lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 173 (St. Avold, Metz) gegraben. Vom Südgrund aus nach Norden war, unter der Kronprinzenhöhe hindurch, bis zum Nordgrund (auch Jägerschlucht genannt) ein über 300 m langer bergmännisch gebauter Tunnel, der Kaiser-Tunnel, gegraben worden. Das Bild zeigt einen noch provisorisch ausgebauten Seitenausgang.

Im Januar 1918 berichten die Pioniere vom württembergischen Pionier-Bataillon 402 vom Ausfall der Generatoren mangels Ersatzteilen und Kabeln. Der Strom wird zunächst vom Lager Lehmannschlucht und später von der Kraftzentrale im Meurissonsgrund bezogen.

Kaisertunnel
Frühes Bild des Kaisertunnels

Des weiteren wurde ein Verbindung zur 2. Linie geschaffen – der Bataillons-Tunnel. Somit war es möglich vor den französischen Beobachtern auf der Höhe 285 unbeobachtet, durch den Siebenschläfer-Graben kommend, zunächst durch den Ortliebtunnel in den Nordgrund hinabzusteigen und im Anschluß durch den Kaisertunnel und Bataillonstunnel über eine Strecke von 400 m sich völlig unsichtbar zu bewegen. Dies war jedoch nur für Personen möglich. Für größere Materialtransporte war der Ortlieb- und Bataillonstunnel nicht breit genug.

Kaisertunnel
Spätere Aufnahme des Eingangs
Aktuelle Situation des Kaisertunnel:

Der Kaisertunnel ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Im Rahmen der Vorbereitung für die 100-Jahr Feier des Ersten Weltkriegs wurde der Kaisertunnel wegen maroder Eingänge im Dezember 2012 geschlossen. Ein neues Sicherheitskonzept erwies sich als zu teuer, so dass die dringend erforderlichen Restaurationsarbeiten an beiden Eingängen und der Beleuchtung nicht durchgeführt werden konnten.

Die Kronprinzenhöhe 2022 – nach Holzarbeiten

Zur weiteren Nutzung des Museums kann ebenfalls nichts Neues gesagt werden.

Der Stein, den die deutschen Erbauer auf dem Nordausgang platzierten, wurde von den Les Amis de Vauquois im Juni 2014, nach Genehmigung der Behörden, zum Schutz vor Diebstahl abmontiert und in das Minenkriegsmuseum auf Vauquois gebracht.

Kaisertunnel
Abschlussstein des Kaisertunnels im Museum Vauquois

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Höhe 285 / Haute Chevauchée

Nach dem Angriff vom Juli 1915 bildete sich auf dem Kamm der Höhe 285, die französische Ortsbezeichnung lautet La Haute Chevauchée,  eine neue Kampflinie, die sehr bald vom unterirdischen Minenkrieg geprägt wurde. Diese Minensprengungen dienten primär zum Schlagen von Breschen in die gegnerische Linie, um die Wahrscheinlichkeit des Gelingens von Infanterieangriffen zu erhöhen.

 Am Parkplatz aus sehen Sie bereits die Informationstafeln, hinter denen der historische Lehrpfad zu den Argonnenkämpfen beginnt.

H285
Graben bei Höhe 285
H285
Sprengkammer bei Höhe 285

Nach wenigen Schritten gelangen Sie zunächst zum Denkmal für die Toten der französischen Armee und ihrer Verbündeten, indem sich auch ein kleines Gebeinhaus befindet. Auf den Seitenwänden und der Rückwand des Denkmals sind die jeweiligen französischen, amerikanischen, italienischen und tschechoslowakischen Einheiten die in den Argonnen gekämpft haben, aufgeführt. Das Denkmal wurde 1923 eingeweiht. Alle 2 Jahre findet am ersten Sonntag im Juli eine Gedenkfeier für die Gefallenen in den Argonnen statt. Sie wird vom Comité Commémoratif de L’Argonne ausgerichtet.

Dahinter liegt der Sprengtrichter vom 12. Dezember 1916, der durch eine unterirdische deutsche Sprengung mit 52500 kg Sprengstoff entstand. Dieses war zugleich die größte Sprengung an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein Hochkreuz für die Gefallenen in den Argonnen. Dieses wurde 1971 von der 4./Panzerbataillon 144 aus Koblenz zusammen mit französischen Pionieren errichtet.

Hinter dem Hochkreuz führt ein kleiner Pfad weiter auf den historischen Lehrpfad der Höhe 285. Die Gesamtdauer des Lehrpfades beträgt etwa 30 Minuten. Er führt sie durch zahlreiche Schützengräben bis zum Eingang des Kaisertunnels im Südgrund.

In den rückwärtigen Schluchten entstanden an den steilen Hängen zahlreiche Lagerbereiche, deren Spuren heute noch gut sichtbar sind.

Argonnen 285
Unterstände bei Höhe 285

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