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Caures-Wald – Bois des Caures

Der Caures-Wald oder Bois des Caures bezeichnet ein Waldgebiet nördlich von Verdun umgeben von den Ortschaften Flabas, Ville-devant-Chaumont, Beaumont-en-Verdunois und Haumont.

Hier befindet sich eine etwas entfernte, aber interessante Stätte um die Anfänge der Schlacht von Verdun.


Der Caures-Wald ist geprägt durch die Geschichte des Lieutenant-Colonel Driant und seinen 1200 Jägern. Emile Driant wandte sich nach seiner militärischen Karriere zunächst der Politik zu und wurde Abgeordneter. Nach Beginn des Krieges 1914 bat er darum wieder in Dienst gestellt zu werden. Er erhält das Kommando über die französischen Jägerbataillone 56 und 59. Als Mitglied des Armeeausschusses bemängelt er im Sommer 1915 den schlechten Verteidigungszustand der Festung Verdun.

Bei Angriffsbeginn am 21. Februar 1916 lieferten sich sich die beiden französischen Jägerbataillone mit den angreifenden Deutschen über zwei Tage erbitterte Gefechte. Dadurch ermöglichten sie es den französischen Reserven heran zu kommen. Die deutschen Truppen, die   im Caures-Wald mit nur   wenigen Stunden Widerstand gerechnet haben, gerieten so ins Stocken. Im Caures-Wald befindet sich das Grab Driants, der dort in den Kämpfen sein Leben ließ. Von seinen 1200 Jägern kehrten knapp 100 zurück.

Caures-Wald
Zerstörte französische Stellung im Norden des Caures-Waldes 1916

Am 22. Oktober 1922 wurde das Driant-Denkmal im Caures-Wald eingeweiht. Jedes Jahr findet hier um den 21. Februar ein Gedenkmarsch mit anschliessender Feier statt.
Einige Meter vom Denkmal entfernt, befindet sich der Gefechtsstand des Lieutenant-Colonel Driant. Die Straßengabelung vor dem Gefechtsstand trug bei den deutschen Soldaten den Namen “Hessenplatz”. An der Straßengabelung sieht man einen betonnierten Unterstand. Dieser Bunker diente der Überwachung der von Vacherauville heraufführenden Straße.

Nach Beginn der Schlacht um Verdun entstanden im Caures-Wald zahlreiche Ruhelager. Im Laufe des Jahres 1918 wurden hier auch einige Beton-Unterstände errichtet.

Caures-Wald
Verdun, Frühjahr 1916; Lager des jeweiligen Ruhebataillons im Caures-Wald. Appellplatz, gegen Fliegersicht getarnt.
Caureswald
Unterstand im Caureswald

Ein Rundweg führt vom Parkplatz über die Landstraße zum Gefechtsstand und anschließend an diesem vorbei über einige exemplarische Schützengräben zum Driant-Denkmal. Gegenüber des Driant-Denkmals führt eine kleine Schneise zum ursprünglichen Begräbnisort während der Kämpfe. Anschließend geht es weiter nach links zurück zum Parkplatz. Reichlich Hinweistafeln informieren den Besucher auf französisch und deutscher Sprache.

Wo zu finden:

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Mémorial de Verdun

Das Mémorial de Verdun in Fleury zählt neben den Museen in Meaux, Peronne und Ypern zu den bedeutensten und umfangreichsten Museen des Ersten Weltkriegs in Europa.
Konzipiert als Stätte der Erinnerung soll es dem Einsatz und dem Leiden aller beteiligten französischen, deutschen, österreichischen und amerikanischen Soldaten vor Verdun gewidmet sein.

Nach drei Jahren Renovierungsarbeiten, 2013 – 2016, ist das Mémorial wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Memorial
Das neu gestaltete Mémorial von Verdun

Die Erinnerungsstätte wurde vollständig erneuert und bietet nun einen lehrreichen und unterhaltsamen Besichtigungsrundgang mit Schwerpunkt auf den französischen und deutschen Frontsoldaten an. Die Sammlung des Museums umfasst 2000 Objekte, unzählige Fotos, von denen der Großteil erstmals gezeigt wird, audiovisuelle Darstellungen sowie deutsche und französische Augenzeugenberichte.

Memorial
Einer der beiden Seiten-Eingänge
Der Aufbau der Ausstellung im Mémorial:

Unteres Erdgeschoss
Das Schlachtfeld des Jahres 1916 ist weiterhin Schwerpunkt des Mémorials. Eingerahmt von gläsernen Schaubildern erstreckt sich eine mehrteilige Leinwand. Diese audiovisuelle Vorführung vermittelt die Heftigkeit der 300 Tage dauernden Kämpfe.


Alltagsgegenstände – in Schaukästen und Schubladen – zeigen dem Besucher die menschliche Perspektive der Schlacht um Verdun.
Der anschließende Bereich mit Geschützen und LKWs erinnert an die “Voie sacrée” und erinnert an die logistischen Aufwände, die auf beiden Seiten betrieben wurden.

Oberes Erdgeschoss
Hier bieten sich Möglichkeiten die Umgebung des Schlachtfeldes kennen zu lernen und zu verstehen. Wer hat die Schlacht befehligt? Wie war die Rolle der Artillerie und gab es eine Luftwaffe? Was spielte sich im Hinterland ab und was machte eigentlich der Sanitätsdienst?

Zu guter Letzt werden die Kämpfe bis 1918 und der Beginn der Erinnerungskultur um die Schlacht von Verdun gezeigt.

Homepage des Mémorial

Öffnungszeiten:
Aufgrund der aktuellen Lage bitte auf die Website des Mémorials bezüglich Öffnungszeiten und Ticketbuchung schauen.

Avenue du Corps Européen, 55100 Fleury-devant-Douaumont, Frankreich

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Fort Souville

Das Fort Souville stellte auf Grund seiner Größe und seiner Höhe (388m ü. N.N) ein imposantes Bauwerk dar. Man konnte vom Zwischenwerk Kalte Erde über Douaumont bis nach Vaux beobachten und schießen.

Das Fort Souville wurde in den Jahren 1875 bis 1877 auf dem Hügel Souville errichtet. Außerhalb des Forts baute man Schutzräume, die mit dem Fort durch zwei gemauerte Stollen verbunden wurden.  

Beiderseits des Forts befand sich ein 10 m breiter und 7 m tiefer gemauerter Graben. Die in der Mitte der Anlage vorhandene Tiefkaserne und das Munitionsdepot sind mit Beton verstärkt worden. Die Turmunterbauten erhielten aus Beton verstärkte Munitionsräume.

Zu Beginn des Weltkriegs stationierte man Stäbe und eine Telefonzentrale im Fort. Das Fort Souville stellte neben dem Werk Thiaumont und der Höhe Kalte Erde, das letzte große Hindernis in der zweiten Verteidigungslinie östlich der Maas dar, um einen feindlichen Durchbruch ins Tal der Maas zu verhindern.

Als am 21. Februar 1916 der deutsche Angriff auf Verdun begann, verstärkten die Franzosen sofort die Besatzung des Fort mit einer Bedienungsmannschaft für den Geschützpanzerturm des Forts. Im Laufe des Jahres 1915 war auch dieses Fort nur schwach besetzt worden. Nach 600 Schüssen beschädigte ein Rohrkrepierer das Geschütz und setzte es außer Betrieb.  

Am 10. April 1916 wurde der Geschützpanzerturm endgültig eingefahren und in seinem Inneren ein Brigadestab untergebracht.

Nach dem Fall des Fort Douaumont erhielt das Fort Souville durch seinen ausgezeichneten Beobachtungspunkt große strategische Bedeutung.  

Anfang Juni 1916 verfügte das Fort über zwei 5,8-cm-Geschütze und 16 Maschinengewehre. Das Fort lag täglich unter schwerem deutschen Artilleriefeuer.  

Als am 7. Juni 1916 das Fort Vaux kapitulierte, lagen die deutschen Truppen zweitausend Meter weiter nördlich im Dorf Fleury.  

Ab dem 21. Juni 1916 verstärkten die deutschen Soldaten ihren Angriff auf das Fort Souville und feuerten am 22. Juni 1916 fast 200 000 Gasgranaten auf die Hochebene von Souville und die französischen Batteriestellungen. Am 22. Juni trafen fast 38 000 Geschosse das Fort Souville. Die nicht betonierten Gebäude des Forts erlitten dabei große Zerstörungen, alle gemauerten Anlagen wurden zerstört und die Grabenstreiche eingeebnet.

Nach verstärktem Artilleriefeuer stießen dann am Morgen des 23. Juni 1916, einem heißen und schwülen Hochsommertag, die deutschen Truppen auf Souville vor.  

Über die Höhen und durch die Schluchten drangen die deutschen Soldaten, 80.000 Bayern, Jäger vom Alpenkorps, vor. Vor dem Fort Souville wurde der deutsche Angriff unter großen Opfern zurückgeschlagen.  

Mit dem 23. Juni 1916 endete die deutsche Verdun-Offensive. Die weiteren deutschen Angriffe sollten eigentlich nur noch die kritische Lage der stark dezimierten Truppen verbessern.  

Am 12. Juli 1916 war der größte Teil des oberirdischen Forts zerstört, ein weiterer von den Deutschen bei Morgengrauen herbeigeführter Angriff konnte abgewehrt werden. Das Fort Souville blieb in französischer Hand.  

Souville
Der Löwe von Souville

Die 14. bayerische Infanterie-Division errang den letzten deutschen Sturmerfolg vor Verdun durch das Eindringen in die Souville-Schlucht. Der Angriff scheiterte aber letztlich, so daß das Fort von den Franzosen endgültig gesichert und repariert werden konnte. Man verband die Schutzräume des Forts mit dem Geschützpanzerturm und dem einzigen noch erhaltenen betonierten Raum des oberirdischen Anlagenteils.  Französische Soldaten gruben einen Brunnen, Schächte und Stollen und installierten auf dem Fortoberbau einen kleinen und wenig geschützten Beobachtungsstand.  

Bis Dezember 1916 wurde das Fort von deutscher Artillerie beschossen. 1917 vollendete man den unterirdischen Verbindungsgang zum Geschützturm, den man repariert und zugleich mit einer Beobachtungsglocke ausgestattet hatte.

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Fort Vaux

Das Fort Vaux, der nordöstlicher Eckpfeiler der Befestigungsanlage von Verdun, lässt sich gleichwohl wie das Fort Douaumont besichtigen.

Luftbild Fort Vaux – Kampfgeschwader 6 – November 1916

Entstehungsgeschichte von Fort Vaux

Ebenso wie das Fort Douaumont war auch Fort Vaux zunächst in Bruchsteinmauerwerk erbaut worden. Ab dem Jahr 1881 verstärkte man das Fort mit einer 2,5 m dicken Betonschicht. Der Graben war beiderseits gemauert und hatte eine Breite von 10 m und eine Tiefe von 5 m. Auf der Kasernendecke wurde ein Drahthindernis befestigt. Ferner existierte eine Anschlußbatterie mit 4 Geschützständen. Ab dem Jahre 1914 wurde die Bewaffnung weiter ausgebaut. Ein versenkbarer Galopin-Geschützturm mit zwei 7,5-cm-Kanonen und 3 gepanzerte Beobachtungstürme erweiterten die Verteidigungsmöglichkeiten des Forts. Der nordwestliche Schulterpunkt besaß eine MG-Panzerkuppel für 2 Maschinengewehre. Dazu kamen die Grabenstreichen, Anlagen im Festungsgraben, aus denen der Graben mittels Handwaffen und kleinkalibrigen Geschützen bestrichen werden konnte. Die Kasematten (Gewölbe) boten 200 Mann Schutz. In den Jahren 1910 – 12 erfolgte der Ausbau der unterirdischen Verbindungsgänge.

Vaux
Fort Vaux im Frühjahr 1919

Das Fort Vaux im Weltkrieg:

Am 18. Februar 1915 kam es erstmals zum Beschuß des Forts Vaux durch ein deutsches 42-cm-Geschütz im Wald von Hingry. 16 Treffer wurden im Bereich des Forts beobachtet. Dabei gab es keine größeren Schäden am Fort.
Mit Beginn des deutschen Angriffs im Februar 1916 bekam das Fort eine feste Besatzung mit Maschinengewehren und Minenwerfern. Ein deutscher Angriff, der die Ausgangsstellungen für den Angriff auf Fort Vaux verbessern sollte, scheiterte am 02. April 1916. Ein weiterer Angriffsversuch scheiterte am 20. April. Auch am 08. Mai scheiterten alle Versuche Richtung Vaux-Berg vorzudringen im französischen Artillerie- und MG-Feuer. Am 01. Juni gelang es der 1. Infanterie-Division den Vaux-Grund zu überschreiten. Ein Folgeangriff am 02. Juni brachte die deutschen Infanteristen bis zum Graben des Forts.

 Fort Vaux
Bresche am rechten Schulterpunkt des Fort Vaux

Das Infanterie-Regiment 53 schreibt in seiner Regimentsgeschichte:
2. Juni: Die 1./ Kp., deren Führer Leutnant d. R. Klövekorn schwer verwundet wurde, kam beim Vorgehen nach verschiedenen Richtungen auseinander. Der Stoßtrupp unter Fähnrich Ehle gelangte in die Anschlußbatterie, mußte aber, weil in der Luft hängend, wieder zurückgehen. Ein Teil unter Offz.-Stellv. Scholl und Vizefeldw. Kappelt kam nach rechts ab und gelang vor die Kehlseite des Forts, von wo er auf das Fort drang.
Der 2./ Kp. gelang es nicht, ihre Aufgabe zu erfüllen, da der aufmerksam gewordene Gegner mit flankierenden MG-Feuer ihr Vordringen aufhielt. Die Kompanie hielt nach einer im Laufe des Vormittags eingehenden Meldung die Nordostecke des Forts umfaßt und hatte Verbindung mit I.R. 158.
Die 3./ Kp. stieß rücksichtslos durch und war bereits 4.30 Uhr 200 m jenseits des Forts gelangt. Da rechts I.R. 158 nicht vorgekommen war, konnte sich die Kompagnie nicht halten und ging bis auf die Westecke des Forts zurück, wo sie sich mit der Front nach dem Feinde, eingrub. Lt. d. R. Haase und Heißer wurden verwundet, so daß auch diese Kompagnie ohne Offiziere war.

Die 4./ Kp. brach in ununterbrochenen Anlauf bis auf die Stirnseite des Forts vor. Mehrere an der Stirnseite eingebaute feindliche MG wurden von den Uffz. Mader und Schugt durch Handgranaten zum Schweigen gebracht. Da ein weiteres Vorgehen bei den unversehrten Grabenwehren des Stirngrabens unmöglich war, gruben sich die Reste der Kompagnie vor der Stirnseite ein und bogen ihre Stellung noch um den östlichen Schulterpunkt.

 Fort Vaux
Bei Fort Vaux
Öffnungszeiten:
  • Februar / März : 10.00 – 17.00
  • April : 10.00 – 17.30
  • Mai / Juni : 10.00-18.30
  • Juli / August : 10.00 – 19.00
  • September : 10.00 – 17.30
  • Oktober / November : 10.00 – 17.00
  • Dezember : 10.00 – 16-30

Außerhalb dieser Zeit ist das Fort geschlossen.

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Zwischenwerk Thiaumont – Ouvrage de Thiaumont

Viel zu sehen gibt es an dem Ouvrage de Thiaumont nicht mehr wirklich viel. Doch dort lässt sich wie an keiner anderen Stelle in Verdun die fast noch unveränderte Mond- und Kraterlandschaft erkennen, die von monatelangen Beschuss aller Kaliber herführte.

Das kleine Zwischenwerk Thiaumont wurde ab 1887 von den Franzosen als Infanteriewerk in Bruchsteinmauerwerk erbaut und ab 1902 – 1915 modernisiert. Zu Anfang gab es nur 3 gepanzerte Beobachtungstürme. Die Unterkunftsräume befanden sich unter dem rechten Kehlwall. Um 1905 bekam das Werk zusätzlich einen drehbaren, einfahrbaren MG-Turm. Dazu kamen eine Zwischenraumstreiche, ein gepanzerter Beobachtungsturm und einige betonierte Räume.

Am Rande des Werkes finden wir die zwei heftig umkämpften Befehlsstände PC 118 und PC 119.

Thiaumont
Zwischenwerk Thiaumont
Das Reichsarchiv schreibt in seinem Band 10: Die Westfront bis zum Sommer 1916 – Verdun – Durchführung des Hauptangriffs:

Am 23. Juni errang das I. bayerische Armeekorps einen der größten Erfolge der ganzen Verdun Offensive. Zum Angriff waren angesetzt:

Auf dem linken, die französischen Stellungen in der Thiaumont-Schlucht umfassenden Flügel der 19. Reserve-Division zwei, bei der 1. bayerischen Infanterie Division drei und beim Alpenkorps des Generalleutnants   Krafft von Delmensingen vier Bataillone. Starke Reserven standen dahinter zum Nähren des Angriffs bereit. Sorgfältige, bis in die geringfügigsten Einzelheiten gehende Vorbereitungen sollten den Erfolg verbürgen.

Der Sturm erfolgte unter den günstigsten Bedingungen. Das zweistündige Wirkungsschießen hatte gut vorgearbeitet, die vornehmlich im Angriffsstreifen des I. bayerischen Armeekorps erfolgte Grünkreuzvergasung die feindlichen Batterien nahezu ausgeschaltet. Mit Tagesanbruch hatten diese zwar teilweise ihr Feuer wieder aufgenommen, es blieb aber schwach und lag teilweise auf dem Hintergelände, so daß die Sturmkompagnien im Gegensatz zu früheren Angriffen ungeschwächt und darum auch voll Siegeszuversicht antreten konnten und anfangs nur geringe Verluste erlitten. Mit Ungestüm warfen sie sich auf den verstörten Feind, der sein Heil in der Flucht suchte oder sich gefangen gab. Die zahlreich in und hinter den französischen Kampfgräben liegenden Betonklötze wurden in erbittertem Nahkampf ausgeräumt. Noch nicht zehn Minuten nach Sturmbeginn war das Zwischenwerk Thiaumont in der Hand der Sieger…

Das Werk liegt zwischen dem Beinhaus von Douaumont und dem Zwischenwerk Kalte Erde.  Am Rande des Werkes finden wir die zwei heftig umkämpften Befehlsstände PC 118 und PC 119.

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Zwischenwerk Kalte Erde – Ouvrage de Froideterre

 Dieses Festungswerk Kalte Erde – Froideterre liegt etwas fernab im westlichen Bereich des Schlachtfeldes. Die Anlage ist als kleines Infanteriewerk gebaut worden. Die Hauptkaserne liegt im nördlichen Teil. Bewaffnet war das Werk mit einem Galopin-Panzerturm und zwei MG-Versenktürmen. Es galt als das am stärksten bewaffnete Infanteriewerk der Festung Verdun. Einziger Nachteil beim Bau der Anlage war, dass die Panzer- und MG-Türme nicht von der Kaserne aus erreichbar waren.

In den ersten Monaten des Krieges blieb das Werk unbesetzt. Von Anfang an lag das Zwischenwerk unter starkem deutschen Artilleriefeuer.  Erst ab dem 26. Februar 1916 zogen 130 französische Soldaten in die große Festungsanlage ein. Während des Krieges brachte man auch einen Verbandsplatz im Zwischenwerk Froideterre unter.  Nachdem die deutschen Truppen das Zwischenwerk Thiaumont gleichsam am 23. Juni 1916 erobert hatten, war das Zwischenwerk Froideterre nunmehr eine wichtige Riegelstellung vor den Toren der Stadt. Durch seine ausgesetzte westliche Lage hatte es hervorragende Beobachtungsmöglichkeiten auf das linke Maasufer in Richtung Toter Mann und Höhe 304. In diese Richtung unterstützte das Zwischenwerk durch die Beobachtung und Lenkung des eigenen Artilleriefeuers.   Hilfe erhielt das Festungswerk durch die Artillerie auf dem Marre-Rücken.

Juni 1916

Am 23. Juni 1916 wurde das Werk nach anhaltendem Beschuß durch die deutschen Truppen nahezu eingenommen. Teile des bayerischen Infanterie-Regiments Nr. 10 und Teile des bayerischen Jäger-Battaillons Nr. 2 erreichten das Dach des Zwischenwerks. Da die Panzertürme und MG nicht mehr feuerten, hielt man sie für dauerhaft außer Gefecht gesetzt – ein fataler Irrtum. Um die Besatzung auszuräuchern, warf man Handgranaten in die Luftschächte. Weißer Rauch steig empor…. Die Bayern hielten dies für brennende Zünschnüre und befürchtetetn eine Sprengung des Werkes. Sie wichen hinter die zerstörten Hindernisse aus.

Froideterre
Froideterre

Es waren jedoch nur Leuchtmittel in Brand geraten, die den weißen Rauch erzeugten. Diese Pause nutzte die französische Besatzung und machte einen der MG-Türme wiedergangbar. Einige Betonbrocken hatten den Turm verklemmt. Nachdem dieser das Feuer wieder auf die bayerischen Angreifer aufgenommen hatte, bot sich diesen keine erneute Chance an das Werk heranzukommen. Die immer kleiner werdende Abteilung wurde am kommenden Tag durch französische Verstärkungen gefangengenommen. Ihr Anführer Lt. Ludwig fiel bei den Kämpfen.

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Fort Douaumont

Das Fort Douaumont war der Hauptstützpunkt des Festungsgürtels von Verdun mit einer Größe von 3 Hektar Areal und 3 km Stollenanlagen. Heute kann man über seine von Granaten durchwühlten Decke mit zahlreichen Panzer- und Geschütztürmen flanieren. Für ein kleines Eintrittsgeld kann man den für Touristen freigegebenen Teil innerhalb des Forts besichtigen und sich einen Einblick vom Leben der damaligen Besatzung schaffen. Die deutschen Soldaten nannten das Fort treffenderweise “Sargdeckel”.

Das Fort

Das Fort Douaumont war ein Teil der äußeren Befestigungslinie von Verdun. Diese wurde im 19. Jahrhundert nach dem deutsch/französischen Krieg von 1870/71 mit 11 Forts und 23 Zwischenwerken erbaut. Schließlich lag die deutsche Grenze nach 1871 und der Besetzung von Elsass/Lothringen nur noch knapp 60 km von Verdun entfernt. Fort Douaumont war das größte und am stärksten bewaffnete Fort dieses Festungsgürtels.

Ab 1885 wurde das Fort mit Kalksteinen erbaut, doch schon die Erfindung der Sprengranaten machten größere Umbauarbeiten und Verstärkungen erforderlich. Mittlerweile war auch der Stahlbeton bekannt, so dass alle bedeutenden Teile des Forts betoniert wurden.   Neben umfangreichen Grabenstreichen (diese Gebäude dienten zur Verteidigung der Festungsgräben) erhielt das Fort mehrere Panzer- und Versenktürme, welche mit Maschinengewehren ausgestattet waren. Kasematten, Unterkünfte, Munitions- und Proviantlager, Werkstätten und ein Lazarett vervollständigten das Fort.

Douaumont
Straße bei Douaumont
Fort Douaumont von Südosten gesehen

Die Restaurierungsarbeiten am ehemaligen Kriegs-Eingang sind im Mai 2018 abgeschlossen worden. Nun können die Besucher das Fort durch ihn betreten.

Douaumont
Douaumont
Öffnungszeiten:
  • März : 10.00 – 17.00
  • April : 10.00 – 18.00
  • Mai bis Juni : 10.00 – 18.30
  • Juli/August : 10.00 – 19.00
  • September : 10.00 – 18.00
  • Oktober : 10.00 – 17.30
  • November : 10.00 – 17.00
  • Dezember : 10.00 – 17.00

Außerhalb dieser Zeit ist das Fort geschlossen.

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