Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich
Der Soldatenfriedhof Musson-Baranzy
Die Tage vom 20. bis zum 24. August 1914 sind geprägt von der Grenzschlacht bei Longwy nahe der belgisch/ französischen Grenze. Die Soldaten des V. Armeekorps – IR 124, 125, 127 und 127 – kämpften gegen Soldaten der französischen Armee, die sich bei Virton bereit gestellt hatte. Nach den Kämpfen bei Signeulx, Baranzy und Mussy-la-Ville werden Zivilisten zwangsverpflichtet insgesamt knapp 1000 Gefallene zu begraben. Dies geschieht auf 31 kleinen Friedhöfen, buchstäblich an jeder Hecke oder Straßenkreuzung. Die sterblichen Überreste von 251 deutschen Soldaten werden 1917 exhumiert und nach Baranzy auf den von deutschen Truppen angelegten Friedhof überführt.
Seit Beginn des Weltkriegs und dem Vormarsch in Lothringen versuchen die deutschen Truppen die Festung Verdun in die Zange zu nehmen. Das große Ziel ist es, die Zange mit den durch die Argonnen vorgehenden Truppen zu schliessen. So rücken sie ab September 1914 um mehr als 20 km in das französische Gebiet vom Bois-le-Prêtre bis Eparges vor und kommen dabei durch St. Mihiel. Die Gelegenheit ist günstig, denn im Gebiet rund um St. Mihiel befindet sich lediglich eine abgekämpfte französische Division. Das Fort des Romains wird am 25. September 1914 mit schwerer Artillerie angegriffen und kurze Zeit später von deutschen Truppen besetzt.
Blick vom Höhenzug beim Bois d’Ailly auf die Maas
Dieser Bereich, Frontbogen von St. Mihiel genannt, wird erst im September 1918 durch amerikanischen Truppen befreit. Ab September 1914 besteht das Ziel der Franzosen darin, das von den Deutschen eroberte Gebiet zurückzugewinnen und diese “Tasche”, den Frontbogen, zu verkleinern. Der Höhenzug oberhalb der Straße von St. Mihiel nach Apremont bietet den Deutschen eine hervorragende Beobachtungsmöglichkeit tief ins französische Hinterland. Im Frühjahr 1915 unternehmen die französischen Truppen konzentrierte Angriffe um diesen Missstand auszugleichen. Der Bois d’ Ailly und der Tranchée de la Soif (Durstgraben) zeugen von den Leiden der Männer des Oberst André, die wegen des Mangels an Nahrungsmitteln und Wasser gezwungen waren, sich den Deutschen zu ergeben (Mai 1915). Zuvor waren Teile des französischen Regiment d’ Infanterie No. 172 ohne Anschluss rechts und links weit in die deutschen Linien gestürmt und abgeschnitten worden.
Seit September 1914 greifen die Franzosen im Aillywald an, um auf die Stadt Saint-Mihiel und ihre Zufahrtswege schießen zu können. Die Kämpfe sind gnadenlos infolge der vielen Toten durch Artilleriefeuer. Kaum sind sie gebaut, werden die Unterstände von Granaten zerstört. Die Soldaten beider Seiten können sich nur schlecht vor den Bombardierungen schützen. Kälte und Dreck erschweren das Leben im Krieg im Winter 1914/1915. Am 04. Mai 1915 verlieren die Franzosen auf einen Schlag das Gelände, dass sie mühsam erobert hatten. Zwischen dem 17. und 20. Mai führen Gegenangriffe zur Wiedergewinnung des verlorenen Stellung. Am 20. Mai dringt im Rahmen einen Angriffs die 7./ Kompanie des 172. Regiment d ‘Infanterie unter dem Kommando von Major d ‘André bis zum 5. deutschen Graben vor. Leider können die anderen Kompanien des Regiments infolge des heftigen gegnerischen Feuers nicht folgen. Es gelingt der 7ième Kompanie nicht, sich rechtzeitig zum Regiment abzusetzen. Sie wird sofort von den Deutschen umzingelt. Drei Tage lang liegen Major d’ André und seine Männer in großer Hitze und ohne Wasser in heftigem Abwehrkampf. Da kein Entsatz durch das Regiment erfolgt, können sich die Verteidiger schließlich nicht mehr halten. Als Letzter ergibt sich Major d’ André mit dem Schrei: “Vergeßt nicht den Durst-Graben”.
Dieses Denkmal, errichtet und gepflegt durch das “Souvenir Francais” zu Ehren der im Aillywald und im Wald von Apremont gefallenen Soldaten, wurde 1923 eingeweiht. Vor dem Denkmal befindet sich eine Grabkammer mit den Gebeinen von vielen Gefallenen.
Denkmal des R.I. 172
An diesem Gedenkort finden sie zahlreiche Schützengräben, Denkmäler und befestigte Anlagen. Sie können sich mit Hilfe der Schilder auf dem Parkplatz oder den im Wald angebrachten Markierungen informieren. Der Besuch dieser Gedächtnisstätten ist frei und kostenlos
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
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Der Soldatenfriedhof Damvillers
Im Herbst 1914 legen deutsche Sanitätseinheiten die ersten Grabstätten in Damvillers an. Diese Grabstätten werden auch noch in 1915 auf dem Gemeindefriedhof angelegt. Erst im Jahre 1916 wird der Soldatenfriedhof angelegt und die bisher in Damvillers Bestatteten umgebettet. Heute ruhen 1.113 deutsche Kriegstote auf dem Soldatenfriedhof, davon 4 Soldaten der k.u.k. österr.-ung. Armee und 2 belgische Zivilinternierte.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof Damvillers
Nach Anlaufen des deutschen Angriffs 1916 – die Ausgangsstellungen befanden sich nur wenige Kilometer südlich Damvillers – etablierten sich eine größere Zahl von Nachschubeinrichtungen von Stäben und Lazaretten in dem Ort. Alleine ein Lazarett, eingerichtet als Leichtverwundeten-Sammelplatz, durchliefen von Februar bis Mitte September 1916 rund 8.400 Verwundete! Zurückgebrachte Gefallene, an ihren Verletzungen und infolge Unfällen oder Krankheiten Verstorbene ließen die Zahl der Gräber schnell wachsen. Zahlreiche Tote kamen als Opfer des französischen Gegenangriffs im August 1917 und des alliierten Angriffs – Amerikaner und Franzosen – im Herbst 1918 hinzu. In dieser Zeit starben auch die vier Soldaten der österr.-ung. Armee. Sie gehörten einer der vier zur Unterstützung der Bundesgenossen im Sommer 1918 an die Westfront entsandten k.u.k. Division an.
Unter einem großen Baum steht das restaurierte Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248. Es trägt die Aufschrift: “Den hier ruhenden Kriegern zum Gedächtnis”. Der Sockel trägt die Initialen des Lazaretts. Den oberen Bereich ist durch ein Eisernes Kreuz und einen Eichenbruch verziert, der sich mit einem Seitengewehr kreuzt.
Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248
Vom Gräberfeld aus hat der Besucher einen wunderbaren Ausblick Richtung Südosten auf die Côte d’Horgne, auf der während des Krieges der sogenannte Gündell-Turm errichtet wurde. Dieser 30 m hohe hölzerne Beobachtungsturm bot einen weiten Blick in das Frontgebiet.
Neben zahlreichen Sanitätseinrichtungen finden im Laufe der Kriegsjahre Feldbäckereien, eine Korpsmelkerei, eine Badeanstalt, eine Festungs-Vermessungs-Abteilung mit Kartenstelle und Pferdelazarette ihre Tätigkeitsfeld und Unterkunft in Damvillers. In den Jahren 1914 bis 1916 erlaubt die nahe Front und der regelmäßige Artilleriebeschuß keine größeren Einrichtungen.
Als erste deutsche Sanitätseinheit richtet sich das Reserve-Feldlazarett 13 des V. Reserve-Korps in Damvillers ein. 281 Lagerstellen teilen sich auf in die Kirche, 2 Schulen, den Rathaussaal und zahlreiche Wohnhäuser. Die weitläufige Unterbringung sorgt für reichlich lange Wege beim Sanitätspersonal. Anfangs wird mangels Küchen im Freien gekocht. Ende September 1914 wird über die Reserve-Sanitätskompanie 19 in Damvillers berichtet. Mit Beginn der Verdun-Offensive im Februar 1916 wird über die Errichtung eines Leichtverwundetensammelplatzes berichtet. Diese Einrichtung betreut das Reserve-Feldlazarett 33 des VII. Reservekorps. Vom 21. Februar bis 15. September 1916 durchlaufen rund 8400 Verwundete diesen Sammelplatz, von dem sie an die Lazarette weiter geleitet werden.
Soldatenfriedhof Damvillers in 1916
Im August 1917 müssen, nach der französischen Offensive vom 20. August 1917, die Hauptverbandsplätze zweier Divisionen aus dem Lager Neu-Wavrille und Flabas nach Damvillers zurückverlegt werden. Hier wird zunächst nur eine zusammengefasste Einrichtung weiter betrieben. Die hier eingesetzten Sanitätskompanien betreiben den neuen Hauptverbandsplatz im täglichen Wechsel. Als der Beschuss von Damvillers zunimmt, wird der Hauptverbandsplatz an den nördlichen Ortsrand verlegt. Dort wird die Einrichtung vom Armee-Feldlazarett Nr. 52 weiter fortgeführt.
Nach Beginn der amerikanischen Maas-Argonnen-Offensive am 26. September 1918 zogen sich die Deutschen rasch nach Norden zurück und besetzten die nur zum Teil ausgebaute Hindenburg-Stellung. Nach schweren Gefechten in Exermont und Gesnes rücken die amerikanischen Kräfte nach Nordosten vor. Jedoch wird ihr Vormarsch gestoppt. Westlich von Romagne-sous-Montfaucon bietet der Höhenzug Cote-Dame-Marie eine natürliche Verteidigungsstellung, welche von den deutschen Truppen durch Beton-Unterstände auch in den Flanken verstärkt wurde. Die ab Anfang Oktober für etwa 10 Tage andauernden Kämpfe kosten viele Menschenleben. Nach eine Umgruppierung ihrer Kräfte greifen die Amerikaner erneut nach starker Artillerievorbereitung an. Nur ein Teil der Verteidigungsanlagen werden zerstört. Die deutschen Truppen warten das Artilleriefeuer in ihren Unterständen ab und besetzen nach Abflauen des Feuers ihre Stellungen.
Blick nach NordenWegmarkierungHinweistafelPfad über die Höhe Côte Dame Marie
Der Angriff startet erneut am 14. Oktober 1918. An der Spitze steht die 32. US-Infanteriedivision. Auf deutscher Seite stehen die Reste der 115. und 28. Infanteriedivision ihr gegenüber. Die beteiligten Regimenter sind I.R. 171, 136 und Grenadier-Regiment 109. Im Nebel startet ein erbitterter Kampf Mann gegen Mann. Aus überhöhten Stellungen überschütten die deutschen Schützen die Amerikaner mit rasendem MG-Feuer. Den Männern des 26. US Infantry-Regiment gelingt es die deutschen Stellungen nördöstlich der Höhe 288 zu umgehen und die Stellung flankierend anzugreifen. Damit machen sie den Weg für die Hauptkräfte der Division frei. Viele deutsche Soldaten geraten in Gefangenschaft. Das I.R. 171 wird nahezu aufgerieben. Westlich von Romagne-sous-Montfaucon gelingt es den Amerikanern in einem schlecht überwachten Geländeabschnitt, das Gewirr aus Stacheldraht und Hindernissen unbemerkt zu überwinden. Schnell wird die Lücke vergrößert und Romagne von Westen her umfasst. Somit gerät auch der deutsche Abschnitt bei Cote Dame Marie in Bedrängnis und wird geräumt.
Ausgangspunkt für die Exkursion ist ein kleiner Parkplatz bei La Robinette – Ferme du Transwaal. Am Waldrand führt ein kleiner Pfad in Richtung Norden die ersten Meter steil in den Wald. Folgen sie dem roten Pfeilen (Symbol der 32. US-Infanteriedivision) auf dem kleinen Waldpfad. Nach wenigen Metern erreichen sie ein betoniertes Wasserbecken. Alternativ gibt es einen Parkplatz an der D123 von Romagne-sous-Montfaucon kommend am linken Waldrand, bevor man in den Bois-de-Gesnes einfährt.
Der kleine Pfad schlängelt sich am Steilhang entlang. Hier und da muss an aufpassen, um die grobe Richtung nicht zu verlieren. Mehrere Aussichtspunkte gewähren eine gute Übersicht über das Gelände der nördlichen Argonnen. Auf dem Weg zum zweiten nördlicheren Parkplatz liegen die betonierten Gruppenunterstände am linken westlichen Wegesrand. Die Gruppenunterstände bestehen aus einem großen Raum mit zwei Eingängen. Betonierte Stufen führen zu einem Schützenauftritt. Das Dach des Unterstandes dient als Gewehrauflage und als Auflage für MG-Lafetten. Aus der näheren Umgebung kann man gut sehen, wie sich die Unterstände perfekt in die Landschaft einfügen.
Wo zu finden:
Côté Dame Marie, 55110 Romagne-Sous-Montfaucon, Frankreich
Côté Dame Marie, 55110 Romagne-Sous-Montfaucon, Frankreich
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
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Der Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont
Der deutsche Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont wird zu unbekanntem Zeitpunkt von deutschen Truppen angelegt und bis 1918 genutzt. Der überwiegende Teil der Toten stammt aus dem Jahr 1916, in dem die Schlacht von Verdun stattfindet. Der Friedhof beherbergt heute 1766 Tote, von denen 1517 in Einzelgräbern und 249 in 56 identifizierte und 193 unbekannte deutsche Soldaten.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof
Auf dem Friedhof ruhen neben Gefallenen auch eine große Zahl von Lazarettoten. Die Anzahl der Sanitätseinheiten und deren Einrichtungen waren in Ville im Jahr 1916 sehr zahlreich. Vor Eröffnung der Offensive richtete sich hier die Sanitätskompanie 3./XVIII der hessischen 21. Infanterie-Division. Kurze Zeit später, nach Beginn der Kampfhandlungen, wurde sogar der Hauptverbandsplatz der 21. Infanterie-Division in die nahe Ville gelegene Parses-Mühle verlegt. Schon die ersten Tage der Offensive bringen große Betriebsamkeit auf dem Hauptverbandsplatz. Der Hauptverbandsplatz in der Parses-Mühle versorgt ab dem 21. Februar bis 20. März 1916 1630 Verwundete, darunter 470 marschfähige, 1054 fahrfähige und 106 nicht fahrfähige Verwundete.
Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont
Ab März 1916, nach dem weiteren Vorrücken der deutschen Frontlinie bei Verdun, tauchen eine Vielzahl von Sanitätskompanien auf, die überwiegend die vorhandenen Hauptverbandsplätze übernehmen und unterhalten. Hier seien beispielsweise aufgeführt :
Sanitätskompanie 113 der 113. Infanterie-Division
Landwehr-Sanitätskompanie 13
Reserve-Sanitätskompanie 10 der 19. Reserve-Division
Sanitätskompanie 3/X
Sanitätskompanie 2/XII
Mit Ablauf des Monats Mai 1916 ändert sich das Bild in Ville und seiner Umgebung. Bayerische Truppen erscheinen auf dem Kampffeld, deren eigene Sanitätsformationen mitunter die vorhandenen Einrichtungen mit übernehmen und weiter unterhalten. Nach Beschuss durch französische Artillerie befördert man deshalb die Verwundeten aus Ville baldmöglichst weiter. Außer der Sanitätskompanie 1 des I. bayerischen Armeekorps werden noch die Sanitätskompanie 1 des III. bayerischen Armeekorps, sowie die Landwehr-Sanitätskompanie 7 der 19. Reserve-Division und die Sanitätskompanie 18 der 25. Reserve-Division ersetzt. Die Ärzte in Ville beschränken sich auf die dringlichsten Operationen.
Der Hauptverbandsplatz Ville besitzt einen sogenannten vorgeschobenen Verbandsplatz im Wavrille-Wald, nördlich des Fosses-Wald. Das Trägerpersonal der genannten Sanitätskompanien liegt in und um Ville. Einzelne Trägertrupps werden von dort im Wechsel zu den einzelnen Truppenverbandsplätzen an die Front entsandt. Nach dem Krieg erweitern die französischen Behörden den Friedhof Zubettungen. Diese Arbeiten erfolgten aus einer erstaunlichen Anzahl unterschiedlicher Orte u.a. aus zwei Friedhöfen der Ortes Chaumont-devant-Damvillers, zwei weiteren Friedhöfen des Ortes Ville, Azannes, Kap der Guten Hoffnung, Ville-Wald, Soumazannes, Caurières-Wald, Zwischenwerk Bezonvaux, Hoher Gänserücken, Fosses-Wald, Hardaumont, Chênois-Wald, Toter Mann, St-Rémy-Wald, Carrières-Wald, Les Eparges, Raffecourt, Cumières, Bezonvaux, Wald von Manheulles, Vaux-les-Palameix, Hohe Batterie von Damloup, aus dem Gelände westlich Fleury, Chaume-Wald, Lauffée-Wald, Haudromont-Ferme, Vaux, Haumont, Louvemont, Herbeuville-Wald, den M-Räumen von Fleury, der Doppelhöhe von Ornes, Fort Souville und dem Herbebois.
Blick auf das Kameradengrab im Hintergrund
Bei der Vielzahl der aufgeführten Orte ist der große Radius der Umbettungsarbeiten erkennbar. Vom Friedhof aus sind der Caures-Wald und der davor liegende Ville-Wald gut erkennbar. In Ville-devant-Chaumont ruhen die Angehörigen folgender Infanterie-Divisionen:
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
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Der Soldatenfriedhof Charenzy-Vezin
Der deutsche Soldatenfriedhof Charency-Vezin wurde Anfang 1915 von der 4./ Kompagnie des württembergischen Landsturm-Bataillons Reutlingen XIII als Sammelfriedhof für Gefallene aus den Gefechten am 24. August 1914, die noch verstreut in Feldgräbern auf dem früheren Kampfgelände lagen, angelegt.
Das Feldlazarett 7 richtete sich am 25. August 1914 abends im Schloß Charenzy bei Vezin ein. Das Schloß bot in 8 großen Sälen, mit guten Nebenräumen, geeignete Unterkunft. Leichtverwundete bewachten das Lazarett. Vom 29. August wurde das Lazarett durch Landwehrtruppen gesichert, die auch für Abbeförderung von Verwundeten sorgten. Am 28. August traf Kriegslazarettpersonal ein und übernahm das Lazarett. Am 2. September 1914 rückte das Lazarett ab.
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof
Auf den kleinen Soldatenfriedhof bettete man auch die in einzelnen Gräbern bestatteten französischen Soldaten. 1916 wurden nochmals drei, 1918 weitere fünf Tote gefunden und auf dem Friedhof beigesetzt. Als nach dem Kriege die französischen Militärbehörden auch diesen kleinen Friedhof auflösen und die Toten – nach Nationen getrennt – auf größere Sammelanlagen überführen wollten, wehrte sich gegen diese Absicht die Gemeinde energisch und bestand darauf, dass der Friedhof am Ort bliebe. Die Gemeinde konnte sich schließlich durchsetzen.
Von den 55 deutschen Gefallenen ruhen 38 in Reihen- und Gruppengräbern. 17 unbekannte deutsche und französische Opfer sind in einem Gemeinschaftsgrab bestattet.
Leutnant und Adjutant II./ Infanterie-Regiment Nr. 28 *28.10.1890 Aachen
Verwundet 18.02.1915 bei Perthes-lès-Hurlus +04.04.1915 in Vouziers
Das Infanterie-Regiment Nr. 28 war im Februar 1915 während der Winterschlacht in der Champagne bei Perthes-lès-Hurlus eingesetzt.
Die Regimentsgeschichte schreibt: Vom II. Bataillon mußten noch in der Nacht vom 16./17. Februar die 6./ und 8./ die zweite Linie des Reserve-Infanterie-Regiments 92 besetzen, während 5./ und 7./ Kompanie erst am Abend des 17. eingesetzt wurden. Der Abschnitt lag nordwestlich Perthes an der Arbrehöhe, die das Rgt. aus den Dezemberkämpfen zur genüge kannte. Der Kompanieführer Lt. Mertsching (8./28) berichtet: Nichts ist unangenehmer, als nachts eine unbekannte Stellung einzunehmen. Nach kurzem Umblick beim Morgengrauen fanden wir uns im Gelände zurecht. Bald setzte starkes französisches Artillerie-Feuer ein. Unser flacher Graben bot wenig Schutz, Unterstände waren nicht vorhanden. Glücklicherweise schoß der Franzose auf unsere Linie nur mit 7,5 cm Granaten, wahrscheinlich amerikanischer Fertigung; sie splitterten gut. Gegen Mittag ging er zum Trommelfeuer über, woraus wir auf einen bald folgenden Angriff schlossen. Damals trommelte der Franzose noch nicht tagelang, was nicht heißen soll, daß er mit Granaten sparte. Wir hatten schon morgens, gleich nach dem Einrücken in die Stellung, Verluste, inzwischen mehrten sie sich aber schmerzlich. Ein Fahnenjunker der 6./ Kp., Löher, der zwischen mir uns Lt. Kahlefeld lag, bekam einen kleinen Granatsplitter in den Bauch und wollte sich auf unser Anraten nach rückwärts begeben. Er kam nicht weit in dem tückischen Laufgraben. Ein Granate riß ihn nieder. Erst später haben wir gelernt, mit Feuer bedachte Laufgräben nicht zu benutzen, sondern frei über das Feld zu gehen. Wegen einzelner Leute verlegte der Feind das Feuer nicht von den befohlenen Zielen. Lt. Kahlefeld ging der Tod des sehr nahe. Gleich darauf setzte auch der Angriff des Franzosen ein. Vor uns hatte er keinen Erfolg, doch schien es, als hätte er vor unserem rechten Flügel Boden gewonnen. Wir beteiligten uns dort an der Abwehr mit allen verfügbaren Gewehren. Ein in der Nähe stehendes M.G. hatte seine Bedienungsmannschaft verloren. Einer meiner Melder bediente es zuerst allein, dann mit Hilfe von zwei Ersatzleuten bis zum Einbruch der Dunkelheit. Das französische Art.-Feuer lag bei Beginn des Angriffs verstärkt auf unserer Linie, was aber unser Schützen- und M.G.-Feuer nicht wesentlich zu beeinträchtigen vermochte. Doch mehrte das Art.-Feuer leider unsere Verlust in bedenklicher Weise. Bisher hatten die Leute noch in schnell gebuddelten Einschnitten Schutz finden können, der aber ganz wegfiel, sobald sie, auf der Brustwehr liegend, selbst feuerten. Zweifellos hatte der Franzose die Aufgabe unseres Grabens zum flankierenden rückwärtigen Flankenschutz erkannt. Ich gestehe es offen, dieses dauernde, gut liegende Art.-Feuer war unangenehm. Es macht mürbe. Erst bei Anbruch der Dunkelheit ließ es nach. Ich stellte die Verluste fest. Genaue Unterlagen habe ich nicht mehr, aber ich glaube, meine Kompanie hatte wohl rund 20 Tote und Verwundete zu beklagen, die 6./Kp. sicher ebensoviel. Gegen 09 Uhr abends löste ich die 10./Kp. RIR 92 in vorderer Linie ab. Auch die 6./ Kompanie ging in die erste Linie. Die Lage war nicht besonders vertrauenserweckend. Nach rechts hatte ich keine Verbindung mit unserem I.R. 29. Der Franzose saß dazwischen. Ein nach vorn führender ehemaliger Laufgraben war ebenfalls zum Teil vom Feinde besetzt und beiderseits mit einer Sandsackpackung abgeriegelt. Links hatte ich Anschluss an unsere 6./ Kompanie. Nach Mitternacht (18. Februar) wurden die Kompanie-Fhr. zum Batl.-Kmdr. befohlen. 6./ und 8./ Kp. erhielten Befehl, um 6.20 Uhr morgens nach einer Art.-Vorbereitung von 20 Minuten die gegenüberliegenden, am Tage vorher verlorenengegangenen Grabenteile wiederzunehmen. 7./ und 5./ Kp. sollten unsere Stellung besetzen. Die Besprechung beim Batl.-Kmdr. dauerte ziemlich lange. Als ich zurück kam, war es höchste Zeit, die Komp. zum Angriff bereitzustellen. Die Züge wurden von zwei Vize-Feldwebeln und einem Unteroffz. geführt. Einige Granaten unser eigenen Artl. gingen in unseren Graben, was nicht gerade fördernd auf die Angriffsvorbereitungen wirkte. Ich hatte den Angriff so eingeteilt, dass der Zugführer des rechten Zuges mit seinen Leuten, die die Verbindung mit I.R. 29 störende Sappe nehmen sollte. Der Zugführer, Vzfw. Öllers, hatte die Stellung selbst erkundet, und wir wußten, daß sie stark besetzt war. Ich nahm die vor meiner Mitte liegende Sappe selbst und ließ den 2. Zug rechts von mir, den 3. im Anschluß an die 6./ Kp vorgehen. Pünktlich 6.20 Uhr morgens brachen wir vor. Es waren mir noch vier Pioniere als Handgranatenwerfer zugeteilt worden, wovon ich leider einen unterwegs vom Batls.-Gef.-St. bis zur Stellung verlor. Um nichts zu verzetteln, behielt ich die drei Pioniere bei mir (wie sparsam man damals noch mit Handgranaten war!). Gerade die vor mir liegende Sappe hatte ich für am stärksten gehalten. Das mag auch in der Nacht so gewesen sein, jetzt sah ich nur etwa 6 Mann, die sich nicht mehr zu Wehr setzen konnten; die Handgranaten saßen gut. Im weiteren Vorstürmen sah ich die 6./ Kp. im flotten Vorgehen. In diesem Augenblick setzte auch die Gegenwirkung ein. Vzfw. Öllers hatte wohl doch stärkeren Widerstand gefunden. Wir erhielten von dort her und von vorn rasendes Feuer. Nicht mehr weit vom französischen Graben stürzte der neben mir laufende Pion.-Unteroffz., unmittelbar darauf empfand ich einen dröhnenden Schlag auf den Kopf. Das alles ging schneller als ich es hier niederschreiben kann. Ich mußte wohl hingefallen sein, denn ich fand mich nachher im Drahthindernis wieder. Ein Gewehrschuß aus nächster Entfernung hatte mir eine starkblutende Kopfwunde beigebracht. Nachdem ich mir unter Aufopferung einiger Fetzen aus meiner Hose und aus meinem Mantel aus dem Draht gearbeitet hatte – das feindliche Inf.-Feuer hatte nicht nachgelassen – und es mir klar war, wo ich mich befand, rollte ich mich in die nächste Deckung. Es war der gewonnene französische Graben.”
Bei dem Angriff war auch Lt. Kalefeld verwundet worden. Aus dessen gleich nach seiner Verwundung niedergeschriebenen Erinnerungen sei nachfolgendes wiedergegeben: “Am 18. Februar früh 6 Uhr wurden alle Komp.-Führer des Batls. zum Batls.-Führer Hptm. Dobberke gerufen, wo uns ein Sturmbefehl für 7.15 Uhr vormittags zuging. Es sollten stürmen die 8./, meine (6./) und ein Zug der 5./ Kp., anschließend an 8./ 29. Jede Komp. erhielt vier Pioniere mit Handgranaten zugeteilt. Punkt 07.15 Uhr verlassen wir nach viertelstündiger Artl.-Vorbereitung den Graben. Die Komp. folgt mir, meine Pioniere neben mir. Wir kommen auf diese Art ca. 50 m vor, werden dann aber aus dem uns flankierenden Laufgraben mit einem derartigen Feuer überschüttet, daß alles in meiner nächsten Umgebung fällt und das anfangs angestimmte Hurra immer schwächer wird und allmählich ganz verstummt. Ich erreiche ein Granatloch und will mich dort verschnaufen. Da sehe ich, wie ich mich umschaue, daß hinter mir zwei Pioniere mit Kopfschüssen gefallen sind, daß links von mir niemand mehr und rechts nur noch eine kleine Anzahl von der 8./ Kp. folgt. Während ich mich in das Granatloch legte oder während ich darin lag, fühlte ich, daß etwas an mein Schulterblatt fliegt. Ich glaubte, es sei ein Stein gewesen und fühlte zunächst auch noch keine Schmerzen. Da ich aber sehe, daß mit den paar noch übriggebliebenen Leuten nichts mehr zu machen ist, gehe ich mit diesen sprungweise von Granatloch zu Granatloch zurück, wobei ich über manchen bei den letzten Stürmen gefallenen Soldaten hinwegklettern muß. Am Wegekreuz traf ich den Fahnenjunker Unt.-Offz. Meyer von der 5./ Kp. der beim Sturm einige Kolbenschläge von einem Franzosen erhalten, diesen schließlich mit der Pistole erschossen hatte. Meyer erzählte, daß meine Komp. am linken Flügel in den feindlichen Schützengraben gelangt sei, sich darin aber nicht habe halten können.”Der genommene Graben war auf die Dauer nicht zu halten. Wegen des wahnsinnigen Art.-Feuers mußten ihn die beiden Kompanien aufgeben. Nach starkem Trommelfeuer gingen um 02 Uhr nachmittags die Franzosen ihrerseits zum Angriff vor und drangen auch in einen Teil unserer Linie ein. Im sofortigen Gegenstoß mit aufgepflanztem Seitengewehr warfen unsere Kompanien sie wieder hinaus, ja, es gelang ihnen sogar, ein vorher von den Franzosen besetztes Grabenstück, den sogenannten “Blinddarm” zurückzugewinnen. Um 04 Uhr nachmittags versuchte der Feind einen neuen Angriff, den unsere Artl. vereitelte. In der Frühe des 19. Februar wurde das II. Btl. durch das R.I.R. 78 abgelöst, um am Abend links des I. Batls. in Stellung zu gehen. Bei der Ablösung wurde die 7./ Kp. vergessen. Sie hatte am 19. Februar noch mehrere heftige Angriffe, die bereits am frühen Morgen einsetzten, abzuwehren und erledigte ihre Aufgabe trotz schwerer Verluste unter ihrem tapferen Führer Lt. Leisse mit großem Schneid und Erfolg. Dabei zeichnete sich der Fahnenjunker Müller dadurch aus, daß er im stärksten Feuer von den Nachbarkompanien Munition herbeischleppte, die der Komp. auszugehen drohte. Erst in der Nacht vom 19./20. Februar trat sie, nur noch 34 Mann stark, zum Regt. zurück. Das III./Batl. stand am 17. Februar als Reserve der 39. I.B. beim Forsthaus. 11./Kp. erhielt den Auftrag, ein von den Franzosen besetztes Grabenstück zu nehmen. Da sie schon beim Anmarsch in starkes Sperrfeuer geriet, mußte sie unter starken Verlusten von dem Angriff absehen. Am 18. und 19. Februar litt das Btl. unter starkem Artl.-Feuer. Inf.-Angriffe erfolgten nicht. Am Abend des 19. Februar wurde es durch R.I.R 78 abgelöst und erhielt den Befehl, sich dem Regt. 28 wieder zur Verfügung zu stellen. Ja, wo war der Regt. Stab? Unteroffz. Knierim 10./28, gelang es nach langem Suchen, ihn in der Karbolschlucht zu finden. Vom Suchen im schweren Artl.-Feuer erschöpft, mußte er den Weg noch einmal zurücklegen, um dem Batl. den Regts.-Befehl zu überbringen. Dabei gelang es ihm auch, dem Batl. die Feldküchen zuzuführen, die das Batl. in der vergangenen Nacht vergeblich gesucht hatten. In einem beschwerlichen Nachtmarsche gelang das Batl. zur Karbolschlucht, wo es zunächst Regts.-Reserve wurde.
Die Kämpfe des Regts. vom 16. – 19. Februar sind ein Teil der “Schlacht bei Perthes-les-Hurlus und Beausejour”. Das Regt. hat in wenigen Tagen sechs Offz. und 583 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten zu beklagen.
In den Kämpfen wurde auch Lt. von Montigny verwundet. Wie und unter welchen Umständen er den Weg in die Heimat fand, ist unbekannt.
Grabstätte des Freiherrn von Montigny
Joseph Freiherr von Montigny liegt begraben auf dem Waldfriedhof in Aachen.
Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten. Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe – hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.
Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun
55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich
54260 Charency-Vezin, Frankreich
2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich
1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich
51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich
Der Soldatenfriedhof Nantillois/ Madeleine-Ferme
Die Madeleine-Ferme
Dieser Soldatenfriedhof befindet sich auf dem Westufer der Maas, abseits der üblichen Touristenrouten zwischen den Dörfern Cunel und Nantillois. Der gebräuchlichere Name ist Soldatenfriedhof Madeleine-Ferme. Die Ferme liegt direkt an der Straße D15; hier zweigt ein Feldweg an den Waldrand ab. An diesem liegt der etwas versteckte Friedhof. Der deutsche Soldatenfriedhof Nantillois wurde Anfang März 1916 von der eigenen Truppe angelegt, als die deutschen Angriffe auf Verdun auch auf das Westufer der Maas ausgedehnt wurden. In der gegenüber dem Friedhof gelegenen Madeleine-Ferme richteten sich bei Beginn der Schlacht mehrere Lazarette ein. Die hier verstorbenen Schwerverwundeten fanden am Waldrand ihre letzte Ruhestätte. Von hier aus hat der Besucher einen schönen Blick auf den Bois de Cunel, in dem sich während des Weltkrieges viele Lager und Depots befanden.
Gruppen-UnterstandGruppen-UnterstandBeton-Unterstände im Bois de Cunel
Vor Beginn der Verdun-Offensive auf dem Westufer der Maas richtete die 11. Reserve-Division in der Ferme und Umgebung einen Hauptverbandsplatz ein. Abkommandiert für diesen Hauptverbandsplatz ist die Reserve-Sanitätskompanie Nr. 6. Eingerichtet wird der Verbandsplatz mit vier hölzernen Baracken. Der Leichtverwundeten-Sammelplatz der 11. Reserve-Division befand sich im Bois de Cunel. Im Mai wechseln die Armee-Korps auf dem Westufer der Maas. Die 54. Reserve-Division übernimmt die Einrichtungen der 11. Reserve-Division. Die Sanitätskompanie 54 richtet einen weiteren Hauptverbandsplatz an der Madeleine-Ferme ein. Die Anlage wird durch die Aufstellung von drei Baracken und zwei Krankenzelten erweitert. Dieser Hauptverbandsplatz versorgt vom 13. Mai bis 12. September 1916 2196 Verwundete. Von diesen sterben 45 infolge ihrer Verwundung und werden auf dem Friedhof beigesetzt. Als Operationen werden auf dem Hauptverbandsplatz durchgeführt: 21 Amputationen, 3 Schulter- und Hüftgelenkauschneidungen, 5 große Gefäßunterbindungen, 1 Gesäßnaht, 1 Trepanation, 3 Bluttransfusionen, 1 Aufklappen des Kniegelenks, 1 Luftröhrenschnitt, 1 Ausschneiden des Fußgelenks sowie weitere Operationen.
Neben den Sanitätseinrichtungen befinden sich weitere Einrichtungen im Bois de Cunel. Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 schreibt in seiner Regimentsgeschichte, dass sich die Truppe um den 18. März 1917 in einem Übungswerk an der Madeleine-Ferme auf einen Angriff im Avocourt-Wald vorbereitet.
BarackeDie Madeleine-FermeStahlreifen-Bahn am Bois des OgonsUmgebung der Madeleine-Ferme
In der Regimentsgeschichte des Infanterie-Regiments Nr. 15 finden wir im Dezember 1916 folgenden Bericht: “Nach schwerer Zeit konnte das III. Bataillon am 11. Dezember zur wohlverdienten Ruhe ins Lager rücken. Sein hochgeschätzter Bataillonsführer, Hauptmann Lindow, wurde am Nachmittag desselben Tages, zusammen mit den gleichfalls für die Ehre des Regiments gefallenen Unteroffizieren und Mannschaften, auf dem Regimentsfriedhof am Bois des Ogons an der Madeleine-Ferme zur ewigen Ruhe bestattet.” Hauptmann Lindow fiel am 07. Dezember 1916 einem Volltreffer auf seinen Unterstand in der Backzahnstellung auf Höhe 304 zum Opfer. Weiter heißt es beim I.R. 15: “In ewiger Dankbarkeit werden die Kämpfer von der Höhe 304 der 179 tapferen Kameraden gedenken, welche für ihr Vaterland den Heldentod starben und auf dem Regimentsfriedhof am Bois des Ogons bei der Madeleine-Ferme bestattet wurden.”.
Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 109, von dessen Angehörigen hier ebenfalls eine stattliche Anzahl ruht, fertigte für seine Gefallenen sogar kunstvoll gestaltete Grabsteine an. In der Regimentsgeschichte liest man: “Nicht vergessen sollen aber auch sein, die 5 Offiziere und 320 Unteroffiziere und Mannschaften, die in den Kämpfen vor Verdun ihr Leben ließen und auf dem Maashöhen zur letzten Ruhe gebettet wurden.” Diese Grabsteine sind noch heute auf dem Soldatenfriedhof Nantillois sichtbar.
Bilder vom Soldatenfriedhof Nantillois
Inwieweit auf dem Soldatenfriedhof Nantillois Zubettungen stattfanden ist nicht heraus zu finden. Sehr wahrscheinlich wurde der kleine Ortsfriedhof des R.I.R. 111 aus der Ortschaft Nantillois hierher überführt. Dieses Regiment hatte einen kleinen Friedhof im Ort angelegt, über dessen Auflösung nichts überliefert ist.
Der Ahorn-Kreichauf Erinnerungsstein erinnert an drei Infanteristen des Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments “König” Nr. 10, die bei den Kämpfen des Regiments im Wald von Viéville-sous-les-Côtes am 21. September 1914 fielen und an dem Straßenkreuz begraben wurden.
Ahorn-Kreichauf Erinnerungsstein
Nähere Informationen gehen auf deutsche und französische Initiativen zur Errichtung des Erinnerungssteins zurück.
Folgende Soldaten sind auf dem Erinnerungsstein erwähnt:
Josef Ahorn, 11./ I.R.10 geb. 09. August 1891 in Schlott Hohenwart, Landkreis Paffenhofen an der Ilm, Bauernknecht und Junggeselle
Georg Kreichauf, 9./ I.R. 10 geb. 16. Dezember 1891 in Sulzbürg, Mühlhausen, Landkreis Neumarkt i.d. Oberpfalz, verheiratet, Tagelöhner, Vater von vier Kindern
Karl Kreichauf, Bruder des Georg Kreichauf, Tambourgefreiter der 11./ I.R. 10 geb. 12. Februar 1892, ebenfalls in Sulzbürg, Bäcker und Junggeselle
Wie und wann das Denkmal errichtet wurde, bleibt im Nebel der Geschichte verborgen. Auf dem Sockel des Erinnerungssteins ist ein gekröntes “L” zu erkennen.
Aus der Regimentsgeschichte:
Das Regiment war zwischen dem 18. und 25. September 1914 bei den Kämpfen auf den Maashöhen beteiligt.
So drang denn am 21. September das 10. Regiment in das große Waldgebiet westlich von Viéville ein – mit spähenden Augen wurde das Dickicht des Unterholzes und der Baumkronen abgesucht – hatte man doch früher gar oft mit den berüchtigten französischen “Baumschützen” üble Bekanntschaft gemacht. An dem großen Wegestern (2 km westlich Hattonchâtel) kam es zu regellosen Zusammenstößen einzelner Kompagnien mit offenbar versprengten feindlichen Abteilungen vom V. französischen A.K., welche in dem unübersichtlichen Gelände große Aufregung und unsinnige Schießerei verursachten. Nachdem der Feuerlärm im Walde allmählich verstummt war, wurde um 01.30 Uhr nachm. eine mehrstündige Gefechtsrast angeordnet – Patrouillen klärten zum weiteren Vormarsch auf – die aufgefundenen gefallenen Franzosen trugen meist die Regimentsnummer 44 oder 258.
Umbettung nach Viéville-sous-les-Côtes
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die drei Soldaten auf den Deutschen Soldatenfriedhof Viéville-sous-les-Côtes umgebettet. Dort haben sie im Kameradengrab ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Ständige Ausstellung von Ansichten des Dorfes Gincrey bei Étain vor dem Ersten Weltkrieg, während und beim Wiederaufbau.
Das Rathaus von Gincrey
Übersetzung aus dem Französischem:
Ausstellung einer Sammlung deutscher Grabsteine: Während des Ersten Weltkriegs richteten die deutschen Soldaten auf dem Gebiet der Gemeinde Gincrey vier provisorische Friedhöfe ein. Alle Überreste, d.h. 495 gefallenen Soldaten, wurden 1921 und 1922 auf den Friedhof von Hautecourt-Lès Broville überführt.
Seit Jahrzehnten wurden an verschiedenen Stellen der Gemeinde mehrere Grabsteine und Denkmäler deutscher Regimenter entdeckt. Zahlreiche Objekte und Überreste deutscher Waffen sind ebenfalls zu sehen. Ein durch leere Flaschen eingefasstes deutsches Grab wurde in identischer Weise wieder angelegt.
Während des Krieges organisierten die deutschen Soldaten, wenn sie in Ruhe lagen (nach Verlassen der vordersten Linie), ihren Toten ein möglichst gutes Begräbnis. Später wurde aufgrund von Stoffmangel die Uniform wieder eingezogen und die Verstorbenen in Hemden und Unterhosen beerdigt. Alle Gräber hatten ein hölzernes Namenskreuz und manchmal war ein Grabstein gemeißelt. Die drei Hauptfriedhöfe in der Gemeinde Gincrey wurden von den Deutschen nach der Offensive vom 21. Februar 1916 angelegt. Da der Angriff viel länger dauerte als geplant und eine große Anzahl an Verletzten und Getöteten mit sich brachte, wurde nur ein kleiner Teil von ihnen nach hinten in die Etappe gebracht. In Gincrey wurde an der 1, rue de Flandres, ein Feldlazarett eingerichtet. Gleichzeitig wurde an der Stelle der heutigen Bürgermeisterei ein Friedhof angelegt (damals war es ein Obstgarten). Im Jahr 1916 wurden 158 Gräber angelegt, von denen eines mehrere Tote enthielt. Alle diese Beigesetzten waren verwundete Soldaten, die entweder ins Krankenhaus eingeliefert und in Gincrey verstarben oder gerade ins Lazarett verlegt wurden. Die Deutschen beerdigten auch drei gefangene und verwundete französische Soldaten, die ihren Verletzungen im Lazarett in Gincrey erlagen.
Ein zweiter Friedhof, der in Parzelle 28 des Gemeindewaldes (Anm. Litzmannwald) angelegt wurde, umfasste 234 Gefallene. Am Ende des Krieges fehlten 5 Kreuze am Fuß der Gräber; ein Kreuz trug eine unleserliche Inschrift. Beim Soldaten Julius Gempf aus Schuditten, Kreis Fischhausen in Ostpreußen, gefallen am 20. Mai 1916, vom Feldartillerie-Regiment Nr. 16 war sein Bild am Grabkreuz befestigt. Ein dritter Friedhof, der in Parzelle 4 des Gemeindewaldes angelegt wurde, umfasste 29 Gräber. In Parzelle 7 finden sich Spuren von 8 deutschen Soldatengräbern.
Denkmal und Erinnerung an die Gefallenen des Feldartillerie-Regiments Nr. 99 Diese ruhten einst auf dem Friedhof im Litzmannwald. Benannt nach Major Litzmann, Kommandeur des I./ Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 6.
Die Exhumierung von Gräbern wurde nach dem Krieg unter der Verantwortung des französischen Staates durchgeführt. Alle Friedhöfe der Gegend, etwas mehr als 40, wurden ab 1920 in der deutschen Kriegsgräberstätte Hautecourt-Abaucourt zusammengefasst.Praktisch wurden alle deutschen Gefallenen aus Gräbern in der Gemeinde Gincrey zwischen dem 28. Juni und dem 24. September 1920 umgebettet. Man kann davon ausgehen, dass einige Gefallene nach Deutschland zurückgebracht wurden. Am Beispiel des alten Friedhofs an der Place de la Marie, auf dem während des Krieges 158 Gräber lagen und 146 Leichen auf den Friedhof von Hautecourt-Abaucourt überführt wurden, kann man annehmen, dass die Differenz der Leichen nach Deutschland zurückgebracht wurde, wenn die Zählung in den Archiven korrekt ist. Eine andere Vermutung ist, dass es womöglich den Umbettern nicht gelang, alle Grabstellen wieder zu finden. Der französische Staat stellte es den Familien der Verstorbenen frei, ob sie den Leichnam in ihr Heimatdorf umbetten wollten oder, wenn die Familie wollte, dass der Tote bei seinen Kameraden blieb, an dem Ort der Kämpfe, an dem sie ihr Leben verloren hatten.So kam es, dass ein Teil der französischen Soldaten, die auf dem Gebiet von Gincrey beerdigt wurden, heute auf dem Nationalfriedhof in Fleury vor Douaumont liegen. Laut eines Berichts von Mr. Lollier Camille wurden die Leichen von französischen Soldaten exhumiert, die zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden waren, die nach dem Waffenstillstand verbüßt werden sollte. Sie wurden zu dieser Aufgabe eingeteilt, die aufgrund der Hitze und des verwesten Zustands der Leichen sehr unangenehm war.Der Soldat Hugo Brülow, der Parkkompanie II des Feldartillerie-Regiments Nr. 7, starb am 12. August 1916, wurde zunächst auf dem Friedhof in Gincrey begraben und am 15. Dezember 1916 nach Deutschland überführt. Die Überführung von Gefallenen nach Deutschland war während des Krieges sehr selten.
Der Friedhof wird in den Regimentsgeschichten der einschlägigen Literatur mehrfach erwähnt.
Hier ein kurzer Bericht des Feldartillerie-Regiments Nr. 100, dass im Sommer 1916 vor Verdun lag und über das Munitionsdepot Litzmannwald bei Gincrey versorgt wurde:
Außer geringfügigen Verbesserungen unserer Linie, die u.a. noch den Besitz der uns stark belästigenden Souville-Nase erstrebten, hatten wir uns nunmehr auch an der Verdunfront auf Abwehr zu beschränken. Unterdessen wurde der Feind immer angriffslustiger. Am 03. August stieß er mit mehreren Kompagnien östlich Souville auf unsere Laufféestellungen vor, wurden jedoch von der 2./ und 3./ Batterie zerstreut. Am 05. August wiederholten sich die örtlichen Vorstöße, die besonders durch 1./, 04./und 5./ Batterie bekämpft wurden. Am 08. August erfolgten starke fdl. Angriffe im rechten Divisionsabschnitt, eingeleitet durch heftiges fdl. Dauerfeuer auf unsere Vauxstellungen, in welchen der Beob.Offizier II./100 Lt. d. R. Hardt auf einem Erkundungsgang zwischen Fort Vaux und dem sog. Steinbruch fiel, Hpt. Huber, Kdr. II./100, verwundet wurde. Auch die Batteriestellungen hatten an diesen Tagen schwer zu leiden. Die 2./ Batterie beklagte u.a. am 04. d. M. den Tod ihres Führers Lt. d. R. von Kalm.
Feldbahnhof im Litzmannwald
Das Feldartillerie-Regiment-Nr. 99 schreibt: In der Nacht zum 14. zum 15. April 1916 rückten die 1./ und 2./ Battr. als erste Teile des Regiments in die neue Stellung vor dem Fort Vaux ein. … Die beiden leichten Munitionskolonnen bezogen die entsprechenden Lager des R.F.A.R. 100: Leichte-Munitions-Kolonne LMK I im Pierrevillewald nordöstlich der Pierreville Ferme, und L.M.K. II im Litzmannwald. … Die dichte Besetzung der Front und der dadurch überall verursachte Platzmangel bereitete auch dem Munitionsempfang große Schwierigkeiten. Es war die Regel, daß in Gincrey die Kolonnen mehrerer Regimenter zur gleichen Zeit zusammenkamen. Diese riesige Ansammlung von Fahrzeugen hatten oft große Unordnung im Gefolge. Es lag die Gefahr nahe, daß bei einer Beschießung des Ortes sich schwerste Verluste ergeben würden. Dieses Ereignis trat am 28. April ein. Es war ein ungewöhnlich heller Abend, so daß dem Feind die Bewegungen nicht entgehen konnten. Einige schwere Granaten zertrümmerten eine Anzahl Fahrzeuge und ließen 20 Verwundete und zahlreiche Pferde tot und verwundet liegen. … Am 29. Mai traf das Regiment ein besonders harter Schlag. Auf dem Wege zu den Batteriestellungen wurde Lt. Küper tödlich betroffen. … Am 30. Mai wurde Lt. Küper auf dem Ehrenfriedhof bei Gincrey in Anwesenheit sämtlicher abkömmlicher Offiziere und Abordnungen der Batterien durch Pfarrer Hertel bestattet. … Die 1./ Battr. verlor am 26. und 27.07. einen Zugführer, Vizewachtmeister Seidel, und ihren Batterieführer Hauptmann Seider. Mit seinem Vizewachtmeister zusammen wurde er auf dem Ehrenfriedhof des Regiments beigesetzt. Während an der Front der Kampf am mächtigsten tobte, rüstete man sich einige Kilometer weiter rückwärts zu einer einfachen Feier. Der Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof des Regiments bei Gincrey wurde eingeweiht. Die schlichte Feier schloß mit dem mit dem Niederländischen Dankgebet, bei dessen Klängen Kränze niedergelegt wurden. Auf zwei Tafeln zu beiden Seiten des Gedenksteins standen die Namen derer, die auf dem Friedhof ruhten, sowie derer, die nicht zurückgeschafft werden konnten oder die in Lazaretten starben. … In besondere Trauer wurde das Regiment versetzt durch das Hinscheiden des Oblt. Suhrmann, Führer der 5./ Battr. Er wurde am 22. August durch Granatsplitter in der Stellung schwer verwundet und verschied abends im Feldlazarett 7, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Am 24. August wurde er, der 50. Tote des Regiments in der Stellung am Fort Vaux, im Beisein vieler Offiziere und Mannschaften, die dem lieben Kameraden die letzte Ehre erweisen wollen, auf dem Regimentsfriedhof beigesetzt.
Von den Gefallenen liegen 48 (3 Offiziere, 45 Mannschaften) auf dem Ehrenfriedhof des Regiments im Parinsaux-Wald.