Feldpostkarte des Gefreiten Krahl
27. Juli 1917
Liebe Nachbarn!
Erhalte soeben die traurige Nachricht von Zuhause und spreche mein herzlichstes Beileid aus.
Es tut eineem in der Seele weh, wenn man einen solchen Velust hört und doch weiß man er ist erlöst von dem Elend er hat alles überstanden. Ich muß in seiner Nähe gewesen sein. Viele Inftr. liegen mit mir im Dorfe die zu seiner Div. gehörten. Meine Nachforschungen sind bis jetzt vergebens gewesen. Vielleicht gelingt es mir, wenn ich von Euch näheres erfahre. Adresse etc. wo man Karl hingebettet hat. Er hat es besser als wir und wer weiß wie es uns noch ergeht. Wir wollen auf Gott hoffen, denn ohne Gotte Wille wird uns kein Haar gekrümmt.Was macht Wilhelm, Heinrich und Albrecht. Ich kann Euch den Schmerz nachfühlen, der ja verdoppelt schwer ist, weil ihm Gustav voran ging. Beiden (Bei den ) da oben ist kein Leid und Klagen mehr. Sie sitzen zur Rechten des himmlischen Vaters
und dieses ist unser Trost für und für und deshalb seid stark in dem Herrn und wollen auf Ihn vertrauen, er wird alles wohl machen.
Es grüßt Euch alle
Gefreiter Krahl
Feld.Art.Reg. 265
II. Abteilung
6. Batterie