Brief von Karl Kleinbronn 19. Juli 1917
Frankreich den 19.7.17
Liebe Familie Schmidt!
Inzwischen haben Sie wohl schon die traurige Kunde, das Ihr lieber Sohn Karl mein guter Kamerad den Heldentod gestorben ist,erhalten. Ich war gerade abkomandiert bei Fernsprechabtlg. und wie ich zurück zur Komp. kam, hörte ich zu meinem grösten Schrecken, dass Karl verschüttet sei.
Sinner sagte mir auch, dass die Komp. alles dransetzte Karl und die noch bei ihm liegenden Kameraden zu befreien. Mit Spannung erwartete ich jede Nachricht von den Kameraden die von vorne kamen, aber leider kamen da keine erfreulichen Nachrichten mir zu Ohren. Übrigens sagte mir Sinner auch gleich, dass der Stollen indem sich Karl befand garnicht mehr zu finden gewesen sei, sonst hätte ich ja selbst einen Versuch gemacht etwas für Karl zu tun. Leider war es ja auch nicht möglich in dem … Trommelfeuer vor zu kommen.
Spreche hiermit mein tiefstes Beileid aus, da ich in Karl einen meiner besten Kameraden verloren habe. Mir war es am Anfang unglaublich, ich konnte mich nicht damit abfinden Karl nicht wiederzusehen, denn nur Karl konnte ich anvertrauen, was ich sonst keinem anvertrauen konnte.
Nun zum Schluss recht herzl. Grüsse
Ihr Karl Kleinbronn