Der kleinen Ortschaft Semide in den Ardennen kommt im Ersten Weltkrieg eine strategische Bedeutung zu. Durch die Nähe der Champagne-Front, günstig gelegen an der Bahnlinie Savigny-sur-Aise – St. Erme, die die Argonnen mit der Champagne verbindet, werden rings um Semide ein großes Netz an Feldbahnen und Rangiergleisen angelegt. Ein Gleis wird bis zum Waldstück Noue Ramon geführt, wo im Jahr 1916 eine Bettung für ein Marinegeschütz 38 SKL/45 angelegt wird. Ziel des Geschützes waren die Eisenbahnknotenpunkte bei St. Menehould und St. Hilaire au Temple.
Die Entfernung zwischen Semide und den Zielen lag nah an der maximalen Reichweite. Das zeigt, dass der Standort des Geschützes nicht zufällig gewählt wurde
Im Mai 1916 wurde das Geschütz in die Bettung eingesetzt und bleibt bis Mai 1917 einsatzbereit. Die Nutzung des Geschützes bei Semide blieb jedoch gering.
Im November 1916 fanden drei Feuerüberfälle des Geschützes statt.
Hinweis:
Der Weg zur Anlage kann gut zu Fuß vom Ortsrand in Semide bewältigt werden. Am Ende des asphaltierten Weges können sie das Auto parken und über den Feldweg gehen. Dieser ist teilweise sehr aufgeweicht und mit dem Auto nicht passierbar.
Die Anlage wurde aufwendig gesäubert und mit Hinweistafeln versehen.
Entlang des Feldweges stehen weitere betonierte Objekte. Ihr Zweck ist leider nicht bekannt.
In der Nähe von Semide im Vausselive-Tal entstand ein großes Lager für 1000 Mann. Dieses über 3 Terassen gehende Truppenlager wurde über Feldbahnen aus Semide versorgt.
Standorte der 38 cm Geschütze “Langer Max” 1915 – 1917
Stellung | Ziel |
Bois de Muzeray | Verdun |
Ferme Sorel | Verdun |
Bois de Warphemont | Verdun |
Semide | St. Menehould, St. Hilaire |
Predikboom (Belgien) | Dünkirchen, Bergues |
Santes | Béthune, Bruay en Artois |
Coucy | Compiègne, Fismes, Villers Coterets |
Saint Hilaire le Petit | Chalons sur Marne, Suippes, Sainte Ménehould |
Hampont | Nancy, Dombasle, Lunéville |
Zillesheim | Belfort, Wesserling |
Wo zu finden:
08400 Semide, Frankreich