Blatt 50 (Anm. d. Verfasser: 1915)
30.6. Während der ganzen Nacht heftiges Trommelfeuer, keine Verbindung, 6 Uhr morgens wird eine neue Leitung gezogen, welche nach kaum einer Stunde wieder zerschossen ist. Während des ganzen Tages heftiges Tommelfeuer. Sämtliche Unterstände und Gräben sind zusammengeschossen. Mit Fliegerbeobachtung (Höhe 150 m) schießt sich der Feind mit Artilllerie und Minen ein. Mit Major von Puttkamer Kabel geholt auf Deckung, letztere auf Deckung aufgestellt auf unsere Unterstände. 8 Uhr abends direkte Leitung über freiem Gelände zum <?>. Nach 2 Stunden zerschossen, Leitungspatrouillen.
1.7. 5 Uhr Artilleriefeuer läß nach. Ruhe vor dem Sturm. Leitungspatrouille. 7,30 Uhr setzt die Artillerie wieder ein, so heftig, wie zuvor. Eingänge zum Unterstand sind bis auf einen zugeschossen. Unser Unterstand, welcher auf feindlicher Karte als Munitionsdepot verzeichnet ist,
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liegt unter wüstem Artilleriefeuer, bis zum größten Kaliber. 10.30 Uhr wird das Feuer nach hinten verlegt, Sperrfeuer, womit zugleich der Infanteriesturm einsetzt. Unsere vordere Linie wird überrannt, wir verteidigen uns unter Führung des Herrn Majors v. Puttkamer, sowie Adjudant Lt. Brubach ½ Stunde bis uns der Feind ungefähr umzingelt (16 Mann). Wonach wir uns dann auf Befehl zurückziehen. (zu 5 Mann zurück). Die 2. Stellung ist besetzt. der Feind kommt bis auf <?> m heran, bekommt dann so heftiges Infanteriefeuer, daß er Stellung nehmen muß. Hier wird der Feind trotz starker Übermacht, trotz heftigen Artilleriefeuers noch 2 Tage aufgehalten bis die Resevestellung ausgehoben ist, worin wir uns dann zurückziehen.
2.7. In der Nacht macht der Feind mehrere Versuche durchzukommen, wird unter schweren Verlusten zurückgeschlagen