Geboren am 19. Oktober 1879 in St. Avold /Lothringen Gefallen 08. September 1915 im Argonnerwald
9./ Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 173
Lonchant, fiel als Kompanieführer im II. Bataillon bei der Erstürmung des Maria-Theresia-Werkes am 08. September 1915. Er war einer von 113 Toten und Verwundeten seines Bataillons an diesem Tage (Verlustliste 718/9169 vom 4. Oktober 1915).
Auszug aus der Regimentsgeschichte des Infanterie-Regimentes 173:
“Sobald die erste Sturmwelle aus dem Graben gesprungen ist, erklimmt Hauptmann Lonchant eine Sturmleiter, um das Vorstürmen seiner Leute zu beobachten. Nur eine Sekunde ragt seine Brust über die Grabenwand heraus, da stürzt er schon mit einem Gewehrschuß im Herzen rücklings in die Arme des Vizefeldwebels d.R. Finke. „Ich habe mein Teil” sind seine letzten Worte, ehe er die Augen für immer schließt. Hatte er dies geahnt, fragten die Kameraden? Denn in den Ohren klang ihnen noch die Parodie „Ich gehe so gern über Bank vor. Wie Rosen glühen purpurrot die Wangen bei dem Sprung über Bank”, die er so häufig nach der Melodie eines Tangos zu seinem Grammophon gesungen hatte, weil er die im Argonnenkampfe ungewöhnliche Angriffsart über Bank nicht gutheißen konnte.”
Erich Lonchant ruht heute auf dem Garnisonsfriedhof Berlin-Neukölln neben seiner Ehefrau.
Hoch zu Pferde
Badeanstalt des IR 173 in den Argonnen
Denkmal der 10./173 in Wuppertal auf dem Freudenberg
Wir danken Frau Wehrmann für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung der Bilder von Erich Lonchant.
Die Varenner Straße, einst Hauptverbindungsstraße durch die Argonnen, zeigt heute einige sehenswerte Punkte. Im östlichen Teil zweigt ein Weg zum Kronprinz-Unterstand ab. An der Kreuzung D38/D38C kreuzt die Römerstraße die Varenner Straße in Nord-Süd-Richtung. Dies ist auch die Abzweigung zur Höhe 285/ Kaisertunnel. Wenige Meter nach der Abzweigung zum Kaisertunnel liegt der ehemalige Friedhof des Pionierbataillons 20 am nördlichen Straßenrand.
Kreuzung D38/D38C – die alte Römerstraße verläuft sich im Dickicht
Einzelgräber an der Varenner Strasse
Am Ende der Straße liegt der sogenannte Four de Paris, eine ehemalige Glasbrennerei.
Geboren am 03. April 1860 in Oberheldrungen, Provinz Sachsen Gestorben am 30./31. Januar 1915 im Reservelazarett Sivry an den Folgen eines Schlaganfall
Friedenstruppenteil: Artillerie-Prüfungskommission Uniform Badisches Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 14
Kommandeur Badisches Landwehr-Fußartillerie-Regiment Nr. 14
Oberstleutnant Herold führte das taktische „Regiment Herold” in den Kämpfen vor Verdun. Dieses “taktische Regiment” bestand aus einer neu aufgestellten Batterie Ringkanonen, einer 10 cm Batterie (3./ FußArt-Regt 16) sowie einer schweren 12 cm Batterie (7./ FußArt-Regt 13) und bezog Stellung bei Höhe 371 südöstlich Sivry sur Meuse. Die Feuerziele lagen bei Flabas.
Auszug aus der Regimentsgeschichte Badisches Landwehr-Fußartillerie-Regiment Nr. 14 ( Landwehr-Bataillon)
“Am 17. erschien Oberstleutnant Herold in der Stellung und gab bekannt, dass im Ziel der Ringkanonenbatterie durch Infanteriepatrouillen an Gefallenen 1 Offizier und 63 Mann festgestellt wurden.”
Auszeichnungen vor 1914:
Roter-Adler Orden 4. Klasse Dienstauszeichnungskreuz
Nach seiner Überführung hat er seine letzte Ruhestätte auf dem Garnisonsfriedhof Berlin-Neukölln gefunden.
Erich von Pochhammer fiel als erster General am 04. Oktober 1914 in den Argonnen. Er wurde während des Angriffs seiner Brigade auf Bagatelle Pavillon von einem Infanteriegeschoß getroffen. Die Brigade bestatte später ihren General unter einer mächtigen Eiche an der Servonstraße. Eine Inschrift besagte: „Diese Eiche darf nicht gefällt werden.”
Auszug aus dem Reichsarchiv Band 18:
Pünktlich zur befohlenen Zeit, als das Artillerie- und Minenfeuer schwieg, trat die 68. Inf.Brig zum Angriff an. General v. Pochhammer stellte sich mit den Worten:
”Kinder, wir wollen den Franzosen doch mal wieder zeigen, was ein echt preußischer Sturm ist!” an die Spitze seiner Sturmtruppen. Nach wenigen Minuten traf ihn ein tödliches Geschoß. Zum ersten Mal färbte Generalsblut den Waldboden der Argonnen.
Auszug aus der Regimentsgeschichte Infanterie-Regiment 67:
Mit den Worten: ” Kinder, wir wollen den Franzosen doch mal wieder zeigen, was ein echt preußischer Sturm ist”, stellte sich der tapfere Generalmajor v. Pochhammer selber an die Spitze der Stürmenden. Nur wenige Meter hatte er auf der Schneise gemacht, als ihn die tödliche Kugel erreichte.
Pochhammer ruht heute auf dem Alten Garnisonsfriedhof in Berlin
Am 25. Juni 2006 wurde durch den Präsidenten der französischen Republik Jacques Chirac das Denkmal für die gefallenen Kolonialsoldaten muslimischen Glaubens eingeweiht. Es steht direkt westlich vom Nationalfriedhof von Douaumont am Gebeinhaus und wurde im maurischen Stil errichtet.
Von den acht Millionen französischen Soldaten, die für Frankreich in den Krieg zogen, kamen eine halbe Million aus den französischen Kolonien, die überwiegende Mehrheit aus Afrika (Tunesien, Marokko, Algerien, Senegal) aber auch aus Neu-Guinea. Die Wahrnehmung in Deutschland schwankte zwischen „Edlen Wilden” und „Bestien” und wurde dementsprechend für die Propaganda ausgenutzt.
Das Beinhaus oder Ossuaire de Douaumont liegt inmitten des Schlachtfeldes, zwischen dem Fort Douaumont und dem Thiaumont-Rücken. Diese Gedenkstätte liegt unweit der einstigen Thiaumont-Ferme (Bauernhof) und beherbergt heute im Inneren die sterblichen Überreste von 130.000 nicht identifizierten Soldaten, die nach dem Krieg auf den Schlachtfeldern östlich und westlich der Maas geborgen wurden.
Das 2014 neu restaurierte Gebeinhaus
Die Initiative zum Bau eines Gebeinhauses ging von Monsignore Ginisty, dem Bischof von Verdun, aus. Er war entsetzt, dass Sammler nicht nur Helme, Waffen und Munitionsteile, sondern auch Knochen und Schädel sammelten und gewinnbringend veräußerten. So scharrte er einige Getreue um sich und begann die Überreste der Gefallenen zunächst in einer Holzbaracke zu sammeln. Später begann er frankreichweit Spenden für das Beinhaus zu sammeln. Bereits am 20. August 1920 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Fertigstellung und Eröffnung dauerte jedoch wegen finanzieller Schwierigkeiten bis 1929.
Die Kapelle ist einfach und schlicht gehalten. Auf dem Altar der Kapelle sind drei Namenstafeln mit etwa 100 vermissten französischen Feldgeistlichen angebracht. Der 46 m hohe Turm ist in der Form einer Granate erbaut, indem sich auch ein kleines Museum und ein Filmvorführraum im Untergeschoss befinden. Vom Turm aus lässt sich das Schlachtfeld in alle Richtungen überblicken. Der Kreuzgang ist in die geografischen Abschnitte der Schlacht eingeteilt. In jedem Wandbogen stehen die Namen zweier Abschnitte des Schlachtfeldes von Verdun. “Die Flamme der Erinnerung” brennt an Gedenktagen auf den vorgesehenen Plätzen. Im Innern des Kreuzgangs stehen die Namen vermisster oder gefallener französischer Soldaten auf den von ihren Familien gestiftete Steinen. Ebenso finden sich dort gespendete Steine von unterschiedlichsten französischen Veteranen- bzw. Kriegervereinigungen. Außen auf den Wandbögen stehen die Städte Frankreichs, die sich mit Spenden am Aufbau des Gebeinhauses beteiligt haben. Von außen kann man die Knochen durch Panzerscheiben lagern sehen: Meter um Meter Gebein, staubige Knochen, Ellen, Schädel, Beckenschaufeln, kleine Knöchelchen, Wirbel, zahllos, unzählbar, Tausende und Abertausende Tote, namenlos.
Das Gebeinhaus von Douaumont in der großen Politik
Bis zum 29. Mai 2016 gab allerdings hier keinen Hinweis darauf, dass es sich um die Überreste von Franzosen und Deutschen handelte. Bei gemeinsamen Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident François Hollande haben beide nun eine Tafel eingeweiht, die dieses Totenhaus zu einem gemeinsamen macht: “Hier ruhen die Überreste deutscher und französischer Soldaten”.
Hier bekräftigten auch in der Vergangenheit am 22. September 1984 der Präsident der französischen Republik François Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl mit einer Geste der Versöhnung die deutsch – französische Freundschaft. Eine Gedenkplatte vor dem Beinhaus erinnert an die einzigartige Zusammenkunft: „Wir haben uns versöhnt. Wir haben uns verständigt. Wir sind Freunde geworden.” Noch nie vorher hatten sich der französische Staatspräsident und der deutsche Bundeskanzler auf den Schlachtfeldern zum gemeinsamen Gedenken getroffen. Die erste Station des Besuchs war die deutsche Kriegsgräberstätte Consenvoye, nördlich von Verdun. Mit Mitterrand betrat zum ersten Mal ein französischer Staatspräsident eine deutsche Kriegsgräberstätte in Frankreich.
Seit dem 09. Februar 2014 findet sich dort auch ein erster deutscher Name: Peter Freundel, +28. Mai 1916 (Bayerisches 12. Infanterie-Regiment).
Öffnungszeiten: Aufgrund der aktuellen Lage bitte auf die Website des Gebeinhauses bezüglich Öffnungszeiten, Ticketbuchung und Führungen schauen.
Das provisorische Gebeinhaus um 1920
Francois Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl vor dem Gebeinhaus
Der National-Friedhof von Douaumont
Auf dem französischen National-Friedhof vor dem Beinhaus befinden sich Gräber mit 15.000 identifizierten Gefallenen. Die Form der Grabsteine unterscheidet sich nach christlichen, muslimischen und jüdischen Gefallenen.
Die Gräber der muslimischen Gefallenen wurden in 2006, anlässlich der Einweihung des Denkmals für die muslimischen Kolonialsoldaten, umgestaltet und nach Mekka ausgerichtet.
Vom Herbst 2011 bis Sommer 2014 wurde der Friedhof neu gestaltet und das Gebeinhaus von außen restauriert.
Der Caures-Wald oder Bois des Caures bezeichnet ein Waldgebiet nördlich von Verdun umgeben von den Ortschaften Flabas, Ville-devant-Chaumont, Beaumont-en-Verdunois und Haumont.
Hier befindet sich eine etwas entfernte, aber interessante Stätte um die Anfänge der Schlacht von Verdun.
Der Caures-Wald ist geprägt durch die Geschichte des Lieutenant-Colonel Driant und seinen 1200 Jägern. Emile Driant wandte sich nach seiner militärischen Karriere zunächst der Politik zu und wurde Abgeordneter. Nach Beginn des Krieges 1914 bat er darum wieder in Dienst gestellt zu werden. Er erhält das Kommando über die französischen Jägerbataillone 56 und 59. Als Mitglied des Armeeausschusses bemängelt er im Sommer 1915 den schlechten Verteidigungszustand der Festung Verdun.
Bei Angriffsbeginn am 21. Februar 1916 lieferten sich sich die beiden französischen Jägerbataillone mit den angreifenden Deutschen über zwei Tage erbitterte Gefechte. Dadurch ermöglichten sie es den französischen Reserven heran zu kommen. Die deutschen Truppen, die im Caures-Wald mit nur wenigen Stunden Widerstand gerechnet haben, gerieten so ins Stocken. Im Caures-Wald befindet sich das Grab Driants, der dort in den Kämpfen sein Leben ließ. Von seinen 1200 Jägern kehrten knapp 100 zurück.
Zerstörte französische Stellung im Norden des Caures-Waldes 1916
Am 22. Oktober 1922 wurde das Driant-Denkmal im Caures-Wald eingeweiht. Jedes Jahr findet hier um den 21. Februar ein Gedenkmarsch mit anschliessender Feier statt. Einige Meter vom Denkmal entfernt, befindet sich der Gefechtsstand des Lieutenant-Colonel Driant. Die Straßengabelung vor dem Gefechtsstand trug bei den deutschen Soldaten den Namen “Hessenplatz”.An der Straßengabelung sieht man einen betonnierten Unterstand. Dieser Bunker diente der Überwachung der von Vacherauville heraufführenden Straße.
Nach Beginn der Schlacht um Verdun entstanden im Caures-Wald zahlreiche Ruhelager. Im Laufe des Jahres 1918 wurden hier auch einige Beton-Unterstände errichtet.
Verdun, Frühjahr 1916; Lager des jeweiligen Ruhebataillons im Caures-Wald. Appellplatz, gegen Fliegersicht getarnt.
Unterstand im Caureswald
Ein Rundweg führt vom Parkplatz über die Landstraße zum Gefechtsstand und anschließend an diesem vorbei über einige exemplarische Schützengräben zum Driant-Denkmal. Gegenüber des Driant-Denkmals führt eine kleine Schneise zum ursprünglichen Begräbnisort während der Kämpfe. Anschließend geht es weiter nach links zurück zum Parkplatz. Reichlich Hinweistafeln informieren den Besucher auf französisch und deutscher Sprache.
Das Mémorial de Verdun in Fleury zählt neben den Museen in Meaux, Peronne und Ypern zu den bedeutensten und umfangreichsten Museen des Ersten Weltkriegs in Europa.
Konzipiert als Stätte der Erinnerung soll es dem Einsatz und dem Leiden aller beteiligten französischen, deutschen, österreichischen und amerikanischen Soldaten vor Verdun gewidmet sein.
Nach drei Jahren Renovierungsarbeiten, 2013 – 2016, ist das Mémorial wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das neu gestaltete Mémorial von Verdun
Die Erinnerungsstätte wurde vollständig erneuert und bietet nun einen lehrreichen und unterhaltsamen Besichtigungsrundgang mit Schwerpunkt auf den französischen und deutschen Frontsoldaten an. Die Sammlung des Museums umfasst 2000 Objekte, unzählige Fotos, von denen der Großteil erstmals gezeigt wird, audiovisuelle Darstellungen sowie deutsche und französische Augenzeugenberichte.
Einer der beiden Seiten-Eingänge
Der Aufbau der Ausstellung im Mémorial:
Unteres Erdgeschoss Das Schlachtfeld des Jahres 1916 ist weiterhin Schwerpunkt des Mémorials. Eingerahmt von gläsernen Schaubildern erstreckt sich eine mehrteilige Leinwand. Diese audiovisuelle Vorführung vermittelt die Heftigkeit der 300 Tage dauernden Kämpfe.
Alltagsgegenstände – in Schaukästen und Schubladen – zeigen dem Besucher die menschliche Perspektive der Schlacht um Verdun. Der anschließende Bereich mit Geschützen und LKWs erinnert an die “Voie sacrée” und erinnert an die logistischen Aufwände, die auf beiden Seiten betrieben wurden.
Oberes Erdgeschoss Hier bieten sich Möglichkeiten die Umgebung des Schlachtfeldes kennen zu lernen und zu verstehen. Wer hat die Schlacht befehligt? Wie war die Rolle der Artillerie und gab es eine Luftwaffe? Was spielte sich im Hinterland ab und was machte eigentlich der Sanitätsdienst?
Zu guter Letzt werden die Kämpfe bis 1918 und der Beginn der Erinnerungskultur um die Schlacht von Verdun gezeigt.
Das Fort Souville stellte auf Grund seiner Größe und seiner Höhe (388m ü. N.N) ein imposantes Bauwerk dar. Man konnte vom Zwischenwerk Kalte Erde über Douaumont bis nach Vaux beobachten und schießen.
Das Fort Souville wurde in den Jahren 1875 bis 1877 auf dem Hügel Souville errichtet. Außerhalb des Forts baute man Schutzräume, die mit dem Fort durch zwei gemauerte Stollen verbunden wurden.
Beiderseits des Forts befand sich ein 10 m breiter und 7 m tiefer gemauerter Graben. Die in der Mitte der Anlage vorhandene Tiefkaserne und das Munitionsdepot sind mit Beton verstärkt worden. Die Turmunterbauten erhielten aus Beton verstärkte Munitionsräume.
Zu Beginn des Weltkriegs stationierte man Stäbe und eine Telefonzentrale im Fort. Das Fort Souville stellte neben dem Werk Thiaumont und der Höhe Kalte Erde, das letzte große Hindernis in der zweiten Verteidigungslinie östlich der Maas dar, um einen feindlichen Durchbruch ins Tal der Maas zu verhindern.
Als am 21. Februar 1916 der deutsche Angriff auf Verdun begann, verstärkten die Franzosen sofort die Besatzung des Fort mit einer Bedienungsmannschaft für den Geschützpanzerturm des Forts. Im Laufe des Jahres 1915 war auch dieses Fort nur schwach besetzt worden. Nach 600 Schüssen beschädigte ein Rohrkrepierer das Geschütz und setzte es außer Betrieb.
Am 10. April 1916 wurde der Geschützpanzerturm endgültig eingefahren und in seinem Inneren ein Brigadestab untergebracht.
Nach dem Fall des Fort Douaumont erhielt das Fort Souville durch seinen ausgezeichneten Beobachtungspunkt große strategische Bedeutung.
Anfang Juni 1916 verfügte das Fort über zwei 5,8-cm-Geschütze und 16 Maschinengewehre. Das Fort lag täglich unter schwerem deutschen Artilleriefeuer.
Als am 7. Juni 1916 das Fort Vaux kapitulierte, lagen die deutschen Truppen zweitausend Meter weiter nördlich im Dorf Fleury.
Ab dem 21. Juni 1916 verstärkten die deutschen Soldaten ihren Angriff auf das Fort Souville und feuerten am 22. Juni 1916 fast 200 000 Gasgranaten auf die Hochebene von Souville und die französischen Batteriestellungen. Am 22. Juni trafen fast 38 000 Geschosse das Fort Souville. Die nicht betonierten Gebäude des Forts erlitten dabei große Zerstörungen, alle gemauerten Anlagen wurden zerstört und die Grabenstreiche eingeebnet.
Nach verstärktem Artilleriefeuer stießen dann am Morgen des 23. Juni 1916, einem heißen und schwülen Hochsommertag, die deutschen Truppen auf Souville vor.
Über die Höhen und durch die Schluchten drangen die deutschen Soldaten, 80.000 Bayern, Jäger vom Alpenkorps, vor. Vor dem Fort Souville wurde der deutsche Angriff unter großen Opfern zurückgeschlagen.
Mit dem 23. Juni 1916 endete die deutsche Verdun-Offensive. Die weiteren deutschen Angriffe sollten eigentlich nur noch die kritische Lage der stark dezimierten Truppen verbessern.
Am 12. Juli 1916 war der größte Teil des oberirdischen Forts zerstört, ein weiterer von den Deutschen bei Morgengrauen herbeigeführter Angriff konnte abgewehrt werden. Das Fort Souville blieb in französischer Hand.
Der Löwe von Souville
Die 14. bayerische Infanterie-Division errang den letzten deutschen Sturmerfolg vor Verdun durch das Eindringen in die Souville-Schlucht. Der Angriff scheiterte aber letztlich, so daß das Fort von den Franzosen endgültig gesichert und repariert werden konnte. Man verband die Schutzräume des Forts mit dem Geschützpanzerturm und dem einzigen noch erhaltenen betonierten Raum des oberirdischen Anlagenteils. Französische Soldaten gruben einen Brunnen, Schächte und Stollen und installierten auf dem Fortoberbau einen kleinen und wenig geschützten Beobachtungsstand.
Bis Dezember 1916 wurde das Fort von deutscher Artillerie beschossen. 1917 vollendete man den unterirdischen Verbindungsgang zum Geschützturm, den man repariert und zugleich mit einer Beobachtungsglocke ausgestattet hatte.
Das Fort Vaux, der nordöstlicher Eckpfeiler der Befestigungsanlage von Verdun, lässt sich gleichwohl wie das Fort Douaumont besichtigen.
Luftbild Fort Vaux – Kampfgeschwader 6 – November 1916
Entstehungsgeschichte von Fort Vaux
Ebenso wie das Fort Douaumont war auch Fort Vaux zunächst in Bruchsteinmauerwerk erbaut worden. Ab dem Jahr 1881 verstärkte man das Fort mit einer 2,5 m dicken Betonschicht. Der Graben war beiderseits gemauert und hatte eine Breite von 10 m und eine Tiefe von 5 m. Auf der Kasernendecke wurde ein Drahthindernis befestigt. Ferner existierte eine Anschlußbatterie mit 4 Geschützständen. Ab dem Jahre 1914 wurde die Bewaffnung weiter ausgebaut. Ein versenkbarer Galopin-Geschützturm mit zwei 7,5-cm-Kanonen und 3 gepanzerte Beobachtungstürme erweiterten die Verteidigungsmöglichkeiten des Forts. Der nordwestliche Schulterpunkt besaß eine MG-Panzerkuppel für 2 Maschinengewehre. Dazu kamen die Grabenstreichen, Anlagen im Festungsgraben, aus denen der Graben mittels Handwaffen und kleinkalibrigen Geschützen bestrichen werden konnte. Die Kasematten (Gewölbe) boten 200 Mann Schutz. In den Jahren 1910 – 12 erfolgte der Ausbau der unterirdischen Verbindungsgänge.
Fort Vaux im Frühjahr 1919
Das Fort Vaux im Weltkrieg:
Am 18. Februar 1915 kam es erstmals zum Beschuß des Forts Vaux durch ein deutsches 42-cm-Geschütz im Wald von Hingry. 16 Treffer wurden im Bereich des Forts beobachtet. Dabei gab es keine größeren Schäden am Fort. Mit Beginn des deutschen Angriffs im Februar 1916 bekam das Fort eine feste Besatzung mit Maschinengewehren und Minenwerfern. Ein deutscher Angriff, der die Ausgangsstellungen für den Angriff auf Fort Vaux verbessern sollte, scheiterte am 02. April 1916. Ein weiterer Angriffsversuch scheiterte am 20. April. Auch am 08. Mai scheiterten alle Versuche Richtung Vaux-Berg vorzudringen im französischen Artillerie- und MG-Feuer. Am 01. Juni gelang es der 1. Infanterie-Division den Vaux-Grund zu überschreiten. Ein Folgeangriff am 02. Juni brachte die deutschen Infanteristen bis zum Graben des Forts.
Bresche am rechten Schulterpunkt des Fort Vaux
Das Infanterie-Regiment 53 schreibt in seiner Regimentsgeschichte: 2. Juni:Die 1./ Kp., deren Führer Leutnant d. R. Klövekorn schwer verwundet wurde, kam beim Vorgehen nach verschiedenen Richtungen auseinander. Der Stoßtrupp unter Fähnrich Ehle gelangte in die Anschlußbatterie, mußte aber, weil in der Luft hängend, wieder zurückgehen. Ein Teil unter Offz.-Stellv. Scholl und Vizefeldw. Kappelt kam nach rechts ab und gelang vor die Kehlseite des Forts, von wo er auf das Fort drang. Der 2./ Kp. gelang es nicht, ihre Aufgabe zu erfüllen, da der aufmerksam gewordene Gegner mit flankierenden MG-Feuer ihr Vordringen aufhielt. Die Kompanie hielt nach einer im Laufe des Vormittags eingehenden Meldung die Nordostecke des Forts umfaßt und hatte Verbindung mit I.R. 158. Die 3./ Kp. stieß rücksichtslos durch und war bereits 4.30 Uhr 200 m jenseits des Forts gelangt. Da rechts I.R. 158 nicht vorgekommen war, konnte sich die Kompagnie nicht halten und ging bis auf die Westecke des Forts zurück, wo sie sich mit der Front nach dem Feinde, eingrub. Lt. d. R. Haase und Heißer wurden verwundet, so daß auch diese Kompagnie ohne Offiziere war. Die 4./ Kp. brach in ununterbrochenen Anlauf bis auf die Stirnseite des Forts vor. Mehrere an der Stirnseite eingebaute feindliche MG wurden von den Uffz. Mader und Schugt durch Handgranaten zum Schweigen gebracht. Da ein weiteres Vorgehen bei den unversehrten Grabenwehren des Stirngrabens unmöglich war, gruben sich die Reste der Kompagnie vor der Stirnseite ein und bogen ihre Stellung noch um den östlichen Schulterpunkt.