Cäcil von Vollard Bockelberg wurde am 20. November 1882 in Oldenburg geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Saarburg in Lothringen. Am 22. März 1901 trat er als Fähnrich in die Dienste des Königs-Infanterie-Regimentes 145. Er durchlief die Offizierslaufbahn und wurde 1908 Bataillons-Adjutant.
Bei der Mobilmachung 1914 war er als Oberleutnant Führer der Festungs-Signal-Abteilung in Metz. Er wechselte dann als Kompanie-Führer in das KIR 145. Im August und September 1914 befand sich das Regiment auf dem Vormarsch in Frankreich und hatte zahlreiche Gefechte zu bestehen. Am 14. März 1915 wurde er verwundet und verließ daraufhin das Regiment ins Lazarett zum Ersatz-IR 98 nach Bad Meinberg. Im Juni 1915 übernahm er wieder seine alte Kompanie, die 12./. Das Regiment war auf den Höhen östlich des Charme-Baches im Argonnerwald eingesetzt.
Offizierskasino im Noltelager
Zwei kurze Berichte aus der Regimentsgeschichte verdeutlichen die damaligen Kämpfe.
Um die Monatsmitte – am 17. Juni 1915– unternahm die 12. Kompanie aus eigenem Entschluss ihres Führers, Hauptmann von Vollard–Bockelberg, um 04.30 morgens einen Sturm, an dem sich auch Teile der 10. Kompanie freiwillig beteiligten. Es gelang, den feindlichen Graben von dem Wege nach Servon ab in etwa 80 m Breite zu nehmen. Man entdeckte neun Stollen, die der Franzose vorgetrieben hatte. 3 Gefangene, 37 Gewehre, 2 Karabiner und über 500 Handgranaten waren die Beute. Um 02.30 nachmittags machte der Franzose einen Gegenangriff auf den linken Flügel der am Morgen genommenen Stellung. Es gelang ihm, vorübergehend in einen Teil der Stellung einzudringen, doch warf ihn die 11. Kp, welche die 12. inzwischen abgelöst hatte, sehr bald wieder hinaus.
Die Franzosen ließen sich durch ihren Misserfolg vom 17. Juni nicht entmutigen. Schon um die Mitternachtsstunde vom 17. auf den 18. erfolgte ein erneuter Gegenangriff auf die ganze Front des III. Bataillons. Auch dieser Angriff scheiterte an der unerschütterlichen Ruhe der tapferen Verteidiger. Drei weitere, zwischen 02.30 und 4 Uhr morgens
unternommene Angriffe erlitten das gleiche Schicksal. Auch sie brachen sich an dem starken Willen des Hauptmann von Vollard-Bockelberg, der hier das Kommando über die angegriffenen Teile des III. Bataillons führte.
Nach dem Waffenstillstand führte von Vollard-Bockelberg die Teile des Regiments in die Heimat zurück.
Kurze Zeit nach dem Waffenstillstand trat von Vollard-Bockelberg in die Dienste des Infanterie-Regiments 64 ein, welches den Heimatschutz in Oberschlesien leistete. Später war er beim Infanterie-Regiment 115 eingesetzt. Dieses war 1919/20 in Kämpfe gegen die Bolschewiken in Kurland (Estland) verwickelt. Schließlich kam von Vollard-Bockelberg zur Heeresfriedenskommission. Diese Kommission überprüfte die Friedens- und Waffenstillstandsbedingungen gegenüber dem Reichswehrminister und der Entente-Kommission. Am 01. Mai 1927 wurde er als Major von der Truppe verabschiedet.
Cäcil von Vollard-Bockelberg verstarb am 02. Mai 1948 in Dresden.
In den Argonnen ist das Lager Bockelberg und die Bockelburg nach ihm benannt worden. Wo sich die Bockelburg befand, ist unbekannt.
2 Antworten auf „Cäcil von Vollard Bockelberg“
Hallo Michael und Oliver,
Erstens: wie eine schöne und interessante Website habt ihr gemacht!!
Dann hätte ich eine Frage: ich bin schon öfters Mal im Nolte Lager gewesen (ich wohne in den Argonnen), es ist aber nicht so einfach Foto’s oder Dokumente zu finden über dieses Lager. Dürfte ich mal Fragen wo ihr die schöne Foto’s bekommen habt? Und ob Sie vielleicht nog andere Dokumente zum Austausch haben? Recht vielen Dank im Voraus! Marijke Koekkoek
Hallo Marijke Koekkoek,
Cäcil ist der Großvater meiner Frau, geb. Ingrid von Vollard-Bockelberg. Wir haben die Bilder aus den Alben von Cäcil. Wir haben noch einige Bilder aus dem Argonner Wald sowie die komplette Lebensgeschichte. Wenn ich deine E-Mail Adresse bekomme können wir ja Bilder austauschen. Gruß aus dem Bergischen Land, G.Pollmeier